Rheinische Post Emmerich-Rees

Doppeltes Jubiläum bei der Senioren Union

- VON WERNER STALDER

KREIS KLEVE Es gab ein doppeltes Jubiläum bei der Senioren-Union (SU) im Kreisverba­nd Kleve. Zum zehnten Frühstück kamen von den aktuell 754 Mitglieder­n über 150 Senioren in das Bürgerhaus Uedem. Im September 1988, also vor 30 Jahren, wurde im Kreis Kleve die Vereinigun­g gegründet. „Ältere Menschen wollen heute eingebunde­n sein, sie wollen mitwirken und mitgestalt­en“, zitierte Franz Schooltink, SU-Kreisvorsi­tzender, den damaligen Bundeskanz­ler Helmut Kohl bei der Gründung als achte Vereinigun­g der CDU Deutschlan­ds im April 1988.

Das Treffen gliederte sich in zwei Teile. Zunächst wartete ein Frühstück. Zur Unterhaltu­ng trugen das Akkordeono­rchester Bedburg-Hau und der CDU-Chor der Senioren Union des Kreises Wesel bei. Dann kam man zu der etwas schwierige­ren Politikkos­t. Dabei konnte man als „politische­s Urgewächs“die stellvertr­etende Bundes- und Landesvors­itzende der Senioren Union, Christa Thoben, begrüßen. Sie erwies sich auf alle Fragen als eine sachkundig­e und schlagfert­ige Re- ferentin.

Auf die Frage von Franz Schooltink, ob die Aussage des früheren Arbeitsmin­isters Norbert Blüm, „Die Rente ist sicher“noch stehe, antwortete die Ministerin a.D.: „Ich habe damals mit ihm Krach bekommen, weil nicht absehbar war, dass die Erwerbsbio­grafie der Menschen extrem unterschie­dlich ist.“Für ihn habe die Frage, ob eine Frau eine eigenständ­ige Rente erhalte, keine Rolle gespielt. „Die ganzen Reformen, die wir damals durch kämpfen mussten, beispielsw­eise die Mütterrent­e, war sowas von sachgerech­t, dass Kurt Biedenkopf schon gegen Blüm dafür geworben hat“, sagte Thoben. In diesem Zusammenha­ng kritisiert­e sie den Armutsberi­cht der Rentenvers­icherung. „Nach diesem Bericht bin ich altersarm“, sage sie, „weil ich nur 12 Jahre in dieses Rentensyst­em eingezahlt habe. Dass da keine Rente herauskomm­en kann, kann keinen überrasche­n.“Aber die Rentenvers­icherung unterschei­de nicht, ob man andere Versorgung­sansprüche erworben habe. Der größte Teil der Betroffene­n durch die Altersarmu­t seien die allein erziehende­n Mütter. Zum Vorhaben des jetzigen Arbeitsmin­isters Hubertus Heil, die Rente bis 2040 festzuschr­eiben, sagte Christa Thoben: „Da stellt sich die Frage, wie diese finanziert werden soll.“

Schooltink stellte beim Thema „Gesundheit und Pflege“vor allem die Frage nach der Einführung von Gemeindesc­hwestern. Die Sprecherin der SU auf Bundes- und Landeseben­e sprach sich dafür aus. Zum Thema „Innere Sicherheit“appelliert­e die ehemalige Ministerin an die Senioren, einen stärkeren Willen zu zeigen, die Wohnung gegen Einbruch zu schützen. Auch sprach sie sich für die Beleuchtun­g gefährlich­er Stellen aus, „damit Senioren keine Angst mehr haben müssen.“„Sind die Volksparte­ien bedroht?, fragte Schooltink. „Zumindest haben sie mehr Konkurrenz als früher. Es wird für uns nicht einfacher, in der Breite aufgestell­t zu bleiben.“Wichtig sei das Gespräch zwischen den einzelnen Gruppen, die in der CDU Mitglied seien.

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RP-FOTO: GOTTFRIED EVERS Geburtstag der Senioren Union mit Chgrista Thoben, rechts am Tisch, daneben CDU-MdB Stefan Rouenhoff.

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