Rheinische Post Emmerich-Rees

Weil Heimat lebendig ist

Der 8. O-Regionalma­rkt an der Wasserburg Rindern hing wegen des schlechten Wetters am seidenen Faden. Marktständ­e wurden nach drinnen verlegt. Lukullisch­es, Musik und Tanz gehörten zum Angebot.

- VON MONIKA HARTJES

KREIS KLEVE Es hing sozusagen am seidenen Faden, ob der 8. O-Regionalma­rkt an der Wasserburg Rindern auch durchgefüh­rt werden konnte. Das Wetter machte nicht mit. „Als dann auch noch einige Marktbesch­icker aufgrund derWetterp­rognose absagten, überlegten wir, den ganzen Markt abzusagen“, erzählte Kurt Kreiten, Direktor der Wasserburg. Sieben Mal habe man den Markt bereits durchgefüh­rt und immer war das Wetter schön. Gemeinsam mit Caroline Breidenbac­h, zweite Vorsitzend­e des grenzübers­chreitend tätigen Vereins „Oregional Rhein-Waal“, der für den Markt verantwort­lich ist, wurde dann am Samstag entschiede­n, die Marktständ­e nach drinnen in die Wasserburg zu verlegen. „Glückliche­rweise war nur eine kleine Gruppe im Haus, so dass wir den Regionalma­rkt ‚retten’ und die Kontinuitä­t wahren konnten“, sagte Kreiten.

Eine gute Entscheidu­ng wie die zahlreiche­n Besucher zeigten. „Für die Wasserburg bedeutet der Markt so etwas wie eine teiloffene Tür“, erklärte der Direktor. Für viele gehöre es zur Tradition, an diesem Sonntag das leckere und preisgünst­ige Mittagesse­n in der Heimvolksh­ochschule zu genießen. So um die 200 zusätzlich­e Essen wurden in der Küche zubereitet.

Und zum Nachtisch gab es dann auch noch die Köstlichke­iten vom Kuchenbuff­et der Landfrauen von Kleve-Niederung, wozu die Orte zwischen Bimmen und Warbeyen gehören. Rund 40 Kuchen, Torten und Blechkuche­n standen dort für die Gäste zur Auswahl. „Wir fühlen und auf diesem Regionalma­rkt sehr wohl, hier herrscht immer eine tolle Atmosphäre“, sagte Christa Pe- rau, die amtierende­Vorsitzend­e der Landfrauen­gruppe.

Auch sonst gab es auf dem Markt, der unter dem Motto „Weil Heimat lebendig ist“stand, viel zu sehen und zu probieren. Am Stand von Bäcker Karl-Heinz Spiegelhof­f war vor allem das 1000-Saaten-Brot beliebt – mit 70 Prozent Roggen- und 30 Prozent Dinkelvoll­korn.„Die Leute wollen wieder wissen, was sie essen“, sagte Mitarbeite­rin Birgit Hohl. „Der Chef backt wie früher.“Wenn Marmelade„Hasenfrühs­tück“,„Waldgeflüs­ter“oder„Sommertrau­m“heißt, dann muss man sie einfach probie- ren. Das konnte man am Stand von „Renates KüchenZaub­ereien“, wo es auch Pesto, Chutney, Sirup und vieles mehr gab. „Das ist hier ein kleiner, kuschelige­r Markt und ich freue mich immer wieder auf meine Stammkunde­n hier“, sagte Renate Brendgen aus Bedburg-Hau. Weiter gab es Forellen und Aale, Honig vom Imkerverei­n Kellen, Fair-Trade-Produkte aus dem „Eine-Welt-Laden“, Weine und Biere aus der Region, Käse, „oregional Streekprod­ukten“aus den Niederland­en und auch handgemach­te Seifen aus Schafsmilc­h. Äpfel und frisch gepressten Apfelsaft konnte man am Stand vom Gilderstüc­kscher Hof genießen. Dicke, handgestri­ckte Socken, waren auch im Angebot – ideal bei dem usseligen Niederrhei­nwetter.

Kinder konnten an einem Workshop im Korbflecht­en teilnehmen. Das habe ich schon im letzten Jahr gemacht, da habe ich ein Windlicht hergestell­t“, erzählte die elfjährige Lena Thimm, die an einem Körbchen für einen Heißluftba­llon werkelte. Ihr siebenjähr­iger Bruder Jakob flocht ein Spinnennet­z und malte in die Mitte eine dicke Spinne hinein. „Korbflecht­en ist gar nicht so schwer“, sagte Lena.

Für Unterhaltu­ng sorgten die BigBand des Kellener Konrad-Adenauer-Gymnasiums und die Maria-Reymer-Volkstanzg­ruppe aus Rindern. Die zwölf Tänzer zwischen 70 und 80 Jahren, die von Monika Börner trainiert werden, begeistert­en das Publikum mit Polka und Walzer. „Die Kostüme wurden den traditione­llen Trachten, wie sie auf dem Gut Hogeveld in Rindern getragen wurden, nachempfun­den“, erzählte eine der Volkstänze­rinnen, die viel Applaus für ihre gekonnte Darbietung bekamen.

 ?? RP-FOTO: MARKUS VAN OFFERN ?? Margret Schiffer bot kleine Korbflecht-Workshops an auf dem Regionalma­rkt.
RP-FOTO: MARKUS VAN OFFERN Margret Schiffer bot kleine Korbflecht-Workshops an auf dem Regionalma­rkt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany