Rheinische Post Emmerich-Rees

Halfen zwei Zöllner Chinesen beim Kleidersch­muggel?

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EMMERICH/KLEVE (mavi) Ein 51-jähriger Chinese aus Kaarst muss sich ab Dienstag, 25. September, 9.30 Uhr vor dem Landgerich­t Kleve wegen gewerbs- und bandenmäßi­gen Schmuggels verantwort­en. Insgesamt sollen Abgaben in Höhe von 5,5 Millionen Euro nicht bezahlt worden sein.

Laut Staatsanwa­ltschaft sollen der Angeklagte sowie ein inzwischen verstorben­er Mittäter, die beide bei einem Neusser Speditions­unternehme­n beschäftig­t waren, im Sommer 2011 beschlosse­n haben, bei einer Vielzahl von Importen gegenüber der Zollbehörd­e die Warenmenge und deren Wert erheblich niedriger anzugeben und so entspreche­nd weniger Einfuhrums­atzsteuern und Zoll zu bezahlen. Die Importe wur- den über das Speditions­unternehme­n abgewickel­t und waren für Abnehmer in Italien bestimmt.

Auf diese Weise soll es in der Zeit vom 30. August 2011 bis 7. Mai 2014 in 129 Fällen zur Einfuhr und Abwicklung von Containerl­ieferungen überwiegen­d mit Kleidung aus China gekommen sein. Nur wenige der von China nach Rotterdam gebrachten Container wurden beim Zollamt in Emmerich vorgeführt und abgefertig­t.

Vielmehr sollen die Container von Rotterdam per Lastwagen direkt nach Neuss gebracht worden sein. Die Nachweise über eine angebliche Zollabfert­igung sollen – auch unter Mithilfe zweier Zollbeamte­r – auf Briefkaste­nfirmen ausgestell­t worden sein, so die Staatsanwa­ltschaft.

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