25-Jähriger fordert Polizisten zu Rennen heraus
he schon zum Alltag, dass Polizisten nachts imWald mit Steinen und Molotow-Cocktails beworfen werden“, sagt Aachens Polizeipräsident Dirk Weinspach. In der vergangenenWoche sei ein Polizist mit einer Metallzwille beschossen worden. Er habe eine Platzwunde am Kopf erlitten.
Der Hambacher Forst ist von der Polizei zu einem gefährlichen Ort erklärt worden. Personen können ohne konkreten Verdacht von der Polizei kontrolliert werden. Betreten nur auf eigene Gefahr, heißt es. Am Mittwoch sind alle Straßen rund um denWald von der Polizei abgesperrt. Gelegentlich werden Fahrzeuge angehalten. Die Polizei fürchtet, dass Waffen in den Wald geschmuggelt werden könnten.
Als die privaten Sicherheitskräfte von RWE gemeinsam mit der Polizei zum „Aufräumen“in den Forst kommen, urinieren einige Besetzer von den Bäumen herunter auf sie, schmeißen Fäkalien. Vereinzelt fliegen Steine. Die Einsatzkräfte tragen Schutzhelme und Schutzschil- de. Mindestens drei Demonstranten werden festgenommen, darunter zwei Frauen. Dann beruhigt sich die Lage.
Die Polizei ist sichtlich darum bemüht, sich nicht provozieren zu lassen und aufkeimende Konflikte oder Scharmützel friedlich zu lösen. Das gilt – bis auf die genannten Ausnahmen – auch für den Großteil der Rodungsgegner, die vermummt in den Bäumen hängen. Sie tun zwar lautstark ihren Unmut kund, beleidigen die Beamten, nennen sie Lügner und fordern mit einem Lautsprecher den Abzug der Polizei. Steine werden aber nicht mehr geworfen. Vielmehr skandieren die Waldbesetzer: „Hambi muss bleiben!“.
Vereinzelt sind am Mittwoch auch Anwohner aus den umliegenden Gemeinden bei Kerpen in den Forst gekommen. Aus Hambach, Morschenich und Ellen. Diejenigen, die da sind, unterstützen die Gegner der Rodungen. „Aber die Meinungen darüber gehen in den Dörfern durchaus auseinander. Schließlich wohnen dort auch viele RWE-Mitarbeiter“, sagt Anwohner Herbert Meister. „Mir selbst war das lange egal. Aber jetzt, wo das Ende näher rückt, will ich doch, dass der Wald bleibt.“*Name geändert LEVERKUSEN (RP) Ausgerechnet eine zivile Streife der Polizei hat ein Raser in Leverkusen zu einem Straßenrennen aufgefordert. Mit Blickkontakt und aufheulendem Motor habe der 25-Jährige die Zivilpolizisten in der Nacht zum Mittwoch an einer Ampel provoziert, teilte die Polizei mit. Nach einer kurzen Verfolgungsfahrt, bei der der Tigra bis auf 130 km/h in einer Tempo-60-Zone beschleunigte, auf zwei Fahrstreifen die Spur ohne Blinkzeichen wechselte und entgegen der Fahrtrichtung einen Kreisverkehr passierte, hielten die Polizisten den Opel-Tigra-Fahrer an. Er stand laut Polizei unter dem Einfluss von Alkohol und Betäubungsmitteln. Den Führerschein hatte er wegen anderer Delikte bereits zuvor abgeben müssen. Und wie der Fahrer erklärte, wollte er kein Rennen fahren, sondern nur verhindern, dass der Motor ausgeht.