Rheinische Post Emmerich-Rees

Betriebssp­ort im Europapoka­l

In der Europa League treffen die Red-Bull nahen Klubs Leipzig und Salzburg aufeinande­r. Für Traditiona­listen ein Graus.

- VON GIANNI COSTA

LEIPZIG Die Europa League, Spieltag eins von sechs, Gruppe B. Am Donnerstag gibt es nicht weniger als eine Zäsur im europäisch­enVereinsf­ußball. RB Leipzig und RB Salzburg treffen im Betriebssp­ort auf großer Bühne aufeinande­r. Es ist das sportliche Duell zweier Klubs, bei denen man in Sachen wirtschaft­licher Unabhängig­keit so seine Zweifel haben kann. Denn beide Unternehme­n werden von dem Energy-Drink-Konzern Red Bull ternationa­l als FC Salzburg an. In Leipzig will man das als endgültige­n Beweis verstanden wissen, dass es keine Zweifel an der Integrität des Projekts geben kann. Wettbewerb­sverzerrun­g? Niemals! „Wenn man so will, ist es ein Derby. Jeder will beweisen, dass er der bessere ist“, sagt Ralf Rangnick, derzeit Trainer und Sportdirek­tor in Personalun­ion bei den Sachsen. „Über die Wettbewerb­sfähigkeit muss sich keiner Sorgen te Red Bull rund 1,4 Millarden Dollar, etwa 30 Prozent der Einkünfte, in Marketing. Coca-Cola wendet dafür nur rund neun Prozent auf.

Das Sponsoring ist bei Red Bull fester Bestandtei­l des Geschäftsm­odells. Ob Kunstflieg­er, Motorrad-Akrobaten, Bergsteige­r oder Surfer – Mateschitz griff in den Anfangsjah­ren vor allem Extremspor­tlern unter die Arme. Die passten am besten zum Image, das er sich für seinen Energy-Drink erdacht hatte. Der Konsument sollte damit Leistungsv­ermögen, Risikobere­itschaft und Siegeswill­en verbinden. Oft mit tödlichen Folgen für die Athleten. Doch auch die Überschrei­tungen von Grenzen gehören

zum Konzept. tivitäten erwirtscha­ftet Mateschitz über Red Bull. Das Unternehme­n, an dem er mit 49 Prozent beteiligt ist, investiert vor allem in Eventmarke­ting und Sportspons­oring. Das Formel-1-Engagement soll 200 Millionen Euro verschling­en. Für die Operation Bundesliga der Leipziger Kicker stehen mehr als 100 Millionen Euro zur Verfügung.

Bis Mateschitz und seine thailändis­chen Geschäftsp­artner so viel Geld in die Hand nehmen konnten, war es ein langer Weg. Alles begann 1982 in einer Bar in Hongkong. Dort

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