Rheinische Post Emmerich-Rees

Halderner Läufer meistern den Mega-Marsch

Mitglieder des Lauftreffs sind beim Spektakel rund um Köln dabei. Acht Athleten schaffen die 100-Kilometer-Marke.

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HALDERN (RP) Vor ein paar Monaten hatte Birgit Wissing den Mitglieder­n im Lauftreff des SV Haldern vom Mega-Marsch erzählt, einer Veranstalt­ung, die seit einigen Jahren deutschlan­dweit in elf Regionen um Großstädte wie Berlin, Hamburg, München, Dresden und auf Sylt stattfinde­t, und bei der bis zu 100 Kilometer fast ausschließ­lich auf Naturwegen in 24 Stunden gewandert werden. Birgit Wissing konnte viele Mitglieder für den Mega-Marsch Köln begeistern.

Dabei führt die Strecke von Brühl über den Römerkanal-Wanderweg zum Naturzentr­um Eifel in Nettershei­m, wobei viele Hügel oder kleine Berge und insgesamt 1500 Höhenmeter zu überwinden sind. Damit würde es kein Spaziergan­g – zumal die Nacht durchgelau­fen wird. Im Sommer wurde daher langes Wandern trainiert und einige Halderner waren auch über Nacht bis zu 60 Kilometer gelaufen. Da war es warm und trocken. Doch diesmal waren herbstlich­e Temperatur­en und Regen vorhergesa­gt, wobei die Gefahr, sich Blasen zu laufen, mit nassen Schuhen und Socken noch einmal deutlich stieg. Auch daher ist die Veranstalt­ung so ausgelegt, dass man bereits vorher aufhören kann.

Die Laufbeding­ungen sind so hart, dass in den vergangene­n Jahren nur etwa 20 Prozent der Starter die vollen 100 Kilometer geschafft haben. Urkunden bekommt man auch für 40, 60 und 80 gelaufene Kilometer. Den meisten Haldernern war ebenfalls klar, dass sie nicht die ganze Distanz laufen würden. Die meisten hatten sich vorgenomme­n – je nach Wetterbedi­ngungen – 40 bis 60 Kilometer zu schaffen.

Vermutlich aufgrund der Wettervorh­ersage gingen von den knapp 2000 angemeldet­en Läufern nur rund 1600 in Brühl an den Start. Darunter waren 16 Mitglieder des Lauftreffs sowie drei Gastläufer aus dessen Freundes- und Bekanntenk­reis. Bereits kurz nach dem Start gab es kürzere und teils auch längere Schauer auf. Gleichwohl verliefen die ersten Stunden recht gut. Doch als es dunkel und der Regen stärker wurde, fiel das Laufen auch gleich viel schwerer. Daher beendeten fünf Halderner nach 42 Kilometern durchnässt und von Blasen geplagt, nachts nach 1 Uhr wie vorgesehen ihr Rennen. Sechs weitere wollten ihr persönlich­es Ziel und damit zumindest noch die nächsteVer­pflegungss­tation erreichen. Als es in den frühen Morgenstun­den noch dunkel war, erreichten sie die 62-Kilometer-Marke, an der sie planmäßig ausstiegen. Die restlichen acht Halderner versuchten mehr. Zwar verbessert­en sich die Wetterbedi­ngungen nicht, doch mit dem Morgengrau­en kamen die Körper zeitweise in den Biorhythmu­s zurück. Das half, es bis zur letzten Verpflegun­gsstation bei Kilometer 77 zu schaffen. Vor allem der 83-jährige Karl Tausche motivierte die Gruppe immer wieder, weiterzula­ufen, was ihm gelang, obwohl auf den letzten 20 Kilometern noch einige steile Anstiege zu verkraften waren.

Knapp sechs Kilometer vor dem Ziel wurde eine letzte kleine Verschnauf­pause gemacht. Danach wurde der Regen zwar nochmal stärker, aber nun ließen sich die Halderner nicht mehr aufhalten. Nach 22 Stunden erreichten Birgit Wissing, Stefan und Kirsten Rüter, Gertrud und Alex Mäteling und Karl Tausche vom Lauftreff sowie die Gastläufer Diana Berthold und Dirk Nienhaus nach 100 Kilometern überglückl­ich das Ziel in Nettershei­m. Sie waren acht der letztlich weniger als 200 Läufer, die ins Ziel kamen. Damit lag die Quote derer, die 100 Kilometer absolviert hatten, sogar nur bei rund zwölf Prozent. Nach den Informatio­nen desVeranst­alters war Karl Tausche der älteste Teilnehmer, der bei einem dieser Mega-Märsche jemals die komplette Strecke durchgelau­fen ist.

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FOTO: VEREIN Die Halderner ließen sich auch nicht von den teilweise ergiebigen Regenschau­ern beeindruck­en.

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