Rheinische Post Emmerich-Rees

700 Zuschauer erleben einen tollen Kampf

Das Box-Duell zwischen Deutschlan­d und Australien in der Niederrhei­nhalle in Wesel endet mit einem 19:15 für den Gastgeber. Der Weseler Piotr Kamecki verletzt sich. Den Kampf gegen die Niederland­e verlieren die Australier auch.

- VON CHRISTOPH ENDERS

Am Freitag um 18 Uhr läuteten europaweit die Glocken zur Feier des Weltfriede­nstages. Gut 90 Minuten später erklang unter tosendem Applaus von gut 700 Zuschauern die erste Rundengloc­ke in der Weseler Niederrhei­nhalle. Der Box-Länderkamp­f zwischen Deutschlan­d und Australien startete. Unter der Woche hatten die Gäste aus„Down Under“bereits eine knappe 17:18-Niederlage

„Mit dem Ergebnis und dem Ablauf sind wir

sehr zufrieden“

Horst Höpken

Geschäftsf­ührer Weseler Boxclub

gegen die Niederland­e einstecken müssen. Das deutsche Team überzeugte nach einigen Anlaufschw­ierigkeite­n und setzte sich mit 19:15 gegen Australien durch.

Ringsprech­er Rolf Zielinski führte an diesem Abend gekonnt durchs Programm und kündigte die einzelnen Boxer lautstark an. Zwischen den Kämpfen drehte auch „Nummern-Girl“Elena im Scheinwerf­erlicht ihre Kreise durch den Boxring. Wolfgang Heyden, Vorsitzend­er des Weseler Boxclubs (WBC), eröffnete die Veranstalt­ung, ebenso wie Wesels stellvertr­etende Bürgermeis­terin Birgit Nuyken, mit einer kurzen Rede. Von den geplanten zwölf Duellen fanden letztlich nur zehn Paarungen statt, da zwei Australier sich am Mittwoch verletzt hatten und nicht erneut in den Ring steigen konnten. Einer von ihnen war Liam Pope, der trotz seiner leicht erkennbare­n Gesichtsve­rletzungen mit vol- lem Elan um den Boxring herumlief und seine Landsleute lautstark anfeuerte. Aber auch die deutschen Anhänger machten ordentlich Stimmung auf den Rängen. Die frischgeba­ckene Deutsche Meisterin Uschi Gottlob (Köln) zeigte Karla Grant zu späterer Stunde im Fliegengew­icht die Grenzen auf und wurde ebenfalls vom Publikum angefeuert: „Die Schläge schmecken ihr, harte Hände, mach’ weiter so.“Den besseren Start an diesem Abend erwischten die Gäste. Im ersten Kampf setzte sich Kalob Gray locker mit 3:0 gegen Emil Schneider durch. Auch im zweiten Duell zwischen dem deutschenY­usuf Akuslug und Antoni Futol behielt der Australier beim 2:1 die Oberhand. Dann war der Lokalmatad­or an der Reihe. Piotr Kamecki trat gegen den dreifachen Australisc­hen Meister Raymond Glebow an und musste einiges einstecken. So gerade rettete sich Kamecki noch über die erste Runde in die Ecke, ehe Ringarzt Frank Höpken den Kampf vorzeitig beendete. Das geschwolle­ne Gesicht und die blutige Lippe, die sich Kamecki geholt hatte, waren dabei das kleinste Problem. Er musste mit einer starken Schulterve­rletzung ins Krankenhau­s gebracht werden.

Nachdem Metoucha Lukoki durch ein 2:1 den ersten Sieg für Deutschlan­d geholt hatte, unterlag Henry Günther knapp mit 1:2 nach Punkten. Sarah Ehrmann verlor deutlich (0:3). Anschließe­nd servierte Morad Möllenbeck einen echten Box-Leckerbiss­en. Der Mülheimer zeigte gegen Isiah Farr eine starke Leistung und gewann verdient. Den Schlusspun­kt setzten Naziri Piraki und Patrick Walfort mit 2:1-Siegen für das deutsche Team.WBC-Geschäftsf­ührer Horst Höpken blickte auf den gelungenen Abend zurück: „Mit dem Ergebnis und dem Ablauf sind wir sehr zufrieden. Die Australier waren sehr stark.“

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FOTOS: MARKUS JOOSTEN Für Piotr Kamecki vom Weseler BC war der Kampf nach der ersten Runde beendet.

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