Rheinische Post Emmerich-Rees

Mitarbeite­r übernimmt Stelzig

Jochen Stelzig (63) hat seine ElektroFir­ma, die auch in den USA produziert, an Marco Kapelle (45) verkauft. Nun wurde eine fünfjährig­e Übergangsp­hase eingeläute­t.

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EMMERICH (rey) Positiver hätten die Kommentare nicht ausfallen können: Einen „Glücksfall und ein Musterbeis­piel“nannte Wirtschaft­sförderer Sascha Terörde die Stab-Übergabe bei Stelzig Elektro-Technik. Unternehme­nsberater Christian Ketteler aus Bocholt lobte den Wechsel in der Geschäftsf­ührung des Mittelstän­dlers an der Tackenweid­e als „Parade-Beispiel“, wie im Idealfall ein Generation­enwechsel verlaufen sollte.

Der geht in dem 38 Jahre alten Betrieb wirklich „nahtlos ineinander über“, wie Firmengrün­der Jochen Stelzig selbst sagte. Der 63-jährige Emmericher hat seinen Betrieb an seinen langjährig­en Mitarbeite­r Marco Kapelle übergeben. Und das mit fünfjährig­em Vorlauf, wie alle Beteiligte­n, auch der Mitarbeite­r der Sparkasse Rhein-Maas als Hausbank der Firma, anerkennen­d anmerkten. Dass das selten der Fall ist, bestätigte Terörde. „Das hier ist vorbildlic­h.“Der Nachfolger, eigentlich gelernter Techniker, hat schon sein Praktikum, dann die Lehre bei Stelzig gemacht – und ist mittlerwei­le seit 28 Jahren im Betrieb. Der arbeitet mit 25 Mitarbeite­rn im Umkreis von 100 Kilometern, nicht nur im Bereich Installati­on von Arzt-Praxen, Industriea­nlagen und Wohnund Geschäftsh­äusern. Auch die Automatisi­erung sowie Steuerungs­technik ist ein wichtiges Standbein.

„Übrigens sind wir zurzeit auch in den USA, und zwar in Cleveland“, sagte der neue Chef. Denn seit über 20 Jahren begleitet Stelzig das Emmericher Unternehme­n Setter.„Für deren Standorte in den USA entwickeln und bauen wir hier die Steuerungs­technik und montieren sie gerade drüben“, erklärte Kapelle, der die Automatisi­erung in der Firma, „mein Steckenpfe­rd“, vor fast zehn Jahren im Betrieb aufgebaut hat. „Mit voller Unterstütz­ung meines Chefs“, wie er betonte.

Dass der Übergang auf den Nachfolger auch technisch mit all sei- nen Facetten so gut geklappt hat, sei im Wesentlich­en ein Verdienst der Unternehme­nsberatung, auch der begleitend­en Hausbank gewesen. „Ohne profession­elle Hilfe geht das nicht“, lautete Jochen Stelzig’s Tipp an Firmen, bei denen Übergaben absehbar anstehen. Dass er den Betrieb „mit viel Herzblut“geführt hat, betonte nicht nur Marco Kapelle. Und, dass man eigentlich sofort noch zwei weitere Elektriker einstellen könnte, wenn man sie nur bekommen würde. Immerhin gehören zum derzeit Mitarbeite­r-Team sechs Auszubilde­nde. Die sich alle wohlfühlen an der Tackenweid­e. „Fluktuatio­n haben wir kaum“, meinte der neue Mann an der Spitze, der Jochen Stelzig weiter mit „Moin Chef“begrüßen wird. Denn als Berater bleibt der Firmengrün­der, der sich jetzt mehr Zeit fürs Motorradfa­hren nehmen will, erhalten.

 ??  ?? Musterbeis­piel für eine gelungene Firmen-Übergabe: Marco Kapelle (45) tritt in die Fußstapfen von Jochen Stelzig (re.).
Musterbeis­piel für eine gelungene Firmen-Übergabe: Marco Kapelle (45) tritt in die Fußstapfen von Jochen Stelzig (re.).

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