Sportgutscheine für I-Dötzchen
Um Kinder weg vom Fernseher hin in die Vereine zu bekommen, haben sich Stadt und -Sportbund etwas Besonders ausgedacht: Mithilfe von Sponsoren wurde ein Paket geschnürt, mit dem Erstklässler Sportvereinen beitreten können.
Um Kinder weg vom Fernseher hin in die Vereine zu bekommen, haben sich Stadt und -Sportbund etwas Besonders ausgedacht.
Neben der Schultüte von ihren Eltern werden die Erstklässler in diesem Jahr am ersten Schultag auch noch ein besonderes Geschenk erhalten: Jeder der 269 Erstklässler in Emmerich bekommt einen Sportgutschein im Wert von 50 Euro. Mit diesen können sich die I-Dötzchen in einem Sportverein für ein Jahr sportlich betätigen. „In Zeiten von Smartphone, Fernsehen und Internet wird es immer wichtiger, Kinder in Bewegung zu bringen“, sagte Bürgermeister Peter Hinze bei der Vorstellung der Aktion im Eugen-Reintjes-Stadion.
Bereits vor einigen Jahren gab es seitens der Emmericher SPD diese Idee, allerdings konnten damals keine Haushaltsmittel flüssig gemacht werden. „Wir wollten die Idee aber nicht einfach fallen lassen, sondern suchten nach Sponsoren“, so Hinze. Die Verantwortlichen der Sparkasse Rhein-Maas seien von der Aktion gleich begeistert gewesen. „Das Kuratorium der Jugendstiftung war einstimmig dafür, den Sportgutschein zu finanzieren“, sagte Gregor Reinen, Vorstand Sparkasse RheinMaas. Dafür gaben sie 13.450 Euro aus. Der Stadtsportbund wurde mit ins Boot geholt, um das Ganze zu organisieren, da der SSB über die notwendigen Kontakte zu den 32 Emmericher Vereinen verfügt.
Mitarbeiter der Sparkasse entwarfen auch die Gutscheine: Auf der Vorderseite sind Kinder in Bewegung zu sehen, auf der Rückseite steht: Machst Du gerne Sport? Möchtest Du mal eine neue Sportart kennenlernen? Willst Du im Verein spielen? Sport macht Spaß! Suche Dir einen Sportverein Deiner Wahl in Emmerich, der dem Stadtsportbund angehört, aus. Löse Deinen Gutschein dort ein und werde Mitglied.
„So einfach ist das: Die Kinder gehen zum Trainer und sagen, dass sie mitmachen wollen. Das ist ein niederschwelliges Angebot“, sagte Hinze. Zwar gebe es auch im Rahmen des Teilhabe-Paketes das Angebot, Sport zu treiben. Aber dafür müssten beispielsweise Anträge gestellt werden, was manche Eltern abschrecke.
Birgit van Driel, Leiterin der Rheinschule, sagte: „Ich sehe das Angebot sehr positiv und denke auch, dass sich die Eltern und Kinder darüber freuen werden.“Sie werde auf dem ersten Infoabend für die Eltern der Erstklässler noch einmal besonders auf den Sportgutschein aufmerksam machen und Fragen dazu beantworten. „Und ich werde noch einmal betonen, dass über Sport und Bewegung die Leistungsfähigkeit des Gehirns steigt“, so die Grundschulleiterin.
Mit dem Gutschein bekommen die Kinder auch eine Vereinsliste, die Karin Thelemann, Schatzmeisterin des Stadtsportbundes, zusammenstellte. Darauf stehen die verschiedenen Vereine mit den Sportarten, die diese anbieten. Über die Home- page der Stadt kommt man zu den Ansprechpartnern der Vereine, ansonsten helfen auch Mitarbeiter der Stadt oder die Schule weiter. „Wenn 50 Prozent mitmachen, wäre es schon ein großer Erfolg“, sagte Peter Hinze, der hofft, dass man über die Kinder vielleicht auch die Eltern erreichen und für Sport begeistern könne. „Wir haben auch nichts gegen 100 Prozent“, sagte Rüdiger Helmich, Vorsitzender des Stadtsportbundes. „Aber das wäre ein Traum.“