700 Zuschauer erleben einen tollen Kampf
Das Box-Duell zwischen Deutschland und Australien in der Niederrheinhalle in Wesel endet mit einem 19:15 für den Gastgeber. Der Weseler Piotr Kamecki verletzt sich. Den Kampf gegen die Niederlande verlieren die Australier auch.
Am Freitag um 18 Uhr läuteten europaweit die Glocken zur Feier des Weltfriedenstages. Gut 90 Minuten später erklang unter tosendem Applaus von gut 700 Zuschauern die erste Rundenglocke in der Weseler Niederrheinhalle. Der Box-Länderkampf zwischen Deutschland und Australien startete. Unter der Woche hatten die Gäste aus„Down Under“bereits eine knappe 17:18-Niederlage
„Mit dem Ergebnis und dem Ablauf sind wir
sehr zufrieden“
Horst Höpken
Geschäftsführer Weseler Boxclub
gegen die Niederlande einstecken müssen. Das deutsche Team überzeugte nach einigen Anlaufschwierigkeiten und setzte sich mit 19:15 gegen Australien durch.
Ringsprecher Rolf Zielinski führte an diesem Abend gekonnt durchs Programm und kündigte die einzelnen Boxer lautstark an. Zwischen den Kämpfen drehte auch „Nummern-Girl“Elena im Scheinwerferlicht ihre Kreise durch den Boxring. Wolfgang Heyden, Vorsitzender des Weseler Boxclubs (WBC), eröffnete die Veranstaltung, ebenso wie Wesels stellvertretende Bürgermeisterin Birgit Nuyken, mit einer kurzen Rede. Von den geplanten zwölf Duellen fanden letztlich nur zehn Paarungen statt, da zwei Australier sich am Mittwoch verletzt hatten und nicht erneut in den Ring steigen konnten. Einer von ihnen war Liam Pope, der trotz seiner leicht erkennbaren Gesichtsverletzungen mit vol- lem Elan um den Boxring herumlief und seine Landsleute lautstark anfeuerte. Aber auch die deutschen Anhänger machten ordentlich Stimmung auf den Rängen. Die frischgebackene Deutsche Meisterin Uschi Gottlob (Köln) zeigte Karla Grant zu späterer Stunde im Fliegengewicht die Grenzen auf und wurde ebenfalls vom Publikum angefeuert: „Die Schläge schmecken ihr, harte Hände, mach’ weiter so.“Den besseren Start an diesem Abend erwischten die Gäste. Im ersten Kampf setzte sich Kalob Gray locker mit 3:0 gegen Emil Schneider durch. Auch im zweiten Duell zwischen dem deutschenYusuf Akuslug und Antoni Futol behielt der Australier beim 2:1 die Oberhand. Dann war der Lokalmatador an der Reihe. Piotr Kamecki trat gegen den dreifachen Australischen Meister Raymond Glebow an und musste einiges einstecken. So gerade rettete sich Kamecki noch über die erste Runde in die Ecke, ehe Ringarzt Frank Höpken den Kampf vorzeitig beendete. Das geschwollene Gesicht und die blutige Lippe, die sich Kamecki geholt hatte, waren dabei das kleinste Problem. Er musste mit einer starken Schulterverletzung ins Krankenhaus gebracht werden.
Nachdem Metoucha Lukoki durch ein 2:1 den ersten Sieg für Deutschland geholt hatte, unterlag Henry Günther knapp mit 1:2 nach Punkten. Sarah Ehrmann verlor deutlich (0:3). Anschließend servierte Morad Möllenbeck einen echten Box-Leckerbissen. Der Mülheimer zeigte gegen Isiah Farr eine starke Leistung und gewann verdient. Den Schlusspunkt setzten Naziri Piraki und Patrick Walfort mit 2:1-Siegen für das deutsche Team.WBC-Geschäftsführer Horst Höpken blickte auf den gelungenen Abend zurück: „Mit dem Ergebnis und dem Ablauf sind wir sehr zufrieden. Die Australier waren sehr stark.“