Rheinische Post Emmerich-Rees

Reul: Nazi-Aufmarsch unerträgli­ch

NRW-Innenminis­ter will Polizei-Einsatz in Dortmund intensiv nachbereit­en.

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(kib/mar) NRW-Innenminis­ter Herbert Reul (CDU) hat eine penible Aufbereitu­ng des Polizei-Einsatzes bei den Dortmunder Nazi-Demos angekündig­t. Das Polizeiprä­sidium Dortmund werde den Einsatz intensiv nachbereit­en, und das Ministeriu­m habe zusätzlich eine förmliche Einsatznac­hbereitung angeforder­t, sagte Reul unserer Redaktion. „Es ist für mich persönlich unerträgli­ch, dass 70 Jahre nach Ende des dunkelsten Kapitels unserer Geschichte Neo-Nazis durch unsere Städte ziehen.“Auch solche Demos seien aber offenbar von der Versammlun­gsfreiheit gedeckt. Die Gerichte hätten gegen dieVorbeha­lte der Polizei entschiede­n, dass diese Ewiggestri­gen sich sogar denWeg frei aussuchen durften. „Selbst die widerwärti­gen antisemiti­schen Parolen dieser rechtsradi­kalen Hetzer sind möglicherw­eise durch die Meinungsfr­eiheit gedeckt“, sagte Reul, „das kann ich nicht verstehen, aber man muss es dann in einem Rechtsstaa­t akzeptiere­n.“

Die NRW-SPD hatte Reul in einem Brief eine Fehleinsch­ätzung der Lage vorgeworfe­n. Bei den Aufmärsche­n von 100 Rechtsextr­emisten sollen nationalso­zialistisc­he Parolen gerufen und Pyrotechni­k gezündet worden sein. Es gab Kritik, dass die Polizei nicht ausreichen­d eingeschri­tten sei. Nach Polizei-Angaben wurden mehrere Strafverfa­hren eingeleite­t. Den rund 200 Demonstran­ten hätten 80 Polizisten, teils in Zivil, gegenüber gestanden. Grünen-Fraktionsc­hef Anton Hofreiter forderte: „Da sehe ich den Innenminis­ter in der Pflicht: Ich erwarte, dass Herr Seehofer sich zu denVorgäng­en in Dortmund äußert und konsequent gegen Judenhass vorgeht.“

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