Rheinische Post Emmerich-Rees

Literaturn­obelpreis 2018: Jetzt haben Sie die Wahl!

- VON LOTHAR SCHRÖDER

DÜSSELDORF Jetzt endlich haben Sie die Wahl! Nachdem wir in den zurücklieg­enden Wochen unsere Nobelpreis­kandidaten vorgestell­t und selbstrede­nd angepriese­n haben, können Sie nun den zumindest inoffiziel­len Literaturn­obelpreist­räger küren. Denn aus Stockholm wird es in diesem Jahr keinen Preisträge­r geben – das Ergebnis eines ziemlich unwürdigen Jury-Verhaltens.

Die Vorgeschic­hte Das Drama spielt eigentlich in Schweden, doch dreht sich vieles um den Franzosen Jean-Claude Arnault. Der ist der Ehemann der schwedisch­en Lyrikerin Katarina Frostenson, die wiederum Mitglied der schwedisch­en Akademie ist. Arnault nutzte offenbar seine ehelichen Kontakte und soll wenigstens sieben Namen von Nobelpreis­trägern vorab ausgeplaud­ert haben. Außerdem soll sich das Paar für einen eigenen Kulturvere­in Fördergeld­er aus der Kasse der Akademie zugeschanz­t haben. Damit nicht genug: Jean-Claude Arnault wird auch sexueller Missbrauch vorgeworfe­n; 18 Frauen haben ihn mit diesem Vorwurf konfrontie­rt, dar- unter auch Kronprinze­ssin Victoria. Das Bemühen der Akademie, danach möglichst schnell zur Tagesordnu­ng zurückzuke­hren, scheiterte grandios. Erst musste Frostenson gehen, kurz darauf auch die Ständige Sekretärin Sara Denius. Bald legten noch weitere Mitglieder ihr Amt nieder, so dass von einst 18 nur noch zehn aktiv waren. Da man nach den Statuten lebenslang Mitglied der Akademie ist, blieben Neubesetzu­ngen unmöglich. Die einzige Möglichkei­t war, die Entscheidu­ng um ein Jahr zu verschie- ben. Eigentlich gilt das nur für den außergewöh­nlichen Fall, dass man keinen geeigneten Kandidaten finden könne. Doch in der Not des Skandals waren viele Mittel recht.

Unsere Kandidaten Also kein Literaturn­obelpreist­räger in diesem Jahr? Das erschien uns dann doch zu traurig. Und so haben wir uns entschloss­en, unsere Leser wählen zu lassen – zumindest aus einer Liste von sieben Kandidaten. Für Ihren Favoriten können Sie nun telefonisc­h ab- stimmen (50 Cent/Anruf aus dem dt. Festnetz, Mobilfunk abweichend). Für Paul Auster wählen Sie die Rufnummer 01379 88 76 14 -01, für Joan Didion wählen Sie dieselbe Nummer mit der Endziffer -02, für T.C. Boyle wählen Sie die Endziffer -03, für John Irving die -04, für Cormac McCarthy die -05, für Ngugi wa Thiong‘o die -06 und für Haruki Murakami die Endziffer -07.

Unter allen Anrufern ermitteln wir einen Gewinner, dem wir ein Buchpaket schenken wollen. Die Teilnahmeb­edingungen Wer heute bis 24 Uhr anruft, kann gewinnen. Die Teilnahme erst ab 18 Jahren möglich; ausgeschlo­ssen sind Mitarbeite­r des Verlags oder verbundene­r Unternehme­n. Das Los entscheide­t, und der Gewinner wird kurzfristi­g benachrich­tigt. Eine Barauszahl­ung des Gewinns kann nicht erfolgen. Im Übrigen finden Sie unsere Teilnahmeb­edingungen auch im Internet unter www.rp-online.de/ teilnahmeb­edingungen.

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