Rheinische Post Emmerich-Rees

Boxweltmei­ster Joshua schlägt Powetkin k.o.

Der Brite bleibt im Schwergewi­cht die Nummer eins und will jetzt auch noch den vierten WM-Gürtel.

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LONDON (dpa) Profiboxer Anthony Joshua ist weiterhin das Maß aller Dinge in der Nach-Klitschko-Ära im Schwergewi­cht. Der Dreifach-Weltmeiste­r aus Großbritan­nien ließ sich auch vom Olympiasie­ger-Kollegen Alexander Powetkin nicht aufhalten und schlug den Russen in der Nacht zum Sonntag vor über 80.000 Zuschauern im Londoner Wembley-Stadion in der siebten Runde k.o.. „Powetkin war ein harter Herausford­erer. Das hat er bewiesen. Aber ich wollte unbedingt gewinnen. Nun habe ich auch meine K.o.Serie zurück“, sagte der 28 Jahre alte WBA-, WBO- und IBF-Weltmeiste­r.

Joshua ist nunmehr in 22 Profikämpf­en unbesiegt. Im April musste er bei seinem Sieg über den Neuseeländ­er Joseph Parker erstmals über die Runden gehen. Die 20 Kämpfe zuvor hatte er jeweils durch K.o. gewonnen. Der bei den Spielen 2004 in Athen siegreiche Powetkin hat in seinem 36. Profikampf die zweite Niederlage kassiert, seine erste vorzeitige. Zuvor hatte der 39-Jährige lediglich im Mai 2013 gegen den mittlerwei­le nicht mehr akti- ven Wladimir Klitschko nach Punkten den Kürzeren gezogen.

Für Joshua war das „Heimspiel“allerdings schwerer als erwartet. Zu Beginn des Fights übernahm zunächst der frühere Weltmeiste­r Powetkin die Initiative und überrascht­e den Lokalmatad­oren mit einigen schweren Treffern. „Ich wusste, dass er stark im Kopf war, aber schwach im Körper. Ich habe es nur durcheinan­dergebrach­t“, sagte Joshua zu dieser Phase.

Mit zunehmende­r Kampfdauer spielte der haushohe Favorit seine körperlich­e Überlegenh­eit aber immer deutlicher aus. In der siebten Runde ging alles recht schnell – eine Rechte an das Kinn brachte Powetkin ins Wanken. Darauf folgten schnelle rechts-links-Kombinatio­nen, denen der Russe nichts mehr entgegenzu­setzen hatte. Zwei Niederschl­äge innerhalb weniger Sekunden besiegelte­n das vorzeitige Ende des Kampfes.

Für Joshua war sein 21. K.o. allerdings nur eine Durchgangs­station auf dem Weg, auch noch den WM-Gürtel des WBC, des vierten großen Box-Weltverban­des, zu gewinnen. „Ich werde alle Herausford­erer schlagen, um Wilder zu bekommen“, versprach der Brite.

Das Wembleysta­dion ist für den 13. April 2019 für ihn bereits gebucht. Wenn alles nach Plan läuft, will Joshua dann den WBC-Champion Deontay Wilder entthronen. Der ungeschlag­ene Amerikaner, der 39 seiner 40 Fights durch K.o. gewann, muss dazu aber erst noch am 1. Dezember, wahrschein­lich in Los Angeles, Joshuas Landsmann Tyson Fury aus dem Weg räumen. Der Kampftermi­n zwischen dem 32 Jahre alten Wilder und dem exzentrisc­hen Briten, der einst Wladimir Klitschko entthronte, ist amWochenen­de offiziell bestätigt worden.

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FOTO: DPA Harte Rechte: Nach diesem Schlag von Anthony Joshua (re.) stand Herausford­erer Alexander Powetkin nicht wieder auf.

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