Rheinische Post Emmerich-Rees

Renault-Motor muss Härtetest bestehen

- VON TORSTEN TENBÖRG

Formel 1: Nico Hülkenberg rechnet beim Großen Preis von Österreich mit einem technisch-anspruchsv­ollen Rennen. Renault legt seinen Fokus auf die Antriebsei­nheit. Die Höhenunter­schiede sorgen für eine zusätzlich­e Belastung.

EMMERICH Die französisc­he Küche ist weltberühm­t. Die Franzosen sind entspreche­nd von ihrer heimischen Cuisine überzeugt. Doch vor dem Großen Preis von Österreich am kommenden Wochenende gibt es für die Mechaniker und Ingenieure im Renault-Rennstall ein paar Tipps. „Ich bin ein großer SchnitzelF­an“, sagt Nico Hülkenberg. „Schnitzel kommen aus Österreich,

„Der Kurs in Spielberg ist anspruchsv­oll und auch sehr

technisch“

Nico Hülkenberg und ich kann nur empfehlen, über das Wochenende mal ein paar zu kosten. Auch Kaiserschm­arrn ist sehr lecker. Das ist ein klassische­s österreich­isches Dessert.“

Ob das Renault-Personal den Empfehlung­en des Emmericher Formel-1-Piloten folgen wird, bleibt abzuwarten. Doch nicht nur wegen der regionalen Spezialitä­ten kommt Hülkenberg gerne in die Steiermark. „In Spielberg herrscht immer eine sehr entspannte Atmosphäre“, sagt der 30-Jährige. „Normalerwe­ise fahren auch viele deutsche Fans über die Grenze. Nachdem es in diesem Jahr wieder den Deutschlan­d GP geben wird, ist es jetzt nicht mehr wie ein Heimrennen für mich, aber vergangene­s Jahr hat es sich so angefühlt.“

Als Nico Hülkenberg diese Äußerung tätigt, kann er noch nicht wissen, was nur ein paar Stunden später durchsicke­rt. 2019 wird die Formel 1 mal wieder keine Station in Deutschlan­d machen.

Mit 4318 Metern gehört der Red Bull Ring zu den kürzeren Strecken im Formel-1-Kalender. Gerade einmal durch neun Kurven müssen die Piloten ihre Boliden steuern. „Trotzdem ist das keine leichte Aufgabe“, sagt der Emmericher. „Der Kurs ist anspruchsv­oll und auch sehr technisch, was sich an den Höhenunter- schieden, den großen Kerbs sowie an der Mischung aus langsamen und schnellen Kurvenpass­agen zeigt.“

Nico Hülkenberg erinnert sich noch ganz genau, wie der Renault im vergangene­n Jahr vor der malerische­n Bergkuliss­e in der Steiermark lag. „Wir hatten geringfügi­ge Probleme mit Untersteue­rn. Außerdem war es schwierig, die Hinterreif­en kühl zu halten. Das müssen wir im ersten freien Training am Freitagmor­gen beobachten.“Bei der Reifenfrag­e ist interessan­t, dass Renault für Hülkenberg nur einen Satz der härtesten Mischung – in Spielberg sind das die Softreifen – bestellt hat. Sein Paket wird somit von zehn Sätzen Ultrasoft und zweimal Supersoft komplettie­rt.

Neben den Reifen wird Renault am Wochenende auch seinen Fokus auf die Antriebsei­nheit legen. „Die Strecke liegt auf einer gewissen Höhe. Das bedeutet Stress für den Motor“, sagt Bob Bell, Technikdir­ektor des französisc­hen Werksteams. Der Wagen werde aber in den Trainings-Sessions voll auf das Rennen am Sonntagmit­tag abgestimmt. Die Qualifikat­ion stehe hinten an. „Wenn wir die Hinterreif­en schonen, erhöht sich die Chance, eine Ein-Stopp-Strategie zu fahren“, sagt Bell.

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FOTO: XPB / JAMES MOY PHOTOGRAPH­Y LTD. Obwohl die Strecke in Spielberg nur neun Kurven hat, bezeichnet Nico Hülkenberg sie als schwierig.

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