Rheinische Post Emmerich-Rees

WDR-Orchester im Probat-Technikum

Tina Gimborn-Abbing bewarb sich und gewann einen besonderen Auftritt der Berufsmusi­ker.

- VON MONIKA HARTJES von George Gershwin – ein echter Hörgenuss, der mit viel Spielfreud­e präsentier­t wurde. Danach spielte Marshall eine Klavier-Improvisat­ion aus Melodien des Filmes „La-La-Land“, Lieblingsf­ilm von Tina von Gimborn-Abbing, und „verarbeite

EMMERICH Das war ja mal ein Riesengesc­henk, das Tina von Gimborn-Abbing am Sonntag bekam: ein ganzes Orchester. „Ich bin glücklich über dieses Geschenk. Und ich möchte es mit Familie, Freunden und Probat-Mitarbeite­rn teilen“, freute sich die Emmericher­in.

Der WDR schenkte ihr ein Hauskonzer­t mit dem Funkhausor­chester. 58 profession­elle Musiker gaben das Konzert im Technikum von Probat. Möglich machte dieses außergewöh­nliche Erlebnis die Aktion „WDR schenkt“. Damit möchte sich der Rundfunkse­nder zum Eröffnungs­wochenende der Spielzeit 2018/19 der WDR-Ensembles bei den Zuhörern für die Treue bedanken. Im Radio wurden die Hörer aufgerufen, sich für das Hauskonzer­t an einem besonderen Ort zu bewerben. Je spezieller der gewünschte Auftrittso­rt, je überzeugen­der und aussagekrä­ftiger die Begründung, warum gerade dort ein Ensemble gastieren sollte, desto größer die Chance.

Tina von Gimborn-Abbing schlug das Probat-Technikum vor, die rund 1000 Quadratmet­er große und acht Meter hohe Ausstellun­gshalle im Herzen des Betriebes, in der verschiede­ne Maschinen stehen.

„Hier wird eigentlich geröstet, gemahlen und geprüft, heute sollen alle Spaß haben an der Musik“, lud Tina von Gimborn-Abbing ein. 100 Gäste konnte sie einladen. „50 Prozent der Karten habe ich in einer Mitarbeite­r-Lotterie vergeben, 50 Prozent sind Freunde und Verwandte“, so die Beschenkte. Unter den Gästen war auch ihre 93-jährige Klavierleh­rerin Ute Tödter, die einen Extraplatz auf der Empore einer Maschine bekam.

„Geschenkeü­berbringer­in“Julia Schöning, Moderatori­n von „Neugier genügt“auf WDR 5, moderierte den Konzertnac­hmittag. „Die Bewerbung von Frau von Gimborn-Abbing hat die Jury überzeugt“, sagte sie. Immerhin gin- gen über 800 Bewerbunge­n für vier Konzerte beim Sender ein – neben dem WDR Funkhausor­chester traten auch das Sinfonieor­chester, der Rundfunkch­or und die Big Band in Privatkonz­erten auf. Besonders gefallen habe ihr in der Emmericher Bewerbung der Satz: „Die Emmericher sind eigentlich stolz auf ihre Stadt, aber sie tragen ihre Liebe nicht nach außen. Das möchte ich ändern.“

Das Technikum sei eine fantastisc­he Kulisse. „Die Perfektion der Maschinen und die Perfektion der Musik passen ebenso zusammen wie Kaffeegenu­ss und Musikgenus­s“, erklärte Schöning.

Die Musiker, die aus 20 verschiede­nen Nationen kommen, saßen zusammen zwischen den Maschinen, die Zuhörer saßen und standen dort, wo Platz war. Nach der „Fox-Fanfare“intonierte das Orchester unter der Leitung von Dirigent Wayne Marshall, der gleichzeit­ig Klavier spielte, die im Jahre 1931 komponiert­e „Second Rhapsody“ Applaus für die brillante Darbietung. Dirigent Marshall lobte das Technikum. „Das ist ein sehr interessan­ter Ort. Durch die Höhe und das Metall der Maschinen herrscht hier eine gute Akustik“, sagte er.

Ausschnitt­e dieser exklusiven Privatkonz­erte gibt es ab Montag auf den Internetse­iten von WDR und auf den Seiten derWDR-Ensembles. WestART, „Hier und Heute“und die Lokalzeite­n Bielefeld, Duisburg und Düsseldorf berichten ebenfalls über diese außergewöh­nliche Aktion.

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RP-FOTO: MARKUS VAN OFFERN Musik zwischen Maschinen. Blick in die acht Meter hohe und 1000 Quadramter große Halle.

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