Kopfschmerz ist nicht gleich Kopfschmerz
Heute ist Weltkopfschmerztag. Aber wie entstehen diese und welche Arten gibt es? Ein Experte erzählt.
KREIS KLEVE Im Januar 2018 hat die Internationale Kopfschmerzgesellschaft etwa 250 verschiedene Kopfschmerzarten katalogisiert. Das weiß auch Christoph Baumsteiger, Chefarzt der Neurologie der LVR-Klinik Bedburg-Hau. „Bei Kopfschmerzen ist es wichtig, in zwei Kategorien zu unterscheiden: primäre und sekundäre Kopfschmerzen.“Bei der primären Sorte ist der Kopfschmerz an sich selbst die Krankheit. Bei den Sekundären „ist der Kopfschmerz nur das Symptom einer anderen, tieferen Krankheit. Das sind die gefährlicheren Sorten“, sagt Baumsteiger. Bei den Krankheiten könne es sich beispielsweise um eine Hirnblutung, Bluthochdruck oder einen Schlaganfall handeln.
Migräne
Merkmal einer Migräne sei beispielsweise, dass„die Schmerzen bei körperlicher Aktivität zunehmen“. Deshalb sei auch Arbeiten mit Migräne „nicht sinnvoll“. „Trotzdem machen das viele Menschen, die schon länger darunter leiden und wissen, dass die Schmerzen nach einem bestimmten Medikament schnell nachlassen. Gut, ist das aber nicht“, so Baumsteiger. Natürlich lasse sich auch die Migräne in verschiedene Arten unterteilen. Eine Migräne-Attacke dauere aber etwa vier bis 72 Stunden.
Um die Krankheit zu bekämpfen, gibt es mehrere Wege. „Zunächst versucht man es einfach mit Paracetamol, klappt das nicht, gibt es inzwischen viele gute Medikamente.“Diese sollten Betroffene nur in Rücksprache mit einem Arzt oder Neurologen einnehmen. Zudem komme im Herbst ein neues Medikament heraus. „In den bisherigen Ergebnissen hat es bei 50 Prozent aller Fälle geholfen. Die Medizin macht sich große Hoffnung. Im Kampf gegen Migräne wird es ein sehr spannendes Jahr“, sagt Baumsteiger. Spannungskopfschmerzen Spannungskopfschmerzen sind die Art von Kopfschmerzen, die wohl jeder schon einmal gehabt hat.„Diese entstehen vor allem durch Stress und starker Belastung. Es sind meistens drückende Schmerzen“, sagt Baumsteiger. Oft helfe bei dieser Art Clusterkopfschmerzen
Die bekannteste Form des Trigemino-autonomen-Kopfschmerzes sind die sogenannten Clusterkopfschmerzen. Diese äußern sich unter anderem durch starke einseitige Schmerzen in dem Bereich zwischen Schläfe und Auge. Die Dauer der Schmerz-Attacken sind etwa 15 Minuten bis 180 Minuten. Ein weiteres Merkmal sei, dass Betroffene monatelange Intervalle haben können, in denen überhaupt keine Beschwerden auftreten. Bei dieser Form der Kopfschmerzen helfe oft die Zugabe von Sauerstoff.
Leidet ein Patient unter einer Kopfschmerzart, sei es sinnvoll, einen Kopfschmerzkalender zu führen. „Da schreiben Patienten dann genau auf, wann die Schmerzen auftraten. An welchemTag, zu welcher Zeit, wo und was sie gemacht haben“, sagt Baumsteiger. Für eine genaue Diagnose brauche es so viele Informationen wie möglich.
Um das Risiko von Kopfschmerzerkrankungen zu minimieren, empfiehlt der Experte vor allem Bewegung. „Schwimmen, Joggen, Gymnastik – am besten ein Ausdauersport. Aber auch Massagen zum Entspannen sollten dabei sein.“