Hülkenberg bringt sich in Stellung
Formel 1: Auf dem Marina Bay Circuit von Singapur wird der Emmericher Fünfter im Training. Am Sonntag will der Pilot endlich wieder in die Punktewertung fahren.
EMMERICH Straffrei geht es bei Nico Hülkenberg im Moment nicht.Während der Emmericher Formel 1-Pilot zuletzt in den beiden Rennen in Spa-Francorchamps und Monza Grid-Strafen erhielt, die eine gute Platzierung von Beginn an torpedierten, wird er die 900 Euro von Singapur wohl verkraften können. Die
„Wir haben jetzt drei Wochen hintereinander nur Dreck fressen
müssen“
Nico Hülkenberg
Formel 1-Pilot
Summe muss der 31-Jährige berappen, weil er beim Training auf dem Marina Bay Circuit in der Boxengasse mit 68,2 km/h unterwegs war. Erlaubt sind 60 km/h.
Die Frage wie repräsentativ ein Training ist, was aber mal so gar nicht unterWettkampfbedingungen stattfindet, ist in Singapur aktueller als auf jeder anderen Strecke der Welt. Denn gestern zum ersten freien Training strahlte noch die Sonne über das Hafenbecken des Stadtstaates. Viele Fahrer hatten bei ihren Helmen verdunkelte Visiere angebracht. Schon bei der Abendsession war das Verdunkeln der Augenpartie dann aber kein Thema mehr. Denn die Sonne ging unter.
In der ersten Trainingssession konnte Hülkenberg voll überzeugen. Als Fünfter hielt er beide Mercedes hinter sich und wurde nur von den beiden Red Bull und den beiden Ferrari geschlagen. Das zweite Training beendete er auf Rang zehn, wobei hier Carlos Sainz als Sechster zeigte, dass Renault auf dieser Strecke konkurrenzfähiger sein sollte.
„Wir haben jetzt echt drei Wochenenden hintereinander nur Dreck fressen müssen und natürlich war das alles schwierig“, sagte Hülkenberg vor dem Rennwochenende auf dem Marina Bay Street Circuit gegenüber Motorsport-Magazin. com. „Von daher ist die Zielsetzung, hoffentlich einfach mal ein sauberes Wochenende zu erwischen. Das ist die Vorgabe. Unser Ziel ist es, natürlich auch wieder in die Punkte zu fahren. Und ich glaube auch, dass wir hier ganz ordentlich dafür aufgestellt sind. Das ist mein Bauchgefühl.“
Ansonsten ist das beherrschende Thema im Paddock der Kampf zwischen Renault und Haas. Günther Steiner, Haas-Teamchef, hat in Singapur im Streit um die Disqualifikation von Romain Grosjean nochmal nachgelegt. Denn das französische Werksteam habe gegen ein Gentlemen’s Agreement verstoßen, nachdem sie ihren Protest erst nach dem Rennen eingelegt haben, ohne vorher eine Art Warnung auszuspre- chen. Haas hat gegen die Disqualifikation übrigens Berufung eingelegt. „Ich schätze die Aussicht auf 50:50 ein, vor dem Berufungsgericht Recht zu bekommen“, so der Italiener gegenüber Speedweek.
Hülkenberg hingegen sieht seinen Arbeitgeber in diesem Fall im Recht. „Regeln sind Regeln. Es ist ein Kampf, bei dem es für uns um viel geht und für die natürlich auch“, erklärt der Emmericher. „Zumal jetzt Force India mit ihrer Form da eine Rolle spielt. Es wird interessant zu sehen, wie die sich hier präsentieren werden.“