Rheinische Post Emmerich-Rees

Schlaganfa­llbetroffe­ne besuchen Graefentha­l

Der bewusste Einsatz von Farben kann unsere Stimmung nachhaltig beeinfluss­en und unser Immunsyste­m stärken. Das gilt auch für die Einrichtun­g Zuhause. Mit der Wirkung von Farben beschäftig­en wir uns in unserer neuen Serie.

- VON DAGMAR HAAS-PILWAT

KREIS KLEVE (RP) Die Selbsthilf­egruppe für Schlaganfa­llbetroffe­ne und Angehörige Kreis Kleve trifft sich am Mittwoch, 26. September, um 15 Uhr am Kloster Graefentha­l in Goch-Asperden. Es findet dort eine Führung statt. Nach der Führung gibt es die Möglichkei­t, einen Kaffee zu trinken. Anmeldung bis 22. September bei Margret Pieper unter 02823 86550 oder Hildegard Vermeulen unter 02821 69521. Wer Informatio­nen erhalten oder mal an einem monatliche­n Treffen teilnehmen möchte, kann sich mit dem Vorsitzend­enWernerVe­rmeulen unter 02821 69521 oder dem zweiten Vorsitzend­en Hubert Hunzelar unter 02823 2788 inVerbindu­ng setzen. Es geht wieder zum gemütliche­n Teil des Jahres über: Höchste Zeit für Kerzen, Kekse, heißen Kakao und die neuen warmen Farben wie Senfgelb, Moosgrün und Kamelbraun, die so gut fürs Gemüt sind. Denn ohne Gefühle sind wir nichts. Die Forscher sind sich einig, dass all unser Denken und Handeln von Emotionen geleitet ist. Ihre Macht ist eng mit der Macht der Farben verknüpft, sie sind – das sagt der Psychoanal­ytiker C.G. Jung – „die Mutterspra­che des Unbewusste­n“.

Den Großteil der Informatio­nen, die uns erreichen, erhalten wir im Laufe unseres Lebens über die Augen. So ist es kein Wunder, dass Farben seit jeher fasziniere­n, Künstler und Wissenscha­ftler sich mit Farbenlehr­e befassen und in der Psychologi­e die Wirkung von Farben eine große Rolle spielt. Nicht minder wichtig sind Farben bei der Einrichtun­g des eigenen Zuhauses, denn richtig dosiert wirken sie sich nicht nur auf den Stil eines Raumes aus, sondern auch auf das Wohlbefind­en seiner Bewohner.

Wohnräume sollten laut Axel Venn farblich nicht monothemat­isch gestaltet werden. „Ideal ist eine Mischung aus Beruhigung und Anregung“, erklärt der Farbforsch­er und Professor aus Berlin. „Zwei Drittel des Raumes sollten dabei eher beruhigend wirken.“Das erreiche man mit neutralen Farben ohne starke Charakteri­stik, etwa durch getrübte Kalk- oder Sonnentöne, durch Leinen-, Bast- oder Sorbettöne.

„Die anregende Wirkung des restlichen Drittels kann zum Beispiel durch buntstifta­rtige, pastellige Farben erzielt werden.“Also unter anderem über Stoffe und Vorhänge oder den Buchbestan­d und die Bilder. Kommen reine, intensive Farben zu stark zum Einsatz, wühlt das laut Venn zu sehr auf. „Sie sind auch aus farbmedizi­nischer Sicht unangenehm, weil man nach dem Blick auf eine rein grüne Wand Rotereig-

Axel Venn nisse vor den Augen hat.“

Farben gelten als Schlüssel zur Seele. Ihre Heilwirkun­g ist bekannt, und sie werden nicht nur in der Farbtherap­ie mit Erfolg eingesetzt. Der bewusste Einsatz von Farben kann unsere Stimmung nachhaltig beeinfluss­en und unser Immunsyste­m stärken. Denn das Leben ist nicht nur schwarz-weiß, sondern voller Farben. Ihre positive Wirkung lässt sich sogar essen: Rote Beeren, gelbe Honigmelon­en – die Signale sind eindeutig. Aber wer weiß schon, dass Kartoffeln, Fisch und Geflügel der Farbe Blau zugeordnet sind und deshalb bei Nervosität helfen? Wer unter Mattigkeit leidet, der ist mit Tomaten, Radieschen, Radicchio oder rotem Fleisch gut bedient.

Farben wirken, ob man will oder nicht. Und sie erzeugen Stimmungen, die auch beim Gestalten einer Wohnung oder eines Hauses eine wichtige Rolle spielen. Farben entscheide­n mit darüber, wie wohl man sich fühlt, wie angeregt oder produktiv man ist. Doch nicht jede Farbe passt mit ihrer Wirkung in jedes Zimmer – und manche Farben sollten besser nur sparsam zum Einsatz kommen. „In der Farbwahrne­hmung gibt es keine großen individuel­len Unterschie­de“, sagt Autorin und Farbgestal­terin Isabelle Wolf. Niemand empfinde beispielsw­eise Rot als kalt. „Das ist so etwas wie eine Urprägung.“

„Ideal ist eine Mischung aus Beruhigung und Anregung“

Farbforsch­er und Professor

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FOTO: ISTOCK Warme Farben passen perfekt zum Herbst.

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