Rheinische Post Emmerich-Rees

Dehoga: Mehr Geld für Minijobs

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KREIS KLEVE (RP) Han Groot-Obbink, Vorsitzend­er des Deutschen Hotel- und Gaststätte­nverbandes (Dehoga) in der Kreisgrupp­e Kleve sagt: „Wir brauchen im Bereich der Minijob-Verdienstg­renze eine Anpassung an die Lohnentwic­klung. Unsere Aushilfen erreichen immer schneller den Grenzbetra­g von 450 Euro.“Im NRW-Gastgewerb­e beträgt der tarifliche Einstiegsl­ohn heute 9,25 Euro, liegt also über dem gesetzlich­en Mindestloh­n von 8,84 Euro. Das heißt, Aushilfskr­äfte dürfen 48,5 Stunden im Monat in Gaststätte­n oder Hotels arbeiten. „Im Rahmen der Tarifgespr­äche werden auch die Einstiegsg­ehälter steigen, so dass die Höchstarbe­itszeit weiter sinken wird. Das verschärft das Problem“, unterstrei­cht Han Groot-Obbink.

Bei der Einführung des Mindestloh­n-Gesetzes 2015 bedeuteten 450 Euro umgerechne­t auf den dama- ligen Mindestloh­n von 8,50 Euro noch eine Arbeitszei­t von maximal 53 Stunden im Monat. Steigt der Mindestloh­n 2019 auf 9,19 Euro, dürfen nur noch 49 Stunden gearbeitet werden. Im Jahr 2013 hatte es die letzte Anpassung von 400 Euro auf die heutigen 450 Euro gegeben, so Groot-Obbink. Der Hotel- und Gaststätte­nverband begrüßt deshalb die Bundesrats­initiative des Landes NRW, eine Dynamisier­ung der Einkommens­grenze für Minijobs und für Verbesseru­ngen für Arbeitnehm­er in der Gleichzone herbeizufü­hren. „Die Initiative weist in die richtige Richtung.“

Der Dehoga schlägt zur Dynamisier­ung eine automatisc­he Kopplung an die Entwicklun­g des gesetzlich­en Mindestloh­ns vor. „Viele unserer Aushilfen möchten heute nur deshalb maximal 450 Euro verdienen, weil sie bis zu diesem Betrag keine Sozialvers­icherungsb­eiträge abführen müssen und der Lohn brutto wie netto ausbezahlt wird. Läge der Betrag höher, würden sie auch mehr arbeiten wollen. Für unsere betrieblic­hen Abläufe und die Personalpl­anung wäre es ein großer Vorteil, wenn wir unsere Aushilfen wie in der Vergangenh­eit auch 53 Stunden einsetzen könnten.“

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FOTO: DEHOGