11. September 910
Im Mittelalter war die Abtei von Cluny in ganz Europa bekannt. Das Kloster im Burgund war Anziehungspunkt für die größten Geistlichen ihrer Zeit. Rund 1200 Klöster mit bis zu 20.000 Mönchen gehörten zur Blützeit zur Cluny. Die Abteikirche beeinflusste zahlreiche Sakralbauten und galt zwischenzeitlich als größte Kirche der Christenheit. Noch wichtiger waren die geistlichen Neuerungen, die von Cluny ausgingen: Sie beinhalteten unter anderem die Rückbesinnung auf mönchische Werte und gingen als „cluniazensische Reform“in die Kirchengeschichte in. Nicht jedes Kloster hatte die Möglichkeit, eine solche Strahlkraft zu entwickeln. Doch für Cluny galten besondere Regeln, die in der Gründungsurkunde festgeschrieben waren. Am 11. September 910 gründete HerzogWilhelm I. von Aquitanien Cluny als Benediktinerkloster. Er verfügte die freie Abtwahl und setzte nur den ersten Abt Berno in sein Amt ein. Jede Einmischung von geistlicher oder weltlicher Seite wurde ausgeschlossen, Cluny unterstand direkt dem Papst. So wurde der kleine Ort im Burgund zum religiösen Zentrum seiner Zeit.
Als das Kloster im Zuge der französischen Revolution enteignet wurde, hatte es allerdings schon lange an Bedeutung verloren. 1810 wurde die berühmte Abteikirche gesprengt. Von Cluny ( blieb nur der Name, der bis heute jedem ein Begriff ist, der sich mit Kirchengeschichte beschäftigt.