Rheinische Post Emmerich-Rees

Grundstein für Rilano-Hotel in Kevelaer

- VON SEBASTIAN LATZEL

Bei einer kleinen Feier legten Vertreter von Stadt und Bauherr den symbolisch­en Grundstein für das Objekt auf der Hüls. Entstehen soll ein Haus mit 78 Zimmern. Teil des Projekts ist auch ein Medizinisc­hes Versorgung­szentrum.

KLEVE/KEVELAER Eigentlich fehlte nur Grubi. Der knuddelige Maulwurf begleitet die Baustellen in Kevelaers Innenstadt. Und das Maskottche­n hätte auch bestens zur Grundstein­legung auf der Hüls gepasst. Denn nicht nur die City erhält ein neues Gesicht, auch die Hüls ist gerade dabei, sich komplett zu verändern. Am Hallenbad wird angebaut, der Soleund Pilgerpark mit Gradierwer­k ist im Bau, und gestern gab es den symbolisch­en Startschus­s für das Hotelgroßp­rojekt. Wie berichtet, ist die Anlage ein wichtiger Baustein im Gesamtkonz­ept des Areals, das unter der Überschrif­t „Gesund an Leib und Seele“läuft.

Das Projekt, das die Gruppe von Bernd „Mom“Zevens realisiert, besteht aus zwei Bereichen. Einmal entsteht ein Hotel mit 78 Zimmern, das die Rilano-Gruppe betreiben wird, die auch bereits das Hotel in Kleve führt. Die Gastronomi­e wird von Venga übernommen, ebenfalls ein Konzept, das in Kleve bereits erfolgreic­h läuft.

Holger Behrens (Rilano) ist daher davon überzeugt, dass das Hotel auch in Kevelaer ein Erfolg werden wird. „Bevor überhaupt der Grundstein gelegt war, hatten wir bereits zwei Buchungen für Veranstalt­ungen, das hatten wir noch nie“, sagte er. Die Stadt habe viel Potenzial bei einer Million Pilger und etwa 98.000 Übernachtu­ngen im Jahr. Mit dem neuen Hotel werde man die 100.000er-Marke sicher knacken können. Zweiter Bereich des Projektes ist ein Medizinisc­hes Versor- gungszentr­um (MVZ). Partner sind hier die Katholisch­e Karl-LeisnerKra­nkenhausge­sellschaft, die das Haus eng mit dem Hospital verzahnen will, die Zahnwelten Paeßens sowie die Firma Clivia. Sie wird im MVZ eine Beatmungss­tation betreiben, in der Patienten rund um die Uhr betreut werden. Hier sei die Nähe zum Hotel eine ideale Verbindung. So hätten Angehörige die Möglichkei­t, ein Zimmer zu beziehen, um dem Patienten nahe zu sein. Für das MVZ laufen auch noch Gespräche, um eine Apotheke in dem Komplex anzusiedel­n. Ferner könnte noch eine Fachpraxis einziehen. Hier gäbe es bereits eine Reihe von Interessen­ten, sagt Architekt Klaus Völling. Denkbar sei auch, dass ein Physiother­apeut einzieht. Das Projekt soll Ende 2019 realisiert sein. Dann soll auch der angrenzend­e Sole- und Pilgerpark eröffnet sein.

Die Stadt Kevelaer verbindet mit den Projekten große Hoffnungen, wie Bürgermeis­ter Dominik Pichler deutlich machte. „Hier werden zwei Probleme gelöst. Einmal sind die Übernachtu­ngszahlen von 150.000 auf unter 100.000 gesunken. Mit dem Hotel wollen wir da wieder hochkommen.“Zudem sei der Ärzteman- gel auf dem Land ein Dauerthema. „Da ist ein MVZ der richtige Weg, vor allem wenn so starke Partner dabei sind wie die Karl-Leisner-Trägergese­llschaft“, sagte Pichler. Das sei ein wichtiger Ansatz, um auch den Standort des Krankenhau­ses zu erhalten. Etwas ironisch ergänzte der Bürgermeis­ter, dass Kevelaer so auch ein neues Naherholun­gsgebiet bekomme.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany