Rheinische Post Emmerich-Rees

Nico Hülkenberg fährt einen Punkt ein

Motorsport: Beim Großen Preis von Singapur, den der Emmericher Formel 1-Pilot als Zehnter beendet, schauen mehr als 260000 Fans zu. Renault festigt in dem recht langweilig­en Rennen den vierten Rang in der Konstrukte­urs-WM.

- VON TORSTEN TENBÖRG

EMMERICH Im krassen Gegensatz zu den spektakulä­ren Gegebenhei­ten beim Nachtrenne­n in Singapur - das Wochenende lockte immerhin 263 000 zahlende Zuschauer auf die Tribünen - stand die Action auf der Strecke. Runde um Runde Langeweile pur. Nico Hülkenberg beschwerte sich gar über den Boxenfunk, dass nur „gecruist“werde. Am Ende konnte der Emmericher als Zehnter immerhin noch einen Punkt holen.

Nicht unbedingt zufrieden war Hülkenberg schon mit seinem zehnten Platz im Qualifying. Schon in Q3 war es eine enge Kiste, in den nächsten Abschnitt einzuziehe­n. Während für Teamkolleg­e Sainz dann in Q2 Schluss war, konnte der Emmericher den Einzug in die Top Ten realisiere­n. „Es ist schon ein bisschen frustriere­nd, weil das Potenzial für einen besseren Startplatz da war. Die Qualifying-Pace war nicht so schlecht, wie es jetzt auf dem Zeitenmoni­tor aussieht, aber mein letzter Versuch war nicht gut“, gab sich der 31-Jährige durchaus selbstkrit­isch. „Der siebte oder achte Platz wäre schon drin gewesen. Aber wir müssen weiter positiv denken, da der Rennspeed nicht schlecht zu sein scheint.“

Doch auch schon nach der Qualifikat­ion war dem Emmericher Formel 1-Piloten klar, dass ein großes Problem auf ihn zukommen würde. „Auf den Hypersoft-Reifen zu starten, wird nicht einfach“, sagte er. Das sollte sich bewahrheit­en. Denn das beste Ergebnis nach den drei Topteams fuhr Fernando Alonso ein. Der zweifache Weltmeiste­r wurde im Rennen Siebter, nachdem er das Qualifying auf Position elf be- endet hatte, was wiederum freie Reifenwahl bedeutete.

Um 20.10 Uhr Ortszeit gingen die Piloten in Singapur auf ihre Einführung­srunde. Nachdem die roten Ampeln ausgingen, schoss das Feld auf die erste Kurve zu. Carlos Sainz zuckte schon auf der Startund Zielgerade­n aus dem Windschatt­en seines Teamkolleg­en heraus. Nach einem Crash der beiden Racing-Point-Force-India-Kollegen, Esteban Ocon und Sergio Perez, kam das Safety Car auf die Strecke. Hülkenberg hatte insgesamt zwei Plätze verloren und reihte sich als Elfter in die Phalanx der Boliden ein.

In Runde 17 steuerte der Emmericher die Box an.Von Hypersoft wurde auf Ultrasoft gewechselt. Als 17. ging es für Hülkenberg zurück auf die Strecke. Dort entwickelt­e sich Sergey Sirotkin zum Bremsklotz. Der hoffnungsl­os unterlegen­e Wil- liams hielt gleich eine ganze Reihe von Fahrzeugen hinter sich, die zwar deutlich schneller waren, aber auf dem Stadtkurs nicht überholen konnten. In der 34. Runde versuchte es Sergio Perez dann doch mit der Brechstang­e. Dabei beschädigt­e er aber seinen Force India und musste an die Box. Hülkenberg nutzte die Situation und kam sowohl am Mexikaner als auch am Russen vorbei. Plötzlich wurde die Aussicht auf Punkte realistisc­h, denn etliche Autos mussten noch zum Reifenwech­sel. So wurde Hülkenberg immer weiter nach vorne gespült und landete schließlic­h auf Rang zehn. Sainz wurde Achter.

Renault konnte dadurch den Vorsprung in der Konstrukte­urswertung auf Haas auf 15 Punkte ausbauen. Das französisc­he Werksteam steht weiterhin auf dem vierten WM-Rang.

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FOTO: CLIVE MASON/GETTY IMAGES Nico Hülkenberg fuhr mit seinem Boliden gerade noch in die Punkteräng­e.

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