Vierbeiner laufen im Nationaldress auf
Die Weselerin Jutta Raab hat Trikots für ihre Hündin und die ihrer Schwester in den Farben der deutschen Nationalelf genäht – mit Rückennummern von Sami Khedira und Thomas Müller.
WESEL (acf) Ellie begegnet mir etwas skeptisch – zumindest knurrt sie angriffslustig, sobald ich mich ihr nähere, um sie zu streicheln. Khiana ist hingegen abgelenkt: Der Labrador hat es auf den Ball abgesehen, den Ursula Ganahl-Riekert aus dem Auto holt. Er kann es kaum erwarten, dass die Hundehalterin das runde Spielgerät auf die Wiese am Schill-Denkmal auf dem Fustern-
Jutta Raab Fußball-Weltmeisterschaft in Russland einzukleiden, kam Jutta Raab, als sie Reinhold Wyczynski einige Fotos von Donald zeigte – dem Terrier ihrer Schwester, um den sie sich auch viele Jahre gekümmert hat. Für Donald hatte Jutta Raab zur Welt- meisterschaft in Brasilien vor vier Jahren ebenfalls ein Trikot genäht. „Kannst du für die Hunde nicht nochmal so etwas zaubern?“, hatte Reinhold Wyczynski vorgeschlagen. Und schon wurde sie kreativ, nähte, schnitt Buchstaben und Zahlen für die Rückennummern aus und bügelte sie auf.
Die Rückennummern mussten schließlich auch zu Spielern passen, die im aktuellen Kader stehen – so wählte Jutta Raab für ihre Ellie die Nummer „13“(ihr Geburtstag) und für Khiana die „6“(das Alter der Hündin). Somit stehen die Tiere nun für Stürmer Thomas Müller und Mittelfeldspieler Sami Khedira. Und auch wenn Letzterer im Spiel gegen Schweden nicht zum Einsatz kam, waren Jutta Raab, ihre Schwester Ursula Ganahl-Riekert und Reinhold Wyczynski am vergangenen Samstagabend natürlich in WM-Stimmung – und die Tiere eingekleidet. Just zu dem Zeitpunkt, als Ellie mit einem Ball zu spielen begann, habe Marco Reus den Ausgleichstreffer zum 1:1 erzielt, erzählen sie.
Ursula Ganahl-Riekert zeigt ein Foto ihrer Khiana als Welpe. Die Schwestern sind mit Hunden groß geworden. Die Trikots habe sie auch in Erinnerung an den Terrier Donald gestaltet, sagt Jutta Raab. Der war im Dezember 2014 verstorben, 17 Jahre alt ist er geworden.
Im Januar 2015 hat sich Jutta Raab dann dazu entschlossen, auch wieder einen Hund zu halten. „Ich kam, sah Ellie und sie siegte“, erzählt Jutta Raab über ihre erste Begegnung mit dem Mischling und wie dieser ihr Herz erobert hat. Inzwischen sind die beiden ein eingeschworenes Team.
Und wenn Thomas Müller und seine Teamkollegen in den nächsten Spielen genauso energiegeladen und angriffslustig vor dem Tor agieren wie die beiden Hündinnen aus Wesel, dann wird das ja vielleicht doch wieder was mit der Titelverteidigung....
„Ich kam, sah Ellie und
sie siegte“