Gewinn an Lebensqualität
satz laut wurden, wurde ein neues Bad ins Auge gefasst.
Doch dafür gab es bislang eine mögliches Hindernis. Die Frage nämlich, ob der bereits bestehende steuerliche Querverbund auch bei einem Neubau Bestand haben wird. Das hat er, entschied jetzt das Finanzamt.
Der steuerliche Querverbund ermöglicht, dass Gewinne und Verluste aus den unterschiedlichen Sparten des „Konzerns“Stadt Rees miteinander verrechnet werden dürfen. So sichert der Verbund insbesondere die steuerliche Verrechnung der Verluste aus der Bädersparte mit den Gewinnen aus dem Verkauf von Strom, Wasser und Gas bei den Stadtwerken, wodurch der Stadt auch künftig eine jährliche Steuerlast in sechsstelliger Höhe erspart bleibt. Die Prüfung eines solchen Querverbundes ist allerdings äußerst kompliziert. Sie nahm mehrere Monate in Anspruch.
Jetzt sind Politik und Verwaltung wieder am Zug, die ihr weiteres Vorgehen bereits im Frühjahr abgestimmt hatten. Die Machbarkeitsstudie für das neue Freibad liegt schon seit April vor. Die favorisierte Edelstahl-Variante mit drei Becken würde inklusive neuer Gebäude zirka 3,7 Millionen Euro kosten. Bei der Vorstellung des Konzepts hatte der beauftragte Wirtschaftsprüfer allerdings die wirtschaftlichen Auswirkungen auf die Stadt Rees kritisch bewertet. Die Stadtverwaltung wird dem Reeser Rat dennoch für seine im November anstehenden Beratungen vorschlagen, auf der Grundlage der Machbarkeitsstudie die Errichtung eines neuen Reeser Freibades mit Schwimmer-, Nichtschwimmer- und Kinderbecken in der selben Örtlichkeit zu beschließen. Dies hat Bürgermeister Christoph Gerwers den Fraktionsvorsitzenden des Rates bereits mitgeteilt.
Kommentar
Aus dem strikten „Nein“wurde zunächst ein „mal sehen“, jetzt ist so gut wie klar: das neue Reeser Freibad kann gebaut werden. Mit der in dieser Woche erfolgten Zusage des Finanzamts, den steuerlichen Querverbund zwischen Stadt und Stadtwerke auch bei einem Neubau nicht infrage zu stellen, ist das letzte Hindernis fürs neue Freiband aus dem Weg geräumt. Im November schon können Politik und Verwaltung das Gesamtpaket für das Vorhaben schnüren, denn im Zusammenhang mit der im April vorgelegte Machbarkeitsstudie ist schon einigermaßen klar, wie die neue Freizeitanlage aussehen soll.
Aus wirtschaftlicher Sicht betrachtet ist das Freibad ein Risiko; ein Zuschussbetrieb, dessen Einnahmen an im Schnitt 80 Tagen im Jahr vom Wetter abhängt. Ein Gewinn ist es dennoch. Nämlich an Lebensqualität. Das werden vor allem Familien, Kinder und Jugendliche so sehen. Markus Balser
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