Rheinische Post Emmerich-Rees

Kirmes mit Hinderniss­en in Rees

Regen und Staus auf der Rheinbrück­e trübten ein wenig die Kirmesfreu­de am Wochenende. Die Reeser arrangiert­en sich dennoch mit den Umständen. Eine Attraktion war der neue „Fighter“. Morgen ist das Finale mit dem Feuerwerk.

- VON MICHAEL SCHOLTEN (TEXT) UND MARKUS VAN OFFERN (FOTOS)

REES Dem deutschen Jahrhunder­tsommer ging ausgerechn­et zur Reeser Kirmes die Puste aus. Und so wurde das bunte Wochenende leider durch den grauen Himmel und große Regenmenge­n getrübt. Doch in den 777 Jahren, die der Reeser Jahrmarkt besteht, haben die Bürger der Rheinstadt gelernt, sich auch mit weniger optimalen Voraussetz­ungen zu arrangiere­n. Der Stimmung an den Bierstände­n und auf den überdachte­n Fahrgeschä­ften tat das Herbstwett­er keinen allzu großen Abbruch, auch wenn die Einnahmen der Schaustell­er darunter litten.

Bürgermeis­ter Christoph Gerwers eröffnete die Kirmes mit dem traditione­llen Fassanstic­h an der historisch­en Pumpe. Er dankte den Schaustell­ern für die langjährig­e gute Zusammenar­beit mit der Stadt und bat die Reeser, „treue Kunden“zu sein: „Dann kommen die Schaustell­er wieder“. Die Nutzung von Fahrgeschä­ften wie dem 42 Meter hohen Fahrgeschä­ft „Fighter“, das erstmals in Rees steht und einen flotten Überblick über die City ermöglicht, überließ Christoph Gerwers aber der wagemutige­n Jugend, während er den motorisier­ten Schleuderg­ang (auch um die eigene Achse) für sich „auf keinen Fall“in Betracht zog.

DerVorsitz­ende des Schaustell­ervereins Kleve-Geldern, Dirk Janßen, dankte Ordnungsam­tsleiter Frank Postulart, „Mister Kirmes“Frank Schlüter und der neuen Platzmeist­erin Jessica Bolland für zahlreiche Hilfestell­ungen. Im Gegenzug boten viele Fahrgastge­schäfte zum Auftakt eine „Happy Hour“mit vergünstig­ten Preisen für Geisterbah­n, Ketten- karussell, Autoscoote­r oder „Rock Express“. Fast 80 Schaustell­er sorgen bis Dienstagab­end dafür, dass es zwischen Busbahnhof und Rathaus keine größeren Lücken gibt. Die „Turbine“, die vor der Bäckerei Terhorst steht, konnte kurzfristi­g nach Rees geholt werden, nachdem derselbe Schaustell­erbetrieb sein an dieser Stelle bewährtes Fahrgastge­schäft„High Impress“zugunsten einer anderen Kirmes abgezogen hatte.Gemütlich ging es einmal mehr am Bierstand zu, den der Verkehrsun­dVerschöne­rungsverei­ns seit genau 40 Jahren betreibt. Vorstand, Mitglieder und befreundet­e Vereine verkaufen am VVV-Stand ehren- amtlich Getränke, um Geld für Reeser Projekte zu sammeln.Vor einem Jahr schaltete der VVV zur Kirmes die Beleuchtun­g der Rheinbrück­e ein und verkaufte den Likör„Lampe an“in kleinen Fläschchen. Diesmal wurde der Likör„Niet driewe!“(Reeser Platt für „Nicht hetzen!“) feilgebote­n. Eine kleine Anspielung auf die Geduld, in der sich Verein und Bürger üben sollen, bis die Brückenbel­euchtung so weit aufgestock­t wird, bis die ganze „Rheinharfe“im Scheinwerf­erlicht strahlt.

Der Vorsitzend­e Bernd Hübner zeichnete im Rahmen der Kirmes auch die Fotografen aus, deren Rees-Bilder Einzug in den neu- en VVV-Kalender 2018 hielten. Er heißt „Lieblingsp­lätze – Mein Blick auf Rees“und ist am Bierstand des VVV für fünf Euro erhältlich. Je einen Kalender und einen 50-Euro-Gutschein der Reeser Werbegemei­nschaft (RWG) erhielten unter anderem die Fotografen Julia van Alst, Gabi Besgen, Willi Döring, Clara Gamerschla­g, David Haas, Alexandra Hartmann-Filipovic, Jörg Hüßhoff, Andreas Johann, Felix Mai und Alexander Schnarre.

Am heutigen Montag lockt ab 14 Uhr der Familienna­chmittag mit Preisnachl­ässen an allen Fahrgeschä­ften. Morgen endet das Fest mit einem großen Höhenfeuer­werk, das ab circa 21 Uhr speziell von der Rheinprome­nade aus gut zu sehen ist. Gäste von der linken Rheinseite, die nach Rees kommen wollen, sollten früh losfahren, da die halbseitig­e Sperrung der Rheinbrück­e weiterhin zu langen Wartezeite­n führt. Wer am Samstagnac­hmittag zur Kirmes anreiste, stand im Schnitt 45 bis 60 Minuten auf der Brücke.

Am Mittwoch lockt von 8 bis 15 Uhr der traditione­lle Krammarkt die Besucher in die Stadt. Das Angebot der 150 Händler reicht von warmen Socken, Autopolitu­r und vermeintli­chen Wundermitt­eln bis zum beliebten grünen Hering der Familie Hebben aus Kleve.

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Zu Herbstbegi­nn verwandelt sich die Innenstadt von Rees immer in einen großen Rummel.
 ??  ?? Bürgermeis­ter Christoph Gerwers beim Fassanstic­h mit Dirk Janßen vom Schaustell­erverein.
Bürgermeis­ter Christoph Gerwers beim Fassanstic­h mit Dirk Janßen vom Schaustell­erverein.
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Lebkuchenh­erzen:Der Klassiker geht bei jeder Kirmes immer noch über die Ladentheke.
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Groß und Klein hatten Freude bei der Kirmes.

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