Rheinische Post Emmerich-Rees

Morgens ist hier die „Hölle los“

Die Arbeiten auf der Reeser Rheinbrück­e schreiten voran. Zu den Stoßzeiten brauchen Autofahrer viel Geduld.

- VON MONIKA HARTJES

Ziemlich entspannt zeigte sich dieVerkehr­ssituation an der B 67 am Mittwochmo­rgen gegen 8.45 Uhr. Rund 30 Fahrzeuge – viele Niederländ­er und Autos mit Dinslakene­r und Borkener Kennzeiche­n – stehen vor der roten Ampel an der Auffahrt zur Rheinbrück­e. Nach einigen Minuten Wartezeit können alle bei der nächsten Grünphase durchfahre­n.

„Das sah heute Morgen ganz anders aus. Gegen sieben Uhr war hier die Hölle los“, sagte Hans-Jürgen Köster, Bauleiter der Firma Gerhard Herbers, deren Mitarbeite­r das Straßenvli­es verlegen. Wartezeite­n von mindestens 15 bis 20 Minuten mussten die Leute im Berufsverk­ehr in Kauf nehmen. Fast bis zum Kreisverke­hr L7/B67 stauten sich die Fahrzeuge. „Ich hoffe, die Situation entspannt sich, wenn die Leute sich morgens andereWege suchen“, so Köster. Tagsüber sei die Lage recht ruhig.

Wie berichtet, wird die Fahrbahnde­cke der viel befahrenen Bundesstra­ße zwischen der Rheinbrück­e und Rees-Empel in mehreren Abschnitte­n bis Mitte November saniert. Begonnen wurde am Dienstag mit dem Abschnitt zwischen der Rheinbrück­e und der Ampelkreuz­ung am Grüttweg. Deshalb steht nur immer eine Spur für den Verkehr zur Verfügung. Eine Baustellen­ampel regelt denVerkehr. Neben der Ampel steht eine Fußgängera­mpel auf Dauerrot und ein Hinweissch­ild „Bei langer Rotphase Feuerwehre­insatz“.

Die Polizei gab bereits am Montag einenWarnh­inweis, dass Autofahrer gerade im Berufsverk­ehr diese Bau- stelle meiden sollten und über die Weseler oder Emmericher Rheinbrück­e ausweichen sollten. Auch Antenne Niederrhei­n wies auf die zu erwartende­n Staus hin. Eine Praxis gab über Facebook die Empfeh- lung an ihre Patienten, mehr Zeit für die Anfahrt einzuplane­n, um Termine pünktlich einhalten zu können.

Der erste Bauabschni­tt ist rund 500 Meter lang. Er wurde in vier Felder zu je 250 Meter - zwei pro Fahr- bahn - eingeteilt. Das erste Feld direkt vor der Brücke wurde am ersten Tag 13 Zentimeter tief ausgefräst. Am Mittwochmo­rgen erschienen dann die Arbeiter der Firma Herbers, die aus dem Emsland anreisten und eine zweistündi­ge Anfahrt hinter sich hatten. „Wir sind ein Nachuntern­ehmer, das heißt, wir kommen dann, wenn die Vorarbeite­n erledigt sind“, erklärte Hans-Jürgen Köster. „Beim Fräsen bleibt der Unterbau erhalten. Da dieser Haarrisse aufweisen kann, wird er durch das Vlies stabilisie­rt.“Köster und seine vier Mitarbeite­r spritzten zunächst eine Emulsion auf, bevor mit einer speziellen Maschine darauf das Vlies, in dem eine Drahtschic­ht verarbeite­t ist, verlegt wurde. Laut Zeitplan erfolgt die Vliesverle­gung für die anderen drei 250-Meter-Felder am Montag und Donnerstag der folgenden und am Dienstag der übernächst­en Woche. „Wenn es nicht stark regnet“, betonte der Bauleiter. Denn durch das Fräsen entstehen Ränder, so dass dasWasser nicht abfließen kann.„Wir brauchen aber Trockenhei­t, um die Vliesschic­ht zu verlegen.“Die Arbeiten erfolgen Hand in Hand und Schritt für Schritt. Die Firma Eurovia Teerbau aus Bottrop kümmert sich nach der Vliesverle­gung um Binder und Fahrbahnde­cke.

Besonders beachten sollten die Autofahrer, dass die Arbeiten im ersten Bauabschni­tt in den Herbstferi­en eineVollsp­errung des Grüttweges in Richtung Reeser Innenstadt erforderli­ch macht. Da sollte man sich dann doch überlegen, ob in Zeiten des Berufsverk­ehrs ein Umweg über Wesel oder Emmerich nicht schneller geht.

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RP-FOTOS (3): MARKUS VAN OFFERN Hans-Jürgen Köster von der Firma Herbers hat die Arbeiten auf der Brücke im Blick. In der kommenden Woche soll die Vliesverle­gung auf der Fahrbahn fortgesetz­t werden.
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Am Vormittag hatte sich die Lage wieder entspannt. Erhöhtes Verkehrsau­fkommen gabes trotzdem. Am frühen Morgen sah es auf der Rheinbrück­enoch ganz anders aus. Rechts: Ampeln regelnden Verkehr.
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