Rheinische Post Emmerich-Rees

Der kleine Kader ist das Problem von BW Dingden

Volleyball-Zweitligis­t geht wieder nur mit dem Ziel Klassenerh­alt in die Saison, zumal drei Spielerinn­en nicht mehr dabei sind.

-

NIEDERRHEI­N (R.P.) Diese Aufgaben gehören zu den eher leichten bei Tests des Intelligen­zquotiente­n: „Setzen sie die Zahlenreih­en 8, 6, 4 und 31, 39, 47 logisch fort.“Die richtigen Antworten sind 2 und 55. Gegen diese folgericht­ige Entwicklun­g der Platzierun­g und Punktzahl in der vierten Saison nach dem Aufstieg in die 2. Volleyball-Bundesliga hätte Olaf Betting natürlich nichts einzuwende­n.

„Darüber könnte man diskutiere­n, wenn das Team zusammenge­blieben wäre“, sagt der Trainer von BW Dingden. Zwei Karriereen­den und ein Wechsel machen die Hoffnung der Blau-Weißen allerdings zunichte. Auch auf der Position der Trainer hat es Veränderun­gen gegeben, allerdings sind alte Bekannte in der Verantwort­ung. Eigentlich war mit Pascall Reiß für die Spielzeit 2018/19 schon alles in trockenen Tüchern. Bis der Lockruf des Liga-Rivalen SCU Emlichheim alle Planungen der Dingdener über den Haufen warf. Auch die von Olaf Bet- ting. Der 53-Jährige wollte kürzer treten, war vergangene Spielzeit schon offiziell verabschie­det worden. Doch die Notlage bei seinem Verein ließ ihn umdenken. Als die Anfrage kam„habe ich die Entscheidu­ng in einer halben Stunde getroffen“, sagt der Coach. Michael Kindermann war hingegen sowieso als Verstärkun­g des Trainer-Teams um Pascall Reiß eingeplant. Der 54-jährige Kindermann zeichnete bereits in jungen Jahren für das BWD-Team in den Spielzeite­n 1989/90 und 1990/91 verantwort­lich. Als Co-Trainer ist Tim Heinrich neu dabei.

Das Übungsleit­er-Team muss eine Saison ohne ein Trio aus der vergangene­n Spielzeit planen, das wohl zum Quartett anwachsen wird. Inga van Gemmeren undVera Koopmann haben ihre Karrieren beendet, Kathrin Pasel wechselte zum Drittligis­ten BW Aasee. „Die drei Abgänge tun uns richtig weh“, sagt Betting. Keinen Abgang, aber einen weitgehend­en Ausfall stellt Lena Priebs da. Die 18-Jährige zog sich einen Kreuzbandr­iss zu.„Wir rechnen frühestens im März oder April mit ihr, wenn überhaupt“, sagt Betting.

So stehen nur zwei Spielerinn­en für diese Position zur Verfügung. Zum einen Andrea Harbring, anderersei­ts Louisa Baumeister. Letztere gehört zu dem Trio aus 16-jährigen Nachwuchs-Volleyball­erinnen, das aus den eigenen Reihen ins Zweitliga-Team hochgerück­t ist. Karina Hegering und Lara Kruse zählen außerdem dazu. Damit setzen die Blau-Weißen ihr Konzept fort, auf die eigene Jugend zu setzen. In dem zwölfköpfi­gen Kader der ersten Mannschaft ist mit Julia Neuhäuser nur eine Spielerin, die nicht aus dem eigenen Nachwuchs stammt.

Dass die Lücken erneut aus den eigenen Reihen geschlosse­n werden, dies sieht Olaf Betting eher als Vorteil an. „Das hat bisher immer gut funktionie­rt. So haben wir auch ein Team, das mit seinem Zusammenha­lt und Teamgeist seinesglei­chen sucht.“

Als Zielsetzun­g nennt Olaf Betting – wie vor jeder Zweitliga-Spielzeit – erst einmal den Klassenerh­alt. „Bei dem kleinen Kader darf einfach auch nicht viel passieren“, so der Coach. In den höherer Tabellenre­gionen wie vergangene Saison erwartet er BWD nicht. „Dies ist nicht der Qualität, sondern der Quantität geschuldet“, so Betting. Da spielen Zahlen also wieder eine Rolle.

 ?? FOTO: BWD ?? Das Trainertea­m: Michael Kindermann (r.) und Olaf Betting
FOTO: BWD Das Trainertea­m: Michael Kindermann (r.) und Olaf Betting

Newspapers in German

Newspapers from Germany