BV Wesel RW schließt Personallücken
Badminton: Die erste Mannschaft, die den Aufstieg in die Zweite Bundesliga geschafft hat, will den Abgang von Vasily Kuznetsov mit Neuzugang Marijn Put kompensieren. Tim Vaessen ist auch wieder an Bord.
WESEL Die Erleichterung ist Andreas Ruth anzuhören. Emsig hatten der Sportliche Leiter des BV Wesel RotWeiß und seine Mitstreiter in den vergangenen Wochen hinter den Kulissen gearbeitet. Der souveräne – aber keinesfalls eingeplante – Aufstieg in die Zweite Liga hatte dem Badminton-Verein personell wie organisatorisch knifflige Aufgaben gestellt. Mittlerweile sind fast alle erledigt. In Sachen Personal galt es vor allem den Abgang von Vasily Kuznetsov aufzufangen.
Mit dem Belgier Marijn Put sehen sich die Weseler nun bestens aufgestellt. Der ehemalige Weltranglistenspieler kommt vom ZweitligaAbsteiger TuS Wiebelskirchen. Schon im vergangenen Jahr hatte der BV Wesel RW Interesse an dem 24-Jährigen angemeldet. Damals entschied er sich aber für die höherklassige Variante. „Jetzt haben wir den Kontakt wieder aufleben lassen. Ich denke, wir sind leistungsgerecht aufgestellt“, sagt Ruth und meint damit auch den zweiten Neuzugang. Die Weseler haben nämlich einen alten Bekannten zurück lotsen können. Der Niederländer Tim Vaessen, schon einmal sieben Jahre für den Club am Schläger, besetzt die letzte vakante Position. „Es gab sogar ein sehr emotionales Abschiedsspiel. Jetzt hat er gesagt, dass er noch einmal kommt. Er wird das zweite Einzel spielen“, sagt Ruth.
Bei den Frauen bleibt das starke Duo mit der ehemaligen Weltranglisten-Neunten Ella Diehl und Youngster Lena Fischer bestehen. Dazu werden als Stammbesetzung Routinier Thorsten Hukriede und Eigengewächs Jan Felix Matulat sowie Tobias Göbeler und Hendrik Waldyk auf dem Feld stehen.
Apropos: Auch in Sachen Spielfeld gab es für die Weseler einiges zu klären. In Sachen Mattenpflicht
Andreas Ruth konnten Ruth und Co. eine Lösung finden. Ausstatter Victor stellt den neuen Untergrund leihweise zur Verfügung. Die Stadt erlaubt zudem, die schweren Matten – ein Feld wiegt rund 400 Kilogramm – in der Rundsporthalle zu lagern. „Dafür sind wir sehr dankbar. Anders wäre es gar nicht möglich gewesen“, sagt Ruth. „Wenn wir es schaffen, uns in der Zweiten Liga zu etablieren, werden wir die Matten anschaffen.“Der neue Untergrund dient vor allem der Präsentation und wird das Bild auf dem Feld vereinheitli- chen. Ruth: „Außerdem sind wir nicht mehr an eine bestimmte Stelle in der Halle gebunden. Wir könnten jetzt auch näher an die Zuschauer heranrücken.“Bei allen Vorteilen, die die neuen Vorgaben mit sich bringen, ist die Umsetzung allerdings auch aufwändiger. „Wir werden mehr Helfer brauchen“, sagt Ruth.
Als Gegner warten auf die RotWeißen die Zweitvertretungen des 1. BC Beuel, 1. BV Mülheim und TV Refrath sowie die Spvgg. SterkradeNord und der BC Hohenlimburg. „Dass der Großteil der Vereine aus NRW kommt, ist natürlich ein Vorteil und hilft“, sagt Ruth. Weitere Fahrten stehen bei den Spielen gegen die SG EBT Berlin, den Hamburg Horner TV I, den TSV Trittau II und die SG VfB/SC Peine an.
Der Untergrund ist nicht die einzige Neuerung in der kommenden Spielzeit. Künftig werden die Spiele in der zehn Teams umfassenden Liga auch im Liveticker übertragen. Die wichtigste Innovation ist aber das veränderte Zählsystem. Künftig wird es drei Gewinnsätze bis elf geben. Zwar hatte sich der Badmin-
„Dass der Großteil der
Vereine aus NRW kommt, ist natürlich ein
Vorteil und hilft“
ton-Weltverband nach einem abgeschlossenen Feldversuch gegen die Änderung entschieden, die Bundesliga wird aber daran festhalten. „Für die Zuschauer ist das sehr attraktiv. Die Spiele sind damit kurz und knackig. Jetzt ist jeder Punkt wichtig“, sagt Ruth.