US-Sender CBS: Chefwechsel nach neuen Vorwürfen
NEW YORK (dpa) Beim amerikanischen TV-Schwergewicht CBS ist der langjährige Konzernchef Les Moonves abgetreten, nachdem gegen ihn neueVorwürfe sexueller Belästigung erhoben wurden. Sein Rückzug öffnete auch die Tür für eine Beilegung des erbitterten Streits um die Zukunft der Firma mit dem Hauptaktionär, der Milliardärsfamilie Redstone. Im Ergebnis behalten die Redstones die Kontrolle über CBS – und werden in den kommenden zwei Jahren nicht versuchen, die TV-Gruppe mit dem Unterhaltungskonzern Viacom zu verschmelzen.
Am Sonntag warfen in einem Artikel im Magazin „New Yorker“sechs weitere Frauen Moonves (68) vor, er habe sie zu Sex und körperlichem Kontakt gedrängt – und die, die ihn abwiesen, später diskriminiert. Die Anschuldigungen beziehen sich vor allem auf die 90er Jahre. Er selbst sprach im „New Yorker“von einvernehmlichen Kontakten mit drei Frauen. Zuvor hatte er bereits nach ersten ähnlichen Vorwürfen eine Diskriminierung bestritten, und sich für ein Benehmen entschuldigt, durch das Frauen sich unwohl gefühlt hätten. Nach den ersten Anschuldigungen hatte der Sender zwar bereits eine Untersuchung eingeleitet, Moonves behielt aber zunächst seinen Job. Seine Abfindung von mehr als 100 Millionen Dollar soll Moonves nur bekommen, wenn dieVorwürfe gegen ihn sich als falsch erweisen, betonte CBS. Anderenfalls geht er komplett leer aus.