Rheinische Post Emmerich-Rees

Favre mit BVB an der Tabellensp­itze

Dortmunds neuer Trainer feiert beim 4:1 gegen Leipzig einen Traum-Einstand.

- VON JÖRG MEBUS

(sid) Borussia Dortmund hat mit etwas Glück und dank des herausrage­nden Keepers Roman Bürki seinem neuen Trainer Lucien Favre eine Bundesliga-Rückkehr nach Maß beschert. Die Westfalen bezwangen RB Leipzig am Ende verdient mit 4:1 (3:1) und setzten sich an die Tabellensp­itze. Favre, der 1072 Tage nach seinem Rücktritt bei Borussia Mönchengla­dbach sein Bundesliga-Comeback und Heim-Debüt beim BVB gab, konnte mit seiner Mannschaft dennoch nicht hundertpro­zentig zufrieden sein.

Denn Leipzig war trotz der vier Gegentreff­er vor allem vor der Pause die bessere Mannschaft. Jean-Kevin Augustin brachte die Gäste nach nur 31 Sekunden in Führung. Mahmoud Dahoud (21.) mit seinem ersten Treffer im 36. Pflichtspi­el für den BVB, Marcel Sabitzer per Eigentor (40.), Star-Neuzugang Witsel (43.) sowie Kapitän Marco Reus (90.+1) mit seinem 100. Bundesliga­treffer schossen Dortmund am ersten Spieltag auf Platz eins.

„Wir haben uns nach einer schwierige­n Phase ganz gut berappelt und haben im richtigen Moment die Tore gemacht. Deshalb sind wir sehr glücklich über den Sieg“, sagte Sebastian Kehl, früherer BVB-Kapitän und jetziger Leiter der Lizenzspie­lerabteilu­ng, bei Sky.

Dortmund begann vor 80.000 Zuschauern mit Mario Götze auf der Ersatzbank – und vogelwild, nicht nur bei Augustins Blitztor. Den Dortmunder Fans muss phasenweis­e angst und bange geworden sein. Leipzig schnürte die Gastgeber in der eigenen Hälfte ein, die Schwarz-Gelben standen dem mutigen, schnellen und extrem bissigen Gegner fast hilflos gegenüber. Auch der erstmals von Beginn an gebrachte Witsel, der als praktisch einziger BVB-Ruhepol für fast jede Spieleröff­nung zuständig war, konnte dem Spiel nur mühsam Struktur verleihen.

Das 1:1 fiel wie aus heiterem Himmel. Dahoud traf per Kopf nach einer punktgenau­en Flanke von Marcel Schmelzer. Nach einer weiteren Drangperio­de der Sachsen und einer Großchance durch Augustin, die Torwart Roman Bürki spektakulä­r vereitelte (28.), blieb Dortmund weiter unstruktie­rt, hatte im Angriff aber Glück und plötzlich auch die Durchschla­gskraft, die beim Zittersieg im Pokal bei der SpVgg Greuther Fürth (2:1 n.V.) noch völlig gefehlt hatte.

Nach dem Eigentor von Sabitzer, der einen Freistoß von Marco Reus per Kopf ins eigene Tor verlängert­e, war Witsel mit einem sehenswert­en Seitfallzi­eher als Abstauber nach einem Kopfball von Thomas Delaney zur Stelle.

Dennoch blieben die BVB-Probleme offensicht­lich. Dazu gehörte neben zahllosen Ungenauigk­eiten auch wieder viel Leere im Angriff. Anfang der Woche soll Paco Alcacer vom FC Barcelona verpflicht­et werden.

Leipzigs Trainer Ralf Rangnick hatte nur drei Spieler von Beginn an gebracht, die auch am Donnerstag im Play-off-Hinspiel der Europa-League bei Sorja Lugansk in der Ukraine in der Anfangsfor­mation zu finden waren. Timo Werner kam erst nach der Pause, doch die erste Großchance hatte Rechtsvert­eidiger Lukas Klosterman­n. Seine sehenswert­e Volley-Abnahme aus spitzem Winkel parierte der starke Bürki erneut glänzend (50.).

 ?? FOTO: AP ?? Akrobatik im Fünfmeterr­aum: Axel Witsel bei seinem Tor zum 3:1 für den BVB.
FOTO: AP Akrobatik im Fünfmeterr­aum: Axel Witsel bei seinem Tor zum 3:1 für den BVB.

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