Hülkenberg mit vergeblicher Aufholjagd
Motorsport: Der Emmericher Formel-1-Pilot kehrt vom Großen Preis von Italien ohne Punkte im Gepäck zurück. Vor etwas 100.000 Fans in Monza startet er von der letzten Position und beendet das Rennen auf dem 14. Rang.
Die Voraussetzungen waren bescheiden. Wegen mehrerer Strafen musste Nico Hülkenberg den Großen Preis von Italien vom letzten Startplatz aus angehen. Doch der Emmericher legte eine furiose Aufholjagd hin, die ihn zwischenzeitlich bis auf Position neun nach vorne spülte. Am Ende musste er aber einen zweiten Boxenstopp einlegen und fiel wieder zurück, so dass er den Grand Prix vor rund 100 000 Zuschauern im Königlichen Park von Monza auf dem 14. Rang beendete.
Das Qualifying war im Prinzip eine Blaupause des Qualifyings
„Er hat einen großartigen Job als Teamplayer abgegeben“
Alan Permane Sportdirektor Renault
von Belgien. Erneut erreichte Hülkenberg das Q2, machte aber keine Anstalten, dass er noch weiter nach vorne kommen wollte. Auf der Höchstgeschwindigkeitsstrecke in Monza übernahm der Emmericher dann noch eine andere Rolle. Auf der langen Geraden gab er seinem Teamkollegen Carlos Sainz Windschatten, so dass dieser in einem engen Kampf ins Mittelfeld den Einzug ins Q3 schaffte. „Er hat einen großartigen Job als Teamplayer abgegeben“, lobte Renault-Sportdirektor Alan Permane, der mit den Eindrücken im Qualifying zufrieden war.
Auf dem letzten Startplatz im Grid befand sich Hülkenberg in Italien dann gestern in guter Gesellschaft. Neben ihm stand sein zukünftiger Stallgefährte Daniel Ricciardo. „Ich möchte eigentlich nur ein sauberes Rennen fahren und versuchen, so viele Plätze wie möglich gut zu machen“, meinte Hülkenberg vor dem Start. Zumindest der erste Wunsch sollte sich erfüllen, denn aus dem Startcrash, dem Brendon Hartley zum Opfer fiel, hielt sich der Emmericher raus. Als noch in Runde eins auch Lewis Hamilton (Mercedes) und Sebastian Vettel (Ferrari) sich gegenseitig berührten, schickte die Rennleitung das Safety Car auf die Strecke. Hülkenberg nutzte die Situation, wie auch einige andere Piloten im hinteren Mittelfeld, und steuerte die Box an. Von Supersoft wurde auf Soft gewechselt.
Nach dem Restart lag Hülkenberg auf Position 16. Dann ging es Platz für Platz nach vorne. Ab Runde 24 hatte sich der 31-Jährige auf Position zwölf eingenistet, wobei etliche Autos vor ihm noch nicht beim Bo- xenstopp waren. Die Ausgangslage hatte sich urplötzlich dramatisch verbessert. Doch nicht lange sah es so gut aus. Denn in der 36. Runde funkte der Emmericher an den Kommandostand, dass er an seinen Reifen Blasenbildung erkannt hatte.
Trotz der aufgebenden Pneus machte Hülkenberg noch weitere Plätze gut. Kurzzeitig schnappte er sich Position neun, die er aber gleich wieder an Sainz abgab, der gerade frische Reifen aufgezogen hatte. Schließlich setzte aber das Unvermeidliche ein. Hülkenberg musste den Renault zu einem zweiten Reifenstopp an die Box steuern, wo er für den Rest des Rennens mit supersoften Reifen ausgestattet wurde. Er fuhr als 16. zurück auf die Strecke und konnte in den verbleibenden Runden dann aber noch mal zwei Positionen gut machen. Mit Punkten wurde es jedoch nichts. Anders als bei Sainz, der als Neunter noch zwei Zähler holen konnte.