Impuls: Wie Frauen wehrhaft werden
Die aktuelle Ausstellung im Niederrheinischen Museum Kevelaer über Superhelden kommt den Organisatorinnen der Veranstaltungsreihe „Für ein gutes Gefühl“wie gerufen: „Die Super-Heldin sind wir selber“, haben Hildegard Wolff von der Frauenberatungsstelle Impuls und ihre Mitstreiterinnen über das Programm geschrieben.
Stefanie Bodden-Bergau, bei der Kriminalpolizei für die Kriminalprävention zuständig, und Britta Tiggelkamp, Trainerin für Selbstbehauptung und Selbstverteidigung, wollen gemeinsam dafür arbeiten, das sich junge Mädchen und Frauen sicherer fühlen (können). Dafür bieten sie mehrere Informationsabende und Kurse an.
Im Pressegespräch machte Hildegard Wolff, die sich gemeinsam mit ihren Kolleginnen von „Impuls“kreisweit für die verschiedenen Belange von Frauen einsetzt, eines deutlich: „Seit der Silvesternacht 2015/16 in Köln melden sich deutlich mehr Frauen als früher, denen sexuelle Gewalt angetan wurde. 2017 haben wir von 48 Taten erfahren, im ersten Halbjahr 2018 waren es bereits 44.“Die Polizei nennt noch größere Zahlen, denn, wie Ste- fanie Bodden-Bergau betont, ist ja seit Ende 2016 schon das „Begrapschen“oder „Antanzen“ein strafbarer Tatbestand. Im allgemeinen (weil „der Staat“ohne Anzeige nur selten davon erfahre) handele es sich dabei um „Antragsdelikte“; die Frauen müssen sich also selbst zu Wort melden.
Das erfordert Mut, wie auch einiges Selbstbewusstsein nötig ist, um Männern frühzeitig Widerstand zu signalisieren. „In Fällen häuslicher Gewalt haben wir ja schon lange einen guten Draht zur Polizei, jetzt wollen wir aber noch enger präventiv miteinander arbeiten“, erklärt Hildegard Wolff. Nicht nur Jugendliche, auch erwachsene Frauen und Seniorinnen sind die Zielgruppen. Sie alle sollen mental gestärkt und auch ein wenig körperlich fit gemacht werden, um sich eventuelle Angreifer besser vom Leib halten zu können.
Am 17. Oktober findet ein Info-Abend im Museum Kevelaer statt; Frauen und Mädchen ab 16 Jahren sind dabei willkommen. Es wird darum gehen, das Bauchgefühl gegenüber potentiell gefährlichen Situationen zu sensibilisieren, Körpersprache einzusetzen, Grenzen zu setzen. Kurse in Selbstbehauptung und Selbstverteidigung über mehrere Nachmittage oder an Wochenenden beginnen im Oktober in mehreren Städten des Kreises - Näheres wird noch mitgeteilt.