Rheinische Post Emmerich-Rees

Hülkenberg steht vor seinem 150. Rennen

Formel 1: Der Emmericher wird am Sonntag in Singapur Jubiläum feiern. Auf dem Marina Bay Circuit rechnet er sich viel aus. Renault wird einige Updates mitbringen und den Boliden an die extremen Bedingunge­n anpassen.

- VON TORSTEN TENBÖRG von Italien. Die volle Konzentrat­ion liegt auf Singapur. „Die Strecke sollte unserem Auto liegen“, sagt Renault-Teamchef Cyril Abiteboul. „Man weiß natürlich nie, wie so ein Wochenende verläuft, aber wir bringen erneut einige Updates a

EMMERICH Juan Manuel Fangio wurde fünfmal Weltmeiste­r in der Formel 1. Jackie Stewart konnte drei Titel holen. Erstaunlic­h: Zusammenge­nommen standen die beiden ehemaligen Piloten genauso oft in der Startreihe eines Grand Prix wie Nico Hülkenberg. Denn der Emmericher fährt am kommenden Wochenende in Singapur seinen 150. Grand Prix in der Königsklas-

„Wir schlafen bis zum Mittagesse­n und dann beginnt der Arbeitstag“

Nico Hülkenberg

se des Motorsport­s. „Das ist schon ein signifikan­ter Meilenstei­n, dass ich mittlerwei­le so lange in der Formel 1 fahre“, sagt der 31-Jährige vor seinem Jubiläum. „Allerdings ist das auch nur eine Zahl und im Moment ist der Kampf im Mittelfeld eine große Herausford­erung für uns. Ich setze auf meine Erfahrung und strebe ein positives Wochenende in Singapur an.“

In der Tat hat sich die Situation im Mittelfeld weiter zusammenge­schoben, seit Haas einen starken Lauf hat. Dass Renault noch auf Platz vier der Konstrukte­urswertung liegt, verdanken sie der jüngsten Disqualifi­kation von Romain Grosjean in Monza. „Wenn sie dich nicht auf der Strecke schlagen können, versuchen sie dich vor Gericht zu besiegen. Das ist es, was hier anscheinen­d passiert“, kritisiert Haas-Teamchef Günter Steiner den Protest von Renault. „Manchmal muss man das machen. Du lässt im Motorsport nichts unversucht, aber ob das der richtige Weg ist, lasse ich andere beurteilen.“Beim französisc­hen Werksteam beschäftig­t sich man nicht weiter mit den Vorfällen Monza. Wir haben ein Auto, das in langsamen Kurven wettbewerb­sfähig ist, also rechnen wir uns für Singapur einiges aus. Man braucht ein Auto mit solidem mechanisch­en Grip und viel Abtrieb. Das haben wir. Aerodynami­k ist zweitrangi­g“, sagt Chester.

Das Rennen ist für Mensch und Maschine gleicherma­ßen fordernd. „Es ist ein einmaliger Grand Prix, in unterschie­dlicher Weise“, sagt Hülkenberg. „Es ist das einzige richtige Nachtrenne­n, das wir im Kalender haben. Rennen zu fahren unter künstliche­m Licht, braucht immer etwas Eingewöhnu­ngszeit. Da wir aber mittlerwei­le schon so lange in Singapur fahren, fühlt es sich jetzt schon normal an. Viel Tageslicht werden wir eh nicht sehen, da wir weiter nach der europäisch­en Zeit arbeiten. Wir schlafen bis zum Mittagesse­n und dann beginnt der Arbeitstag.“

Zur Zeitumstel­lung kommen die extremen Wetterbedi­ngungen hinzu. Zum Rennen am Sonntag sind 29 Grad, 76 Prozent Luftfeucht­igkeit und vereinzelt­e Gewitter angesagt. „Die Strecke an sich in physisch sehr fordernd“, sagt der Emmericher.

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FOTO: WONG MAYE-E/DPA Schweißtre­ibend wird das Nachtrenne­n für Nico Hülkenberg auf jeden Fall. 29 Grad und 76 Prozent Luftfeucht­igkeit sind angekündig­t.

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