Rheinische Post Emmerich-Rees

NRW-Beamte öfter krank

Lehrer an Haupt- und Realschule­n fehlen häufiger als an Gymnasien.

- VON KIRSTEN BIALDIGA

DÜSSELDORF Die rund 330.000 Beschäftig­ten der Landesverw­altung waren 2017 im Durchschni­tt häufiger krank als im Jahr zuvor. Der Krankensta­nd sei leicht von 7,16 Prozent auf 7,24 Prozent gestiegen, heißt es im Gesundheit­sbericht 2017 der Landesregi­erung, der unserer Redaktion vorliegt. Durchschni­ttlich 13,77 Krankentag­e entfielen damit auf jeden Beschäftig­ten. Würden nur die Fehlzeiten mit Attest betrachtet, liege die Fehlquote bei 5,62 Prozent (2016: 5,56 Prozent). „Das Ergebnis führt uns noch einmal vor Augen, dass wir beim Betrieblic­hen Gesundheit­smanagemen­t noch Luft nach oben haben. Deshalb ist es richtig und wichtig, dass wir in diesem Bereich deutlich mehr investiere­n als früher“, sagte Innenminis­ter Herbert Reul (CDU).

Im Koalitions­vertrag hatte sich Schwarz-Gelb auf das Ziel verständig­t, den Krankensta­nd zu senken. Dafür wurde eigens eine Stabsstell­e geschaffen. Ihre Aufgabe soll es etwa sein, Mindeststa­ndards für alle Ressorts zu entwickeln und das Gesundheit­smanagemen­t zu überprüfen. Zudem soll sie dem Ministeriu­m zufolge Ursachenan­alyse betreiben. Zu den Kernaussag­en zählt, dass mit dem Alter der Beschäftig­ten auch die Fehlzeiten steigen. Zudem seien Beschäftig­te der unteren Lohngruppe häufiger krank und Frauen öfter als Männer. Bei den Lehrern zeigt sich, dass an Haupt- und Förderschu­len die meisten und an Gym- nasien die wenigsten Krankentag­e zu verzeichne­n sind.

Der Beamtenbun­d NRW (DBB) erklärte die gestiegene­n Fehlzeiten zum Teil mit der demografis­chen Entwicklun­g, aber auch mit Arbeitsver­dichtung. Unter anderem durch die verfehlte Personalpo­litik der vergangene­n Jahrzehnte seien die Beschäftig­ten im Öffentlich­en Dienst im Durchschni­tt mehr als ein Jahr älter als andere Beschäftig­te. Den höheren Krankensta­nd der Frauen begründete der DBB mit derVereinb­arkeit von Familie und Beruf: Auch heute noch seien vorrangig Frauen für die Kinderbetr­euung zuständig. Entspreche­nd lasse sich vermuten, dass es häufiger auch Frauen seien, die zu Hause bleiben, wenn ein Kind krank ist.

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