Kisters-Stiftung investiert in Ausbildung
Die gemeinnützige Kisters-Stiftung für Aus- und Weiterbildung hat ihre Werkstatt ausgebaut. Dort werden junge Menschen an modernen Maschinen fit für ihren Job als Schweißer, Mechaniker oder Elektrotechniker gemacht.
KLEVE Drei Millionen Euro hat die Karl-und-Maria-Kisters-Stiftung in ihre Aus- und Weiterbildung gGmbH investiert. Dieser Betrag machte es möglich, die Werkstattkapazitäten an der Boschstraße in Kleve zu verdoppeln. So wuchs die
„Die Stiftung investiert
viel Geld in die personelle Rendite der Unternehmen“
Michael Rübo
Geschäftsführer
Werkstatt-Fläche von 500 auf 1000 Quadratmeter. Zusätzliche 500.000 Euro gab es für eine moderne Ausstattung.
Die Investition ist ein klares Bekenntnis zur Kisters-Stiftung gGmbH für Aus- und Weiterbildung. Die private Einrichtung betriebt die überbetriebliche Ausbildung im Verbund mit Firmen aus Industrie und Handwerk. Gegründet wurde die Stiftung durch die Eheleute Karl und Maria Kisters. Sie beide gründeten am 1. Juli 1957 den Maschinen- und Apparatebau Kisters. Gemeinsam führten sie ihr Unternehmen zu globaler Bekanntheit und großem Erfolg.
1992 entschlossen sich die Eheleute Kisters, Anteile ihrer Firma zu verkaufen. Zugleich war es ihnen außerordentlich wichtig, dass trotz des Verkaufs ihres Firmenanteils der Standort Kleve gewahrt bleibt. 1999 gründeten sie die Kisters-Stiftung gGmbH für Aus- und Weiterbildung. Sie soll dafür sorgen, dass junge Menschen gefördert werden und ihre Kompetenzen in der Region bleiben.
Nachdem die Stiftung für Ausund Weiterbildung im Jahr 2010 ausgebaut wurde und neue Seminarräume im Obergeschoss erhielt, stand nun die nächste Ausbaustufe an. „Wir wachsen ständig, deshalb brauchten wir dringend neueWerkstatträume“, erläutert Ausbildungs- chef Rainer Hendricks. Deswegen wurde die gemeinnützige GmbH im hinteren Bereich ausgebaut. Einen Teil der Räume hat die benachbarte Firma KHS angemietet, so dass es laufende Einnahmen gibt, die die Investition mit refinanzieren.
Nach wie vor bietet die Einrichtung eine modulare Ausbildung an. „Unsere Kunden suchen sich einen Ausbildungsbereich aus, den sie selbst so nicht anbieten können“, erläutert Geschäftsführer Michael Rübo. Dass das alles ohne Förder- gelder, also öffentliche Zuschüsse, funktioniere, sei einzigartig. „Damit können wir kein Geld verdienen, aber wir müssen es auch nicht, da die Stiftung gemeinnützig ist. Die Stiftung investiert viel Geld in die personelle Rendite der Unternehmen. Die schöpfen sozusagen den Rahm ab“, sagt Rübo.
Die jungen Menschen werden in Kleve beispielsweise zu Mechatronikern, Elektronikern oder Industriemechanikern modular ausgebildet. Sie lernen Fräsen, Drehen, CNC-Programmieren oder Schweißen. „Die Nachfrage ist sehr groß. Der Facharbeitermangel ist jetzt auch hier in der Region voll angekommen“, sagt Rainer Hendricks.
Seine Einrichtung hilft den Firmen auch bei der Suche nach Auszubildenden. Sogar aus dem Ruhrgebiet oder aus dem Kölner Raum gebe es Anfragen. Neben anderen zählen Firmen wie Polyoptics in Kleve, Kühne in Straelen und Diebels in Issum zu den Kunden. „Was die Firmen zahlen ist weniger, als un- sere Ausbildung wert ist“, betont Hendricks.
Fünf hauptberufliche Ausbilder beschäftigt die Kisters-Stiftung für Aus- und Weiterbildung derzeit. 70 Firmen nehmen ihre Dienste für insgesamt mehr als 100 Auszubildende in Anspruch. Im Bereich Weiterbildung gibt es 50 Meisterschüler und 30 Praktische Betriebswirte, die in Kleve lernen.
Kontakt: www.kisters-stiftung.de, Telefon 02821 584695.