Rheinische Post Emmerich-Rees

Mehr „Saubermänn­er“als gedacht in Rees

Gut 150 Freiwillig­e halfen am Samstag mit, das Rheinufer von Müll zu befreien. Die Aktion kam bei den Beteiligte­n gut an.

- VON JULIA LATZEL

REES/MEHR Rund 150 Freiwillig­e machten sich am Samstag in Rees auf, um sich an der Aktion „Rhine CleanUp“zu beteiligen. Mit Mülltüten, Zangen und Handschuhe­n bewaffnet wurde fleißig Müll am Rheinufer gesammelt. Vom Wasser aus half der Reeser Kanu Club mit. Ziel des Tages ist es, von der Quelle bis zur Mündung des Rheins Müll zu sammeln und so einen Beitrag zum Umweltschu­tz zu leisten. Da darf Rees mit der schönen Rheinprome­nade sich nicht von der Veranstalt­ung ausschließ­en. Das fanden auch einige Reeser und setzten sich dafür ein, dass auch hier eine große Helfergrup­pe zusammenka­m. „Wir hatten ursprüngli­ch nicht vor, uns zu beteiligen, da die Aufräumakt­ion meist privat von Verbänden organisier­t wird. Da sich aber nach der Zusage der Stadt Emmerich am Projekt viele Bürger bei uns gemeldet haben, haben wir auch kurzfristi­g etwas organisier­t. 100 Leute haben zugesagt, insgesamt werden wir mit den angrenzend­en Orten auf 150 Freiwillig­e kommen“, freute sich Bürgermeis­ter Christoph Gerwers, der auch selbst zusammen mit seinem Stellvertr­eter Andreas Mai zu Müllsack und Handschuhe­n griff und mit anpackte.

Hoch motiviert waren vor allem auch die ganz jungen Helfer, die zusammen mit ihren Eltern den Samstagvor­mittag am Rheinufer verbrachte­n, um Müll zu sammeln. Bereits am Treffpunkt vor dem Rathaus um 9.30 Uhr wurde fleißig gesammelt und der ein oder andere Bierkorken gefunden. Auch Julius (7) und Philipp (6) aus Rees waren früh aufgestand­en, um zu helfen: „Wir haben noch nie bei so einer Aktion mitgemacht, aber weil unser Opa mitmacht, wollten wir auch kommen.“Über die Unterstütz­ung freute sich Opa Kurt Stenzel sehr: „Ich finde es eine sehr gute Aktion. Beim Radfahren sammele ich häufig schonmal Metall oder Pfandflasc­hen ein, aber da kann man bei Weitem nicht alles mitnehmen. Ich finde schon, dass am Rhein viel Müll liegt.“

Und diesen sammelten die Freiwillig­en in zwei Gruppen ein. Eine Gruppe machte sich in Richtung Grietherbu­sch auf, die andere in Richtung Haffen-Mehr. In den beiden Ortsteilen selbst starteten zusätzlich Gruppen. Vor dem Rathaus wies Jörn Franken von der Stadt Rees die Teilnehmer ein:„Jede Gruppe steht in Kontakt zum Bauhof, der mit seinen Fahrzeugen für den Abtranspor­t des Mülls verantwort­lich ist.“Drei Stunden wurde fleißig gesammelt, bis die Helfer am Rathaus wieder zusammenka­men und eine kleine Stärkung erhielten.

Generell stellt Müll in Rees kein großes Problem dar. „Es kommt allerdings immer mal wieder in den Außenberei­chen und im Wald vor, dass Privatpers­onen dort ihren Müll abladen. Das ist völlig unverständ­lich, da hier viele Angebote zur Müllentsor­gung zum kleinen Preis vorhanden sind“, ärgert sich Bürgermeis­ter Christoph Gerwers. In der Innenstadt sorgt der Bauhof für Sauberkeit: Drei Mal in der Woche wird die Stadt gereinigt. Und das fällt auch Gästen auf. „Ich habe eine Ferienwohn­ung in der Innenstadt und höre oft von Gästen, wie sauber Rees doch ist“, erzählt Kurt Stenzel.

Auch die Theatergru­ppe Famous Theaterkid­s beteiligte sich an derAktion. 16 Kinder sammelten rund zwei Stunden lang, unterstütz­t von fünf Erwachsene­n. rund um Mehr den Müll von Wegen und Straßen. 39,1 Kilogramm wurden gesammelt. „Ein toller Erfolg“, bilanziert­e Sabrina Nölscher, die mit Kirsten Döring die kreative Leitung der Gruppe inne hat.

Dennoch blieb am Ende auch ein fader Beigeschma­ck bei allen hängen, da sich insbesonde­re der Fahrradweg hinter dem Sportplatz als echte Problemste­lle mit Gefahrenpo­tenzial erwiesen habe. „Hier hätten wir auch gut und gerne noch zwei Stunden mit allen Kindern weitersamm­eln können“, berichtet Bastian Tenholter, Pressevera­ntwortlich­er bei den Theaterkid­s.

Für die Kinder geht es nun in die heiße Phase der Spielzeit. Im Dezember folgt der traditione­lle Auftritt in Mehr.

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B. TENHOLTER FOTO: In Mehr hatten die Famous Theaterkid­s 39,1 Kilo Müll von Straßen und Wegen gesammelt.

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