Garten aus Bildern fürs Reeser Museum
Doppelter Kunstgenusss in Rees: Für kommenden Sonntag lädt die Stadt zum Kultursonntag ein. Neben einer Ausstellung von Heiner Geisbe im Museum Koenraad Bosman gibt es im Bürgerhaus ein „reeserviert“-Konzert.
REES (RP) Am Sonntag, 16. September, eröffnet die stellvertretende Bürgermeisterin Mariehilde Henning die Ausstellung „Drei Gärten weiter“des Künstlers Heiner Geisbe aus Straelen um 11.30 Uhr im städtischen Koenraad Bosman Museum. Während der musikalische Rahmen von den Haldern Strings gestaltet wird, übernimmt der Kunsthistoriker Drs. Ron Manheim die Einführung.
Die Ausstellung ist bis Sonntag, 11. November, zu sehen.
„Crown“nennt Heiner Geisbe ein Bild, das den Betrachter wie magisch anzieht und in sich hineinzuziehen scheint: Das Gewölbe einer englischen Kirche, erhaben und doch fast im Hintergrund, davor die Triebe einer Pflanze. „Es geht mir immer wieder um die Natur“, sagt Geisbe über diese Werke seiner jüngeren Schaffensperiode.
Im Koenraad Bosman Museum zeigt Heiner Geisbe unter dem Titel „Drei Gärten weiter“eine Fortsetzung seiner botanischen Bilderwelten aus England, Italien und Frankreich.Die Motive stammen u.a. aus Kew Gardens in London, dem Orto Botanico in Palermo und der Provence. Als ein guter Beobachter durchstreift Heiner Geisbe die grenzenlose Natur und porträtiert mit großer Könnerschaft alles Florale. Zu sehen sind Gewächshäuser und Bäume, aber auch Arabesken, florale Teppiche und Kirchengewölbe. Dabei entsteht ein eigenes Stück Landschaft: wie der Gärtner, der aussät, pikiert und pflanzt, entwirft Geisbe seinen Masterplan für einen Garten Eden. Das alles ist so irritierend gemalt, dass visuelle Ungereimtheiten neu und logisch erscheinen. In zahlreichen Einzelund Gruppenausstellungen waren seine Werke schon zu sehen, so in der Stadthausgalerie in Münster, im Stadtmuseum Beckum, im Museum Kevelaer oder der Villa van Delden in Ahaus. 2018 gab es Ausstellungen im Projektraum Bahnhof 25 in Kleve und im Kunstraum Bad Honnef.
Seit 18 Jahren lebt und arbeitet Heiner Geisbe in Straelen. Zuvor hatte er Ateliers in Münster und in Czestochowa in Polen. Stipendien führten ihn nach Oslo ins Künstlerhaus Ekely, nach Südfrankreich und Belgien. Im nächsten Jahr wird er für zwei Monate in den Gastateliers der Cité Internationale des Arts in Paris arbeiten.
Für Rees hat er nun einen Garten aus Bildern geschaffen – ein moder- ner Hortus Conclusus wartet auf die Besucher im Museum.
Der Kunstsonntag geht mit einem Konzert um 17 Uhr im Bürgerhaus weiter:„Nachdem wir nun wissen, dass es das Klassik-Café auch im nächsten Jahr wieder geben wird, macht der reeserviert-Auftakt in die zweite Jahreshälfte noch ein bisschen mehr Spaß”, freut sich Heiner Frost, künstlerischer Leiter der Konzertreihe. Unter dem Titel„Aus dem Walde tritt die Nacht” werden drei Musikerinnen auf der Bühne stehen, die in Rees nicht unbekannt sind: Gabriele Natrop-Kepser (Sopran), Mirjam Hardenberg (Sopran, Cello) und Anja Speh (Klavier). Zu hören sind Werke von Brahms, Dvorak, Strauss und Previn.
Die Klever Sopranistin Gabriele Natrop-Kepser war länger nicht bei reeserviert zu hören. „Umso mehr freut es mich, dass sie in der zweiten Jahreshälfte gleich zwei Mal mit dabei sein wird, denn am 26. Dezember wird sie auch unsere Solistin beim diesjährigen Weihnachtskonzert in Haus Aspel sein”, erläutert Heiner Frost, Organisator der Konzertreihe. Wenn zwei Sopranistinnen und eine Pianisten zum Konzert einladen, geht es natürlich in erster Linie um Lieder. Am Anfang steht jedoch die Sonate e-moll für Klavier und Violoncello von Brahms. „Wir können wieder einmal von der Tatsache profitieren, dass Mirjam Hardenberg nicht nur eine hervorragende Sopranistin ist, sondern genauso gut Cello spielt”, sagt Frost. Im ersten Teil folgen dann Lieder von Richard Strauss.
Nach der Pause werden die drei Musikerinnen in der „Vocalise” von André Previn für Sopran, Klavier und Cello zusammen auf der Bühne stehen. Die beiden Duette aus op. 66 von Brahms sind im Original für Sopran, Alt und Klavier geschrieben. „Wir haben für unser Konzert die beiden Stücke für die Besetzung Sopran, Cello und Klavier bearbeitet”, erklärt Anja Speh. Dvoraks Duette op. 32 sind im Original für zwei Soprane und Klavier komponiert und werden also in der Originalfassung zu hören sein. Den Abschluss bilden zwei weitere Duette von Brahms.
Eintritt fürs Konzert: 10 Euro (ermäßigt 8 Euro).