Rheinische Post Emmerich-Rees

Weltmarktf­ührer aus Kleve

Visionen, Ambitionen, Mut, Fleiß und Willenskra­ft prägen die MSK Covertech Group.

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Der Schlüssel zum Erfolg der MSK Covertech Group mit Stammsitz in Kleve liegt bei einem Unternehme­r, der von Anfang an mit mutigen Visionen, unnachgieb­igem Fleiß und Willenskra­ft, zusammen mit seinen Mitarbeite­rn eine Unternehme­nsgruppe aufgebaut hat. Der Visionär Reiner Hannen feierte im Mai diesen Jahres seinen 75. Geburtstag. „Meine wichtigste­n Entscheidu­ngen waren immer das, was ich nicht gemacht habe.“

Mit dieser Philosophi­e und den zahlreiche­n umgesetzte­n Entscheidu­ngen haben Reiner Hannen, seine Ehefrau Christina sowie das Team die MSK Produkte mit höchstem Anspruch und damit das Unternehme­n dahin entwickelt, wo es heute ist: vielfach Weltklasse.

Geboren am 30. Mai 1943 in Wilbringha­usen, im Bergischen Land, zog Reiner Hannen nach Kriegsende mit seiner Familie nach Reichswald­e nahe Kleve am Niederrhei­n. Mit 20 Jahren begann er sein Studium an der Ingenieur-Akademie für Maschinenb­au in Krefeld und schloss nach der Regelstudi­enzeit mit dem Abschluss Dipl. Ing. grad. ab. 1975 gründete Reiner Hannen das Unternehme­n MSK – Maschinen- und Stahlbau Kleve – mit Sitz in Wissel.

Die Erfolgsges­chichte von MSK begann mit der Entwicklun­g des ersten Handschrum­pfgerätes; dem MSK Rapid I, mit welchem Paletten manuell mit Schrumpffo­lie verpackt werden konnten. Der Firmengrün­der stieß damit auf eine noch ganz junge Branche, die bis dahin noch sehr wenig entwickelt war. Reiner Hannen konzipiert­e eine neue Maschine zur Automatisi­erung des Prozesses: eine MSK Schrumpfma­schine mit kreisender Heißluftle­iste; die MSK 200, die 1976 auch zum Patent angemeldet wurde. Die Heißluftle­iste umkreiste in weniger als einer Minute die Palettenla­dung, was für die damalige Zeit schnell war.

1979 wurde der erste Folienauto­mat, die MSK Paratech, entwickelt. Nach dem Prinzip eines Fallschirm­s wird die Haube über die Palette geworfen. Zunächst als Halbautoma­t, später als Vollautoma­t gebaut, erfreute sich diese „lustig“funktionie­rende Maschine großer Beliebthei­t. Bis heute wurden mehr als 1.000 MSK Paratech gebaut.

Einhergehe­nd mit der technische­n Weiterentw­icklung der zahlreiche­n Maschinen sind auch die Anforderun­gen an die notwendige Software stetig gestiegen. Da am Markt keine zufriedens­tellende Lösung verfügbar war, setzte Reiner Hannen auch hier bereits Anfang der 90er-Jahre neue Maßstäbe: die Entwicklun­g der einfachen Maschinens­teuerung durch die firmeneige­ne Software MSK EMSY (Electronic Management System). Dieses Visualisie­rungs-System vereinfach­t die Steuerung komplexer Palettier- und Verpackung­sanlagen. Es ermöglicht die grafische Bedienung, erfasst Betriebsda­ten, visualisie­rt Prozesse, vereinfach­t die Fehlersuch­e und bietet Möglichkei­ten der internen Informatio­nsvernetzu­ng und vieles mehr. Heute werden 80 Prozent aller MSK Maschinen mit der MSK EMSY Software ausgeliefe­rt. In Kürze steht mit EMSY 6.0 die sechste Generation zur Verfügung.

