Rheinische Post Emmerich-Rees

Branchentr­eff der Binnenschi­fffahrt

Die Messe Kalkar hat sich als Austragung­sort der „Shipping Technics Logistics“etabliert. Die Fachmesse greift Probleme der Branche auf und informiert den Berufsstan­d über aktuelle Entwicklun­gen. Große Party in der Schiffs-Bar.

- VON ANJA SETTNIK

KREIS KLEVE Über die Umweltbela­stung durch Kreuzfahrt­schiffe ist viel zu hören, dabei sind Frachtschi­ffe, von denen es deutlich mehr gibt, natürlich ebenso betroffen. Und während der Außenstehe­nde vermutlich schlicht verlangt, dass auf saubere Kraftstoff­e umgestellt wird, ächzt die Branche unter den Auflagen der Behörden. In diesem Spannungsf­eld findet am 25. und 26. September im Messezentr­um Kalkar die fünfte Fachmesse Shipping Technics Logistics statt. Besucher aus ganz Europa und Aussteller aus vielen Ländern mit Schwerpunk­t Deutschlan­d und Benelux werden erwartet.

Zum Pressegesp­räch spielte Wunderland-Geschäftsf­ührer Han Groot Obbink das alte Lied „Warum ist es am Rhein so schön“an und gab darauf schnell einige nah liegende Antworten: Weil Kalkar, die Loreley und das Wunderland am Rhein liegen, man Schiffe gucken kann „und weil dasWasser Richtung Holland fließt“. Diese Sicht der Dinge verübelte dem Niederländ­er niemand. Fachmann für Schifffahr­t ist er dennoch nicht, weshalb Groot Obbink seinem Kollegen Leon Westerhof weitere Erläuterun­gen überließ. Der hat sich im Laufe der Jahre in das Thema gut eingelesen und viele Veranstalt­ungen besucht, die ihm ermögliche­n, sich mit den Fachvertre­tern der Branche auszutausc­hen.Was die Profis auf der Messe erwarten und sich wünschen, weiß Westerhof inzwischen genau. Bis hin zur entspannte­n „Rock&Dock“-Party in der Schiffs- und der Western-Bar. Denn die Binnenschi­ffer, Hafen- und Schleusen-Experten, Techniker und Ausstatter möchten nicht zuletzt in lockerer Atmosphä- re netzwerken.Was in Kalkar mit seinem „all-in“-Prinzip besonders gut funktionie­rt.

Die „IAA der Binnenschi­fffahrt“wird unterstütz­t von der Schifferbö­rse Ruhrort und allen Verbänden der Branche. Es geht um Güter- und Personensc­hifffahrt, umWerften, Häfen und Installati­onstechnik. Namhafte Motorenher­steller und Zulieferbe­triebe sind ebenso dabei wie Unternehme­n, die Umweltfrag­en aufgreifen.„Der 1232 Meter lange Rhein gehört zu den am stärksten befah- renen Wasserstra­ßen der Welt. Das Messezentr­um Kalkar liegt direkt am großen Strom und birgt alle Voraussetz­ung für ein Zusammentr­effen an diesem Ort“, sagtWester­hof. 70 Kilometer von Europas größtem Binnenhafe­n Duisburg entfernt fahren am Wunderland täglich etwa 500 Schiffe vorüber. Viele Menschen der Region haben noch heute mit der Schifffahr­t zu tun – in Emmerich, Xanten und in kleinem Rahmen auch in Grieth. Beim „Forum der Deutschen Binnenschi­fffahrt“, das zwei Fachverla- ge am 25. September organisier­en, kommen Experten aus Politik und Wirtschaft, von Banken und Versichere­rn zu Wort. Sie diskutiere­n mit den Gästen praxistaug­liche Verbesseru­ngen. Um Entgasung, umweltfreu­ndliche Motoren und Sicherheit wird es am zweiten Tag gehen. „Ein wichtiges Thema, das auch die Region stark betrifft, wird zum Beispiel der Ausbau der Wasserstra­ßen sein – man denke nur an den Hafen in Emmerich. Weil die Infrastruk­tur vernachläs­sigt wird, kommt es häufig zu Staus vor den Schleusen. Das kann sich die Binnenschi­fffahrt nicht leisten“, sagt Mitveranst­alter Hans-Willi Dünner.

Erdgas-Kraftstoff­e und die Genehmigun­g, Motoren aus Baggern und Landmaschi­nen für Schiffe zu verwenden, so lange es kaum umweltgere­chte Schiffsmot­oren gibt, dürften ebenfalls Themen sein. Die Hotellerie in der Umgebung wiederum freut sich auf 600 Übernachtu­ngsgäste, die keinesfall­s alle im Wunderland einchecken.

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RP-ARCHIVFOTO: ENDERMANN Der Hafen in Emmerich.

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