BW Dingden entscheidet spannendes Derby mit 2:0 für sich
Fußball: Der Bezirksligist ist nach wie vor Tabellenführer in der Gruppe 4 der Bezirksliga. Doch über weite Strecken des Spiels ist der Außenseiter besser.
NIEDERRHEIN (tik) Am Mumbecker Bach war gerade die 84. Minute angebrochen. Im Derby der Fußball-Bezirksliga kombinierten sich die Gäste des Hamminkelner SV sehenswert in die gefährliche Zone. Pascal Krause behielt die Übersicht, legte quer auf Raik Wittig, der aus sechs Metern eigentlich nur noch einschieben musste. Es wäre der Ausgleich gewesen. Johannes Buers, der Keeper von BW Dingden, war schon geschlagen, doch im allerletzten Moment rettete BWD-Verteidiger Bastian Tafese mit einer Grätsche. Eine Szene, die sinnbildlich für den gesamten Auftritt des HSV stand. Der Außenseiter machte beim Nachbarn und Spitzenreiter wirklich ganz viel richtig, traf einmal mehr nur das Tor nicht. Die nötige Effektivität hatten die Blau-Weißen dem Lokalrivalen gestern voraus. Der 2:0 (1:0)-Erfolg des Tabellenführers war gemessen am Spielverlauf trotzdem schmeichelhaft.
„Das war wirklich eine schwere Geburt. Am Ende hatten wir vielleicht auch das Glück, das man hat, wenn man oben steht. Hamminkeln hätte hier sicher etwas verdient gehabt“, sagte BWD-Coach Dirk Juch. Sein Gegenüber Michael Tyrann war nur über das Ergebnis, nicht aber über den Auftritt seiner Schützlinge traurig: „Die Jungs haben hier beim Tabellenführer richtig guten Fußball gespielt. Es ist einfach nur sehr enttäuschend, dass wir uns dafür wieder nicht belohnt haben“, sagte der HSV-Übungsleiter.
Die Anfangsphase gehörte allerdings noch klar dem Ligaprimus. Der HSV fand in den ersten Minuten kaum in die Zweikämpfe und ließ BWD gewähren. Das 1:0 durch Mohamed Salman (9.), der ganz knapp vor Gäste-Keeper Sascha Tünte am Ball war und den Ball ins Tor spitzelte, war zu diesem Zeitpunkt nicht unverdient. Nach dem Führungstreffer blieb Dingden noch für eine Weile am Drücker, der Gast kam mit zunehmender Spieldauer aber immer besser in die Partie und erarbeitete sich jetzt auch Chancen. Die größte davon vergab Lasse Hoffmann nachVorarbeit vonWittig kurz vor dem Wechsel (45.).
Wer nun gedacht hatte, dass sich die Dingdener in der Kabine neu sortieren und fortan dominieren würden, der sah sich nach Wiederanpfiff schnell getäuscht. Hamminkeln war nun das klar bessere Team, hatte gleich durch Christoph Müller (50.) und Wittig (51.) gute Möglichkeiten.
Nach fast 15-minütigem Dauerdruck des Außenseiters befreite sich BW Dingden zwar wieder ein wenig, die Kontrolle über das Geschehen gewann der Spitzenreiter aber nicht mehr zurück. Nicht zuletzt belegt durch die Großchance von Wittig in der 84. Minute. „Ich habe erst noch überlegt, ob ich den Ball stoppen soll“, sagte der Routinier hinter- her. Doch so viel falsch hatte Wittig nicht gemacht. Es war eher Tafeses tolle rettungstat, die den Ausgleich verhinderte. Der HSV rannte weiter an und wurde schließlich doch noch ausgekontert. Der eingewechselte Timo Holtkamp (86.) sorgte mit dem 2:0 für die Entscheidung. „Wir sind jetzt einfach glücklich über den Sieg und freuen uns auf das Spitzenspiel gegen Hamborn“, sagte der Dingdener Coach.
BW Dingden J. Buers - Joosten, Tulgay, Leyking, Weirather, Salman (89. Fiebig), Juch, Willing (66. Holtkamp), Ameling, Tafese, Özdas (55. Volmering). Hamminkelner SV Tünte - Hütten, Krause, Paus (77. Ihlbrock), Klein-Hitpaß, Sweers (59. Quartsteg), Hoffmann (83. Gözüdok), Klump, Hollenberg, Müller, Wittig.