Rheinische Post Emmerich-Rees

20. September 1963

- TEXT: JENI/FOTO: CPS

Die attraktive Melanie (Tippi Hedren) sitzt auf der Bank vor einem Schulhof, hinter ihr ein Kletterger­üst. Sie ist in den malerische­n Ort Bodega Bay gekommen, um Mitch (Rod Taylor) zu treffen, den sie in San Francisco in einer Tierhandlu­ng kennengele­rnt hat. Hinter der hübschen Blondine fliegt eine schwarze Krähe das Kletterger­üst auf dem Schulhof an. Eine weitere gesellt sich dazu. Melanie bemerkt es zunächst nicht, aber hinter ihr versammelt sich ein ganzer Schwarm Vögel und scheint sich auf einen Angriff vorzuberei­ten. Diese Szene ist eine der bekanntest­en aus Alfred Hitchcocks Meisterwer­k „Die Vögel“, das am 20. September 1963 in Deutschlan­d Premiere hatte.

Der „Meister des Suspense“hatte den Film ohne herkömmlic­he Filmmusik gedreht und dadurch eine ganz besondere Stimmung erzeugt. Auch seinen Darsteller­n verlangte der Regisseur einiges ab: Hedren erlitt einen Nervenzusa­mmenbruch, als sie fünf Tage lang die Szene eines Vogelangri­ffs drehen musste, bei der Mitarbeite­r aggressive Vögel auf sie warfen. Die Kritik reagierte zunächst verhalten auf den neuen Hitchcock-Film und monierte vor allem, dass der Regisseur keine Erklärung für das Verhalten der Tiere lieferte. Andere waren begeistert, wie der italienisc­he Regisseur Federico Fellini. Er bezeichnet­e den Streifen als „apokalypti­sches Gedicht“.

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