19-Jähriger stürzt von Baukran in den Tod
Der Kalkarer war nachts auf den 40 Meter hohen Kran in Kleve geklettert und hatte sich dann an ein Kabel gehängt. Zuvor war er mit einem Freund auf die Baustelle gelangt, um dort Schnaps zu trinken.
KLEVE/KALKAR Auf einer Baustelle an der van-den-Bergh-Straße in Kleve ist es in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag zu einem tragischen Unfall gekommen. Ein 19-Jähriger stürzte aus etwa 35 Metern Höhe von einem Baukran in den Tod.
Der junge Erwachsene aus Kalkar war mit einem ebenfalls 19 Jahre alten Freund um kurz vor Mitternacht auf die Baustelle am ehemaligen Union-Gelände gelangt. Die Baustelle war durch Zäune abgesichert, wie die Polizei unserer Redaktion bestätigt, diese müssen sie überwunden haben. Auf dem Gelände angekommen, tranken die beiden dann gemeinsam eine Flasche Korn. „Sie sind dann irgendwann auf die Idee gekommen, den Kran hochzuklettern“, sagt Polizeisprecher Michael Ermers.
Die Freunde erklommen eine Plattform am Führerhäuschen in etwa 40 Metern Höhe, dort lösten sie mehrere Industrieleitungen. „Diese hingen dann fünf bis acht Meter in die Tiefe“, sagt Ermers. Einer der beiden 19-Jährigen häng- te sich dann an das frei baumelnde Kabel. „Er kam dann aber nicht mehr aus eigener Kraft hoch“, sagt der Polizeisprecher. Aus der leichtsinnigen Mutprobe werden hochdramatische Sekunden. Der Polizei zufolge soll der zweite 19-Jährige noch versucht haben, seinen Freund am Kabel wieder zurück zur Plattform zu ziehen – vergebens. Nach einigen Augenblicken verließen den jungen Mann am Kabel endgültig die Kräfte und er stürzte vor den Augen seines Freundes in die Tiefe.
Dieser kletterte am Kran nach unten und verständigte die Einsatzkräfte – die konnten aber nur noch den Tod des 19-Jährigen feststellen. Der Zeuge des Sturzes hat be- reits erste Angaben bei der Polizei gemacht, eine ausführliche Vernehmung wird zu einem späteren Zeitpunkt folgen. „Es muss sehr traumatisch sein, wenn man erlebt, wie ein Freund vor seinen Augen in die Tiefe stürzt“, sagt Polizeisprecher Ermers. Der junge Mann wird von einem Notfallseelsorger betreut, Beamte des Opferschutzes helfen den Angehörigen.
Auch für die Helfer war der Einsatz eine Belastung, zum Teil sichtlich mitgenommene Kräfte von Polizei und Feuerwehr sperrten die Unfallstelle ab. Beamte der Kriminalpolizei haben die Ermittlungen aufgenommen, noch in der Nacht hat es eine erste Besichtigung der Kranplattform gegeben.