Neuer Deich: gerade statt zickzack
Die Planungen für den Deichneubau zwischen Rees und Bienen laufen. Am Donnerstag endet die Offenlage der Pläne.
REES (rau) Zehn Ordner umfasst der Planabschnitt 3 (PA 3) der Deichsanierung Rees-Bienen, der an der StraßeVor dem Rheintor startet und in Bienen kurz hinter der Grietherbuscher Straße endet. Derzeit können die Unterlagen bei der Stadt Rees eingesehen werden, online wie auch persönlich.„Einige Bürger haben nach Durchsicht der Pläne die Chance für detailliertere Nachfragen bei uns genutzt“, sagt Holger Friedrich, Geschäftsführer des Deichverbandes Bislich-Landesgrenze. Noch bis zum kommenden Donnerstag, 13. September, liegen die Pläne für den Abschnitt öffentlich aus, letzte Möglichkeit für Einwendungen und Anregungen haben die Bürger am 28. September.
Die Planung umfasst knappe sechs Kilometer. „Derzeit sind die Häuser an der Wardstraße nur im Falle eines Sommerhochwassers, nicht aber für ein Winterhochwasser geschützt“, erläuterte Lina Santa Maria, beim Deichverband Projektleiterin des Vorhabens. Daher wird die Mauer eine Höhe von 20,29 Meter über NN aufweisen. Sollte das Wasser höher steigen, können weitere mobile Elemente mit einer Höhe von 0,55 Metern aufgesattelt werden. Insgesamt beträgt die Länge der Hochwasserschutzmauer knappe 300 Meter. In der Kurve hinter dem letzten Haus wird sie an die bestehende Deichtrasse an der Wardstraße anschließen.
Der Deich wird überall komplett abgetragen und neu aufgebaut.Wobei er – bis auf einige wenige Berei- che, in denen das nicht möglich ist – eine etwa doppelt so große Aufstandsfläche erhält. Gleichzeitig wird er um 70 Zentimeter erhöht. Bis zur Brücke jedenfalls kann der Deich – das sind rund 900 Meter – im Drei-Zonen-Regelprofil aufgebaut werden. Dabei wird der neue Deich hier in der Achse des heutigen Bauwerks liegen.
Ab Rheinbrücke bis Ortskern Esserden wird er künftig anders aussehen. „Hier zeigt er sich heute im Zick-Zack-Format“, so Lina Santa Maria. Der Verlauf auf einer Länge von etwa 1000 Metern begradigt. Wegen bestehender Bebauung ist hier eine Rückverlegung nicht möglich, es ist sogar unumgänglich, die Trasse leicht ins Vorland zu verschieben. „Die neue Deichtrasse macht eine Anpassung der Straßen Alte Schul- und Schützenstraße nötig.“
Die Anlieger erreichen ihre Hofstellen künftig über den Deichverteidigungsweg. Dieser ist übrigens nicht überall befahrbar, sondern muss aus Gründen von Deichunterhaltung und -verteidigung an einigen Stellen gesperrt bleiben. „Zusätzliche Wege und Straßen gibt es nicht, aber bestehende werden teilweise optimiert“, sagt Friedrich. Mit der Folge, dass Müllwagen hier künftig keine Probleme mehr haben.
Auf dem letzten Teilstück, es misst etwa 3,3 Kilometer, soll der Deich größtenteils auf der bestehenden Trasse neu aufgebaut werden. Wo es möglich ist, wird er rückverlegt.
Es wird durchgängig einen Radweg geben, zu gut 80 Prozent ver- läuft er auf der Deichkrone. „Beispielsweise im Bereich des Bienener Altrheins wird man heruntergeführt – aus Naturschutzgründen“, erklärt Lina Santa Maria.
Nach der Offenlage muss der Deichverband Stellung beziehen zu den Einwendungen, Bedenken und Anregungen. Die Lösungen werden im Rahmen eines Erörterungstermins, den die Bezirksregierung als Herrin des Verfahrens anberaumen wird, vorgestellt und besprochen.
„Wir hoffen, dass unsere frühe Öffentlichkeitsbeteiligung von Ende 2015 Früchte trägt“, so Friedrich, der für 2019 einen Planfeststellungsbeschluss erwartet. „Aber Bagger werden erst frühestens 2020, eher 2021 anrollen“, vermutet die Projektleiterin Lina Santa Maria.