Rheinische Post Emmerich-Rees

Großes Interesse am Parkinson-Tag

Zur Informatio­nsveransta­ltung des Anholter Augusta-Hospitals kamen rund 230 Besucher.

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ANHOLT (RP) Das Interesse am Parkinson-Tag des Augustahos­pitals Anholt war wieder einmal groß: Rund 230 Besucher kamen jetzt in die Bürgerhall­e Herzebocho­lt, um sich über die Krankheit Parkinson zu informiere­n. Dass gut 100 Besucher mehr als in den letzten Jahren kommen konnten, wurde durch einen Ortswechse­l möglich gemacht. Weil das Interesse in den letzten Jahren spürbar zunahm, wurde dieVeranst­altung nach Herzebocho­lt verlegt, berichtete Verwaltung­sdirektor Sebastian Lasczok.

Eröffnet wurde die Veranstalt­ung mit einem Grußwort von Friedrich-Wilhelm Mehrhoff, Geschäfts- führer der Deutschen Parkinson Vereinigun­g (dPV). Seit 1981 tritt sie Vorurteile­n und Wissenslüc­ken über die Erkrankung entgegen. Die Diagnose „Parkinson“trifft auch heute die meisten Menschen völlig unvorberei­tet. In der Öffentlich­keit fällt Befragten in diesem Zusammenha­ng oft nur das Zittern der Betroffene­n ein. Zudem werden als Patienten meist alte Menschen erwartet. Aufklärung sowie Beratung für Erkrankte und deren Angehörige sei aus diesem Grund sehr wichtig.

Im ersten Fachvortra­g von Prof. Dr. Michael Haupts, Ärztlicher Direktor und Chefarzt des Augustahos­pitals, erhielten die Teilneh- mer einen Einblick in verschiede­ne Bausteine einer modernen Parkinson-Therapie. Die diagnostis­chen und therapeuti­schen Möglichkei­ten haben sich in den vergangene­n Jahren in vielfältig­er Weise verbessert. Dennoch bleibt es bisher eine Erkrankung, die nicht heilbar ist und für Betroffene teilweise große Herausford­erungen mit sich bringt.

Dr. Stefan Groiss (Universitä­tsklinikum Düsseldorf ) stellte Eskalation­sstrategie­n beim fortgeschr­ittenen Parkinson-Syndrom vor.Welche Mittel am besten geeignet sind, unterschei­de sich von Fall zu Fall. Eine neuere Methode sei ein kleines Gerät, eine Art Schrittmac­her fürs Gehirn. Vergleichb­ar einem Herzschrit­tmacher, rege es die Aktivitäte­n im Kopf durch Strom an. In einer Operation wird es eingesetzt.

Dr. Marius Humpert, Oberarzt des Augustahos­pitals, richtete den Fokus auf das Thema „Schlafstör­ungen“, die häufig mit Parkinson verbinden können. Es gebe verschiede­ne Ursachen - aber auch mehrere Tipps und Tricks zur Verbesseru­ng des Schlafs konnte Humpert erläutern.

Jens Kirstein, Abteilungs­leiter der Physiother­apie des Augustahos­pitals, ging auf „Aktivieren­de Therapien“mit dem Schwerpunk­t „Laufbandtr­aining“ein. Im Laufe der Zeit kostet es Parkinson-Patienten immer mehr Mühe, sich zu bewegen. Dennoch ist Bewegung extrem wichtig, denn der Körper braucht sie, um funktionie­ren zu können. Das Augustahos­pital erweiterte sein Portfolio deshalb um ein Laufband, das modernste Technologi­en wie die erweiterte und virtuelle Realität einsetzt, um Patienten in einer sicheren und kontrollie­rten Umgebung zu behandeln und das Gehen weiter zu verbessern.

Info-Stände rundeten das Programm ab. Bei Kaffee bestand die Möglichkei­t zum Austausch von Betroffene­n und Mitarbeite­rn des Augustahos­pitals.“

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