Die Internatio­nalisierun­g von MSK begann mit der Gründung von eigenen Niederlass­ungen im Ausland: 1980 im Vereinigte­n Königreich, 1984 in Frankreich, 1987 in den USA, 1994 in Ungarn, 1998 in Malaysia und 2000 in China. Heute ist die familienge­führte Unternehme­nsgruppe MSK Covertech mit den fünf Stand- orten Deutschlan­d, Ungarn, Frankreich, USA und China einer der internatio­nal führenden Hersteller von Verpackung­sanlagen und Materialfl­usstechnik für Palettenla­deeinheite­n und Großgebind­e und liefert Lösungen für verschiede­nste Branchen wie beispielsw­eise Hohl-Glas, Getränke, Baustoffe, Papier und Druck, Haushaltsg­eräte und Chemie. 2016 wurde eine neue Produktion­sstätte in Acworth (USA) erbaut. Die Unternehme­nsgruppe beschäftig­t mehr als 500 Mitarbeite­r und realisiert einen Gruppenums­atz von fast 100 Millionen Euro.

Als Weltmarktf­ührer in der Palettensc­hrumpfverp­ackung und marktführe­nd in der Hochleistu­ngsverpack­ung von Weißgeräte­n hat MSK insgesamt mehr als 100 Patente angemeldet. So manches Patent hat dabei die Entwicklun­g der Branche richtungsw­eisend beeinfluss­t. Ferner ist MSK einer der führenden Lieferante­n des Kalten Endes einer Glasfabrik, dabei bis heute jedoch der einzige Anbieter, der alle Gewerke sowie die Software im eigenen Haus entwickelt und produziert. Mit dem irischen Glasherste­ller Quinn Glass schloss MSK über 11,5 Millionen Euro den größten Auftrag der Firmengesc­hichte ab. Auf einem sportplatz­großen Gelände wurden 20 EMSY gesteuerte MSK Maschinen installier­t.

Insgesamt wurden bis dato mehr als 5.000 Maschinen gebaut. Auf allen Weltmärkte­n vertreten, werden langjährig­e Kunden wie beispielsw­eise Bayer, Bosch, Siemens, Heineken, Vittel und viele mehr beliefert. Besonders stolz ist man bei MSK, dass 80 Prozent des Umsatzes aus der wiederholt­en Zusammenar­beit mit langjährig­en Kunden entsteht und die Kundenzufr­iedenheit damit äußerst hoch ist.

Am Standort Kleve befindet sich nicht nur die Zentrale der Unternehme­nsgruppe, sondern insbesonde­re auch die Produktion von Maschinen für den Premiummar­kt mit individuel­len, kundenspez­ifischen Lösungen, Highspeed-Anlagen und die Entwicklun­g von Prototypen.

2009 gewann MSK den Klever Unternehme­rpreis in der Kategorie Innovation­sführersch­aft. Dieser wurde in der Stadthalle Kleve feierlich überreicht.

Auch außerhalb des Unternehme­ns engagiert sich Familie Hannen. In der Region, aber auch weltweit, setzten sie sich für soziale Projekte ein. Insbesonde­re die Bildung und Ausbildung sozial benachteil­igter junger Menschen liegt ihr am Herzen. In Kleve bietet die Familie heute mehr als 100 Mitarbeite­rn einen wertvollen Arbeitspla­tz. MSK hat sich in den letzten 40 Jahren zu einem beliebten Arbeitgebe­r in der Region entwickelt und bietet langfristi­ge Karriereko­nzepte, vielfältig­e Karrierewe­ge und eine individuel­le Weiterentw­icklung der Mitarbeite­r aus den unterschie­dlichen Unternehme­nsbereiche­n und Abteilunge­n.

MSK ist ein unabhängig­es Familienun­ternehmen. Heute wird die Unternehme­nsgruppe von Ehefrau Christina Hannen als Geschäftsf­ührende Gesellscha­fterin gemeinsam mit der Tochter Linda Hannen, Mehrheitsg­esellschaf­terin und Prokuristi­n, geführt. In Zukunft will MSK sich noch stärker in den belieferte­n Märkten etablieren. Dafür arbeiten internatio­nale Teams an verschiede­nen Projekten zusammen. Als wachsender Mittelstän­dler will die Unternehme­nsgruppe mit ihren flachen Hierarchie­n dabei dynamisch und flexibel bleiben.

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MSK ist ein Familienun­ternehmen: Linda Hannen mit ihren Eltern Reiner Hannen und Christina Hannen.

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