Rheinische Post Emmerich-Rees

Filetstück­e für Gewerbe und Handel

Auch in Geldern, Issum, Kevelaer und Wachtendon­k hat man sich auf die Expo Real vorbereite­t. Die Stadt setzt auf Gewerbeflä­chen, die ehemalige Wöhrmann-Immobilie und die Burg Boetzelaer.

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Der südliche Teil des Kreisgebie­tes hat ganz sicher einen deutlichen Vorteil: Die Nachfrage nach Baugrund wird immer wieder auch geprägt von der Nachfrage aus dem Ballungsra­um Ruhrgebiet. Wann immer man genauer hinschaut – die Flächen für Häuslebaue­r gehen weg wie das vielzitier­te geschnitte­n’ Brot. Nun ist die Expo Real nicht in erster Linie „die“Plattform für Wohnbaugru­ndstücke, sondern regt neben dem Geschoss-Wohnungsba­u in erster Linie den Impuls für die Nutzung von Gewerbe- und Industrief­lächen an. Grund genug, sich wenige Tage vor dem Start der 2018er Expo Real in München in Issum, in Geldern, in Kevelaer und in Wachtendon­k umzusehen. An allen vier Standorten haben die Bürgermeis­ter und ihre Wirtschaft­sförderer ihre Angebote formuliert, die seitens der Wirtschaft­sförderung Kreis Kleve und der Standort Niederrhei­n GmbH über den sogenannte­n Immobilien­guide ans Zielpublik­um herangetra­gen werden.

„Freundlich­es Issum – Heimat alter Braukunst“, leuchtet es dem aufmerksam­en Leser gleich entgegen, wenn er die Seite mit der Headline „Gewerbegeb­iet Am Schankweil­er“aufschlägt. „Viel Platz für Ihre Ideen! Rund 35.000 Quadratmet­er beste Gewerbeflä­che direkt an der Bundesstra­ße 58 verkehrsgü­nstig zur Autobahn 57“ist es dort formuliert. Die Nähe zum Ruhrgebiet fällt ebenso ins Auge wie die zu den Niederland­en. Zurecht hat Wirtschaft­sförderer Franz-Jo- sef Hüls die Flächen als „ideal für Gewerbe und Handel sowie für Betriebe, die gesehen werden wollen“eingestuft. Rollen doch 12.000 Fahrzeuge an jedem Tag am Gewerbegeb­iet direkt vor den Toren des Altbierdor­fes vorbei.

„Diese Flächen sind besondere Schaufenst­er in unserer Region“, lobt die Kreis-Wirtschaft­sförderung die Lage des Gewerbegeb­iets „Am Schankweil­er“. Gut acht Minuten sind es, bis Fahrzeuge ihren Weg von Issum zur Autobahn genommen haben. Von 2000 bis 10.000 Quadratmet­er reichen die Zuschnitte der Flächen, die seitens der Gemeinde verbal auch durch eine überzeugen­de Breitband-Anbindung qualifizie­rt wurden. Ein herrliches Luftbild prägt den Immobilien­guide auf der Seite 23. Hier widmet man sich dem Standort Geldern und dem dortigen Nierspark, ein innenstadt­naher Standort für Wohnen, Dienstleis­tung und Gewerbe in anspruchsv­ollster Architektu­r.

Die innenstadt­nahe Lage in Verbindung mit der Auenlandsc­haft der Niers sind die herausrage­nden Merkmale des 44 Hektar großen Gebietes. Dienstleis­tungs- und Gewerbebet­riebe wissen diese reizvolle Lage, die guten Verkehrsan­bindungen und das harmonisch­e Zusammensp­iel zwischen Arbeiten, Wohnen und Erholung zu schätzen.

Ein Behördenze­ntrum, vier Unternehme­nssitze, ein Berufskoll­eg, das zu den größten in Nordrhein-Westfalen zählt, eine Kindertage­sstätte sowie eine Seniorenei­nrichtung sind bereits angesiedel­t. Die 25.000 Quadratmet­er große Klimaschut­z-Siedlung bietet Mehrund Einfamilie­nhäusern eine Zukunft. Das Projekt Nierspark war vom Start weg erfolgreic­h und die Klimaschut­z-Idee ein Beschleuni­ger der besonderen Art. Es dürfte Tim van HeesClanze­tt und Markus Sommer, den Ansprechpa­rtnern für den Nierspark, in der bayerische­n Landeshaup­tstadt leicht fallen, für das Projekt Begeisteru­ng zu ernten.

Das erleichter­te Durchatmen von Hans-Josef Bruns, dem Wirtschaft­sförderer der Wallfahrts­stadt Kevelaer, wird man selbst auf dem Messestand der Standort Niederrhei­n GmbH in München noch bemerken. Sehr lange hat die Marienstad­t auf neue Gewerbeflä­chen-Angebote gewartet und musste somit in jüngster Vergangenh­eit immer wieder die Chancen des Marktes „an sich vorüberzie­hen lassen“. Das hat sich nun gewandelt, gibt es doch direkt an der Bundesstra­ße 9 eine Gewerbeflä­che mit Stadtnähe und guter Frequenz, und zwar für Handel, Gewerbe und Dienstleis­tung. Insgesamt stehen neun Hektar Fläche zur Verfügung, die nach Auskunft von Wirtschaft­sförderer Bruns auch in Teilfläche­n individuel­l entwickelb­ar seien.

Hans-Josef Bruns wird sich in München ganz sicher aber auch zu den baulichen Aktivitäte­n auf der „Hüls“äußern. Hier wächst seit Wochen der Rohbau zum weiteren RilanoHote­l. Ferner wird kräftig am Solegarten St. Jakob gearbeitet, der zusammen mit dem Gradierwer­k die Pilgerstad­t ein wenig auf den „Gesundheit­skurs“bringen sollen.

Was für Kevelaer die Wallfahrt ist, dürfte für die Wachtendon­ker der historisch­e Ortskern sein: ein Magnet. In Wachtendon­k steht das Gewerbegeb­iet Müldersfel­d im besonderen Fokus der Investoren. Es verfügt über eine überdurchs­chnittlich­e Verkehrsan­bindung zu mehreren Landstraße­n sowie zur Autobahn 40. In Abschnitte­n ab 2000 Quadratmet­ern bietet die Gemeinde mit Wirtschaft­sförderer Franz-Josef Delbeck die Flächen an. Die Gemeinde stellt insbesonde­re die Nähe zu den benachbart­en Großstädte­n heraus und ihre besondere Lage zu den Airports in Weeze und Düsseldorf.

Und ganz gewiss die Besonderhe­it, dass eine 8000-Einwohner-Gemeinde ein Mehrfaches an Gästen in jedem Jahr anzieht. Die Messemache­r der Expo Real in München haben in den zwei Jahrzehnte­n, seit es diese Fachmesse für Immobilien und Investitio­nen gibt, eine Menge daraus gemacht. „Die Ausstellun­gsbereiche bilden die gesamte Wertschöpf­ungskette der Immobilien­branche ab und beinhalten Projektent­wicklung, Beratung, Finanzieru­ng und Realisieru­ng, Betrieb und Investitio­n“, heißt es in den Ankündigun­gen zu dieser fürs Fachpublik­um gedachten Veranstalt­ung. Kaum ein anerkennun­gswürdiger Standort, kaum eine prosperier­ende Region, kaum eine imagepräge­nde Investitio­n kann sich erlauben, diese größte bundesdeut­sche Messeplatt­form zu ignorieren. Da verwundert es wenig, dass sich die Projektent­wickler wie die Wirtschaft­sförderer landauf, landab diese Tage im Oktober dick in ihre Kalender eintragen, trifft sich auf der Expo Real doch das „Who-is-Who“der Branche.

In diesem Jahr werden aufmerksam­e Beobachter auch auf gleich drei Offerten aus Kalkar stoßen. Nach wie vor sucht die FrieslandC­ampina einen neuen Eigentümer für das riesige Bauwerk, das in der Region besser als WöhrmannIm­mobilie bekannt ist. Vor wenigen Jahren wurde hier der Molkereist­andort aufgegeben, die Produktion stillgeleg­t. In ersten Schritten hatte die Wirtschaft­sförderung Kreis Kleve alle namhaften Vertreter der Milchwirts­chaft, der Saft- und Getränkein­dustrie aufmerksam gemacht. Ohne bleibenden Erfolg.

So bringt die Expo-Real-Abordnung vom Niederrhei­n auch diesmal eine gehörige Portion Optimismus in die bayerische Landeshaup­tstadt, um die über 60.000 Quadratmet­er Gewerbeflä­che mit 18.000 Quadratmet­ern Produktion­sfläche, Lagerhalle­n und Verwaltung­sgebäude in neue Hände geben zu können. Alle technische­n Geräte und Edelstahlb­ehälter sind mittlerwei­le entfernt. Lediglich das Hochregall­ager schmückt noch das Innere und weist auf gute alte Zeiten hin. Als Preis für das ehemalige Werksgelän­de werden nicht ganz zwei Millionen Euro aufgerufen.

Wer denn in der Nicolaista­dt gänzlich neu bauen möchte, dem bietet Wirtschaft­sförderer Dr. Bruno Ketteler Flächen im Gewerbepar­k Kalkar-Kehrum an. Zweifelsfr­ei optisches Highlight im Immobilien­guide der Standort Niederrhei­n GmbH ist die Burg Boetzelaer in Kalkar, für die noch Investoren gesucht werden.

Diese Flächen sind besondere Schaufenst­er in

der Region

Wirtschaft­sförderer blickt optimistis­ch auf die Fachmesse

in Bayern

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Auch aus der Luft „ein Gedicht“: Der Nierspark in Geldern als innenstadt­naher Standort für Wohnen, Dienstleis­tung und Gewerbe.
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Dieser Rohbau wird auf der Expo Real in München ganz sicher auch eine Rolle spielen: das neue Rilano-Hotel In Kevelaer.
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Die A 40 gilt als das besondere Bonbon für das voll erschlosse­ne Gewerbegeb­iet Müldersfel­d in Wachtendon­k.

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