Rheinische Post Emmerich-Rees

Politik will keinen Krach mit NRW-Minister Wüst

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EMMERICH (hg) Der junge NRW-Verkehrsmi­nister Wüst (CDU) will, dass das Langzeit-Thema Betuwe endlich zum Abschluss kommt. Städten, die den Bau der Gleise verzögern, hat er schon mal mit dem Entzug von Geld gedroht. Auch die Emmericher haben einen eindeutige­n Brief von Wüst aus Düsseldorf erhalten. Und sie haben gestern taktisch geschickt darauf reagiert.

Es geht um die Betuwe-Pläne für Elten, die der Emmericher Rat bekanntlic­h ablehnt. Nun muss aber neben der politische­n Aussage die Stadtverwa­ltung auch noch eine offizielle Stellungna­hme zu den Plänen schreiben, weil das Planfestst­ellungsver­fahren für die Verlegung der B 8 begonnen hat. Was also ist zu tun? Die Politik segnete gestern ein Schreiben aus der Feder des Beigeordne­ten Wachs ab, in dem Beides steht: die Ablehnung der Pläne, aber auch eine Zustimmung unter bestimmten Umständen. Da geht es dann um einige Forderunge­n der Stadt an die bisherigen Planungen. Die Verwaltung will Nachteile in einigen Fällen verhindern, erinnert an den Schutz von Flora und Fauna und schlägt Verbesseru­ngen vor. So könnte etwa der Neubau des Viadukts etwas schräger erfolgen, so dass die gefährlich­e S-Kurve, die es derzeit gibt, verschwind­et.

Mit dieser „Nein, aber“-Taktik ist den Emmericher­n ein Kunststück gelungen. Sie sagen nicht Ja und vergeben zugleich nicht die Chance, Einwendung­en zu erheben, wenn es nicht zur Umsetzung der Gleisbettv­ariante kommt. Diese will die Eltenener Bürgerinit­iative „Rettet den Eltenberg“und auch der Emmericher Rat.

Weil die Zeit zur Stellungna­hme drängt, musste das Thema gestern gleich durch drei Gremien der Stadt: Ausschuss für Stadtentwi­cklung, Haupt- und Finanzauss­chuss und am Ende der Rat.

Ratsmitgli­ed Ludger Gerritsche­n machte für die (Eltener) SPD klar, dass man mit der vorgelegte­n Stellungna­hme der Stadt Emmerich gut leben könne.

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