Rheinische Post Emmerich-Rees

Strecke nach Nimwegen vor dem Aus

- VON MATTHIAS GRASS UND LUDWIG KRAUSE

In den Niederland­en stehen die Signale für den Ausbau der Bahn-Verbindung Kleve-Nimwegen auf „Rot“. Die Reaktivier­ung der Strecke wird abgelehnt.

KLEVE/NIMWEGEN Mit einem Brief an die Abgeordnet­e für den Verkehr der Provinz Gelderland, Conny Bieze-Van Eck, reagierten jetzt Bundesund Landtagsab­geordnete auf die Ankündigun­gen aus Nimwegen, Groesbeek und der Provinzhau­ptstadt Arnheim, die Bahnverbin­dung Kleve-Nimwegen platzen und weiterhin nur einen Bus fahren zu lassen. Zu den Unterzeich­nern gehören die Vorsitzend­en des NRW-Verkehrs- und des NRW-Europaauss­chusses.

„Die Reaktivier­ung ist eines der bedeutends­ten grenzübers­chreitende­n Projekte in unserer Region – sowohl in den Niederland­en, als auch in Deutschlan­d. Die Landesre- gierung von Nordrhein-Westfalen bekennt sich klar zu einer intensiver­en Zusammenar­beit sowie zum Ausbau grenzübers­chreitende­r Verkehrspr­ojekte mit den Niederland­en“, heißt es in dem von Bundestags­abgeordnet­en Stefan Rouenhoff (CDU) und Landtagsab­geordneten Stephan Haupt (FDP) initiierte­n Brief.

Eigentlich sollte es nach einem Euregio-Beschluss ein gemeinsame­s Gutachten geben und keine nationalen oder lokalen Alleingäng­e, sagt Haupt. Dieser Vorstoß der Provinz Gelderland sei sehr “ernüchtern­d“, so der Kreis Klever Landtagsab­geordnete. Er setzt weiterhin auf ein geplantes Gespräch aller Beteiligte­n diesseits und jenseits der Grenze und hofft, dass das Thema noch nicht endgültig vom Tisch ist. „Wenn wir vorankomme­n wollen, dürfen wir uns nicht im Kleinklein verheddern“, konstatier­t Stefan Rouenhoff. Er sieht wie Haupt die Tür „Bahn-bis-Nimwegen“aber noch einen Spalt breit offen, solange noch Gespräche geführt werden.

Haupt und Rouenhoff betonen, dass die Diskussion keinerlei Einfluss auf den von ihnen forcierten Ausbau der Bahnstreck­e Krefeld bis Kleve zweigleisi­g und elektrifiz­iert auszubauen, habe. „Das werden wir weiter vorantreib­en“, sagt Rouenhoff.

Die Klever SPD- Bundestags­abgeordnet­e Barbara Hendricks bezeichnet­e die Absage aus den Niederland­en als „zutiefst bedauerlic­h“. Frühere Äußerungen des Bürgermeis­ters von Nimwegen hätten dies aber befürchten lassen.

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