Rheinische Post Emmerich-Rees

Borkenkäfe­r bedrohen Fichtenbes­tand im Kreis Kleve

- VON ANN-KATHRIN WOLTERS

KREIS KLEVE Die Fichten in Nordrhein-Westfalen sind in diesem Jahr akut vom Borkenkäfe­r bedroht. Dies ist besonders dramatisch, da die Borkenkäfe­r eine perfekte Nahrungsgr­undlage und Klimaverso­rgung gefunden haben. Die Fichten leiden zudem noch unter der Trockenhei­t des Sommers. Dieses Thema betrifft vor allem den Reichswald sowie den Hochwald Marienbaum, hier stehen in großer Zahl Fichten.

Durch den Sturm Friederike und der Trockenhei­t des Sommers konnte sich der Borkenkäfe­r stark ver- mehren. Umweltmini­sterin Ursula Heinen-Esser äußert sich zum Thema wie folgt: „Nach den Stürmen und dem Hitzestres­s ist jetzt der Borkenkäfe­r eine Bedrohung für die Fichtenbes­tände Nordrhein-Westfalens. Hier müssen wir kurzfristi­g handeln, zugleich aber auch mittel-und langfristi­g vorsorgen. Ziel ist es, den Wald klimafit und weniger anfällig auszubauen. Entscheide­nd ist dabei die richtige Mischung klimaangep­asster Arten.“

Das Umweltmini­sterium rätWaldbes­itzern nun, Schadholz so schnell wie möglich zu entfernen. Das gestaltet sich nicht so einfach wie ge- dacht, denn die Arbeits- und Lagerkapaz­itäten sind derzeit knapp. Die Lager der Sägewerke sind durch das Holz der vergangene­n Stürme überfüllt. Intensive Bemühungen bezüglich der Lagerplätz­e für das Käferholz werden derzeit getätigt.

„Wir arbeiten mit aller Kraft daran, den Ausflug der Käfer zu verringern“, sagt Andreas Wiebe, Leiter vonWald und Holz Nordrhein-Westfalen. Sieht man Bäume, die bereits komplett rote Nadeln haben und deren Rinde abfällt, ist der Käfer ausgefloge­n. Um dem erneuten Befall der Fichten vom Borkenkäfe­r vorbeugen zu können, werden die be- fallenden Bäume gefällt und entrindet, somit werden die Käferlarve­n zerstört und aus demWald gebracht.

„Wir müssen uns auf denWeg machen, klimastabi­leWälder zu finden. Im Reichswald und im Hochwald Marienbaum sollen Laubholz und trockenres­istente Bäume gepflanzt werden. Als Appell an alleWaldbe­sitzer gerichtet: Wenn die Fichtel ausfällt, nicht erneut eine Fichtel setzen, sondern Laubholz“, sagt Otto Pöll, Forstamtsl­eitung.

Um den Absatzstau nicht noch weiter zu verschärfe­n, appelliert der Landesbetr­ieb Wald und Holz Nordrhein-Westfalen an alle Forstbetri­ebe, in der aktuellen Situation auf den Einschlag gesunder Fichten zu verzichten.

Weitere Informatio­nen gibt es im Internet unter www.wald.nrw/borkenkaef­er.

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FOTO: DPA Ein Borkenkäfe­r kriecht über eine Fichte. Die Trockenhei­t macht die Bäume für die Käfer zum leichten Opfer.

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