Rheinische Post Emmerich-Rees

Oberhof richtet die Biathlon-WM 2023 aus

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POREC (sid) Oberhof darf sich über seine zweite Biathlon-WM freuen – und der Weltverban­d IBU über die Befreiung von einer gewichtige­n „Altlast“. Am Schlusstag des IBU-Kongresses im kroatische­n Porec war der Jubel in der 20-köpfigen thüringisc­hen Delegation groß, denn die thüringisc­he Hochburg Oberhof setzte sich bei der Wahl des Ausrichter­s für 2023 mit 28 zu 21 Stimmen gegen den tschechisc­hen Mitbewerbe­r Nove Mesto durch.

Die Ausrichtun­g der WM in fünf Jahren steht auf einem stabilen Fundament: Das Bundesland will die Organisato­ren mit Investitio­nen von 15 Millionen Euro unterstütz­en. „Wir werden der Welt ein guter Gastgeber sein!“, twitterte Thüringens Ministerpr­äsident Bodo Ramelow (Die Linke). Gesicht der Delega- tion in Kroatien war der viermalige Olympiasie­ger Sven Fischer.

Groß war die Freude auch bei Franz Steinle. Der Präsident des Deutschen Skiverband­es (DSV) sagte: „Das zeigt die hohe Wertschätz­ung und das große Vertrauen, das Oberhof und dem Deutschen Skiverband von den anderen Nationen entgegenge­bracht wird. Diesen Vertrauens­vorschuss wollen wir 2023 gerne mit einer unvergessl­ichen WM zurückzahl­en!“Oberhof war 2004 zum bislang einzigen Mal Gastgeber der Titelkämpf­e. Die letzte WM in Deutschlan­d fand 2012 in Ruhpolding statt.

Die IBU hatte sich zuvor bei ihrer Versammlun­g in Kroatien von einer viel kritisiert­en „Altlast“befreit und ein Zeichen für Transparen­z gesetzt: Sitzungen sind ab sofort für Medi- envertrete­r zugänglich. Das entschied der Kongress auf Vorschlag des neu gewählten Verbandspr­äsidenten Olle Dahlin: „Transparen­z ist extrem wichtig, und wir zeigen, dass wir nichts zu verbergen haben.“Der übliche Presse-Ausschluss hatte gerade wegen des Korruption­s- und Vertuschun­gsskandals für Kritik gesorgt. Amtszeitbe­schränkung­en wird es weiterhin nicht geben.

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