Rheinische Post Emmerich-Rees

Pankok-Gesellscha­ft feiert das Ehrenamt

- VON THOMAS HESSE

Am Samstag, 30. Juni, finden eine Feierstund­e und ein Konzert zum 50-jährigen Bestehen der Otto-Pankok-Gesellscha­ft und zum 125. Geburtstag von Otto Pankok statt. Damit wird auch an die Friedens-Botschaft des Künstlers erinnert.

HÜNXE Der Bildhauer, Maler und Grafiker liebte die Natur. Im und am Gut Haus Esselt in Drevenack spürt man, was Otto Pankok und seine Familie fasziniert haben muss an diesem baumumsäum­ten, urwüchsige­n Ort an der sich vorbei schlängeln­den Issel. Er ist ein idyllische­s Fleckchen geblieben, selbst die Hühner sind auf dem Grundstück so freilaufen­d glücklich wie zu seinen Lebzeiten.

Am 6. Juni wäre der Künstler 125 Jahre alt geworden, seit 50 Jahren besteht die Otto-Pankok-Gesellscha­ft, die mittlerwei­le mit der Stiftung zusammenge­führt worden ist, um das riesige Werk mit seiner friedferti­gen, antirassis­tischen Botschaft zu erhalten. Am Samstag, 30. Juni, feiert man mit Festreden und Abendkonze­rt mit Bluespiani­st Paul Millns. Am Samstag, 14. Juli, gibt es zudem ab 14 Uhr einen Tag der offenen Tür für das breite Publikum. Dann kann man sich das renovierte Gutshaus, das Archiv und die vor der Sanierung stehende Museumssch­eune ansehen.

Eine große Rolle werden dabei die erweiterte­n Aktivitäte­n von Gesellscha­ft und Stiftung spielen. Denn in den vergangene­n Jahren gibt es immer mehr Veranstalt­ungen, Gruppenbes­uche und ein enorm gewachsene­s Bildungspr­ogramm für Schulklass­en. Im Zusammenha­ng mit der öffentlich geförderte­n Sanierung unter Erhalt der besonderen Atmosphäre rund um das wuchtige Haus Esselt mit seinem historisch­en Innenleben ist die Lebensstät­te von Otto, Hulda und Eva Pankok ein einzigarti­ges Ensemble geblieben und mehr denn je ein Besuch wert. Viele Ehrenamtli­che sorgen mit Herzblut für den Betrieb. Museumslei­terin Annette Burger dankt ihnen – und ist selbst eine unermüdlic­h tätige Ehrenamtli­che. 6000 Besucher zählte man 2017, darunter waren 80 Gruppen und 45 Schulklass­en.

Im Sommer 1968, zwei Jahre nach dem Tod des Düsseldorf­er Kunstakade­mie-Lehrers Pankok, hatten Journalist­in und Publizisti­n Hulda Pankok und Künstlerin Eva Pankok das Museum in Drevenack und die Gründung der Gesellscha­ft realisiert. Bei der Erschließu­ng und Vermittlun­g des Werks übernahm die Gesellscha­ft eine zentrale Rolle. Ne- ben Museumsbet­rieb und Ausstellun­gen wurden Werkverzei­chnisse und Forschungs­beiträge erstellt. Nach Hulda Pankoks Tod 1985 übernahm Tochter Eva Pankok die Museumslei­tung, unterstütz­t von der Gesellscha­ft. 1977 erfolgte die Gründung der Stiftung. In den 90er Jahren wurde der Museumsanb­au errichtet, ebenso die Hausmeiste­rwohnung.

Mit großem Erfolg wurde in den letzten Jahren die pädagogisc­he Arbeit ausgedehnt. Prominente Gäste, etwa Pankok-Schüler und Nobelpreis­träger Günther Grass, kamen. Und ein regelmäßig­es Ausstellun­gs- programm hielten die Erinnerung an das Werk wach. Heute, so sagt die Otto-Pankok-Gesellscha­ft selbst, befinde man sich im „Konsolidie­rungsproze­ss“. Was untertrieb­en ist, denn in den vergangene­n Jahren bis heute hat sich sehr viel bewegt draußen in Drevenack, nicht nur baulich.

Viele halfen. Annette Burger dankt ausdrückli­ch Landrat Ansgar Müller, Hünxes Bürgermeis­ter Dirk Buschmann und dem Ex-Landtagsab­geordneten Norbert Meesters (Wesel). Großen Anteil haben die Vorsitzend­en der Gesellscha­ft als Motoren, von Rainer Zimmermann über Karlheinz Pieroth (Geschäftsf­ührer), Helmut Brocke, Christoph Leisten und aktuell Norbert Fasse. Er spricht in der Feierstund­e am Samstag ebenso wie Geschäftsf­ührerin Ilse Falk und Prof. Gertrude Cepl-Kaufmann. Sie ist eine langjährig­e Freundin des Hauses, stand intensiv im Dialog mit Eva Pankok und hat viel für die inhaltlich­e Ausrichtun­g getan.

Bevor um 19 Uhr Paul Millns den Blues und anderes spielt, gibt es noch Schmackhaf­tes, was als Buffet à la Pankok angekündig­t wird. Einfach, klar, schlicht und gerne mit einem Gläschen Wein.

 ?? FOTO: HESSE ?? Museumslei­terin Annette Burger zeigt ein Bild ais Otto Pankoks spanischem Zyklus. Es hängt in der Museumssch­eune, wo die Jubiläumsf­eier stattfinde­t und passt zur humanistis­chen Botschaft Pankoks, an die die Otto-Pankok-Gesellscha­ft seit eh und je...
FOTO: HESSE Museumslei­terin Annette Burger zeigt ein Bild ais Otto Pankoks spanischem Zyklus. Es hängt in der Museumssch­eune, wo die Jubiläumsf­eier stattfinde­t und passt zur humanistis­chen Botschaft Pankoks, an die die Otto-Pankok-Gesellscha­ft seit eh und je...

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