Kirmes mit Hindernissen in Rees
Regen und Staus auf der Rheinbrücke trübten ein wenig die Kirmesfreude am Wochenende. Die Reeser arrangierten sich dennoch mit den Umständen. Eine Attraktion war der neue „Fighter“. Morgen ist das Finale mit dem Feuerwerk.
REES Dem deutschen Jahrhundertsommer ging ausgerechnet zur Reeser Kirmes die Puste aus. Und so wurde das bunte Wochenende leider durch den grauen Himmel und große Regenmengen getrübt. Doch in den 777 Jahren, die der Reeser Jahrmarkt besteht, haben die Bürger der Rheinstadt gelernt, sich auch mit weniger optimalen Voraussetzungen zu arrangieren. Der Stimmung an den Bierständen und auf den überdachten Fahrgeschäften tat das Herbstwetter keinen allzu großen Abbruch, auch wenn die Einnahmen der Schausteller darunter litten.
Bürgermeister Christoph Gerwers eröffnete die Kirmes mit dem traditionellen Fassanstich an der historischen Pumpe. Er dankte den Schaustellern für die langjährige gute Zusammenarbeit mit der Stadt und bat die Reeser, „treue Kunden“zu sein: „Dann kommen die Schausteller wieder“. Die Nutzung von Fahrgeschäften wie dem 42 Meter hohen Fahrgeschäft „Fighter“, das erstmals in Rees steht und einen flotten Überblick über die City ermöglicht, überließ Christoph Gerwers aber der wagemutigen Jugend, während er den motorisierten Schleudergang (auch um die eigene Achse) für sich „auf keinen Fall“in Betracht zog.
DerVorsitzende des Schaustellervereins Kleve-Geldern, Dirk Janßen, dankte Ordnungsamtsleiter Frank Postulart, „Mister Kirmes“Frank Schlüter und der neuen Platzmeisterin Jessica Bolland für zahlreiche Hilfestellungen. Im Gegenzug boten viele Fahrgastgeschäfte zum Auftakt eine „Happy Hour“mit vergünstigten Preisen für Geisterbahn, Ketten- karussell, Autoscooter oder „Rock Express“. Fast 80 Schausteller sorgen bis Dienstagabend dafür, dass es zwischen Busbahnhof und Rathaus keine größeren Lücken gibt. Die „Turbine“, die vor der Bäckerei Terhorst steht, konnte kurzfristig nach Rees geholt werden, nachdem derselbe Schaustellerbetrieb sein an dieser Stelle bewährtes Fahrgastgeschäft„High Impress“zugunsten einer anderen Kirmes abgezogen hatte.Gemütlich ging es einmal mehr am Bierstand zu, den der VerkehrsundVerschönerungsvereins seit genau 40 Jahren betreibt. Vorstand, Mitglieder und befreundete Vereine verkaufen am VVV-Stand ehren- amtlich Getränke, um Geld für Reeser Projekte zu sammeln.Vor einem Jahr schaltete der VVV zur Kirmes die Beleuchtung der Rheinbrücke ein und verkaufte den Likör„Lampe an“in kleinen Fläschchen. Diesmal wurde der Likör„Niet driewe!“(Reeser Platt für „Nicht hetzen!“) feilgeboten. Eine kleine Anspielung auf die Geduld, in der sich Verein und Bürger üben sollen, bis die Brückenbeleuchtung so weit aufgestockt wird, bis die ganze „Rheinharfe“im Scheinwerferlicht strahlt.
Der Vorsitzende Bernd Hübner zeichnete im Rahmen der Kirmes auch die Fotografen aus, deren Rees-Bilder Einzug in den neu- en VVV-Kalender 2018 hielten. Er heißt „Lieblingsplätze – Mein Blick auf Rees“und ist am Bierstand des VVV für fünf Euro erhältlich. Je einen Kalender und einen 50-Euro-Gutschein der Reeser Werbegemeinschaft (RWG) erhielten unter anderem die Fotografen Julia van Alst, Gabi Besgen, Willi Döring, Clara Gamerschlag, David Haas, Alexandra Hartmann-Filipovic, Jörg Hüßhoff, Andreas Johann, Felix Mai und Alexander Schnarre.
Am heutigen Montag lockt ab 14 Uhr der Familiennachmittag mit Preisnachlässen an allen Fahrgeschäften. Morgen endet das Fest mit einem großen Höhenfeuerwerk, das ab circa 21 Uhr speziell von der Rheinpromenade aus gut zu sehen ist. Gäste von der linken Rheinseite, die nach Rees kommen wollen, sollten früh losfahren, da die halbseitige Sperrung der Rheinbrücke weiterhin zu langen Wartezeiten führt. Wer am Samstagnachmittag zur Kirmes anreiste, stand im Schnitt 45 bis 60 Minuten auf der Brücke.
Am Mittwoch lockt von 8 bis 15 Uhr der traditionelle Krammarkt die Besucher in die Stadt. Das Angebot der 150 Händler reicht von warmen Socken, Autopolitur und vermeintlichen Wundermitteln bis zum beliebten grünen Hering der Familie Hebben aus Kleve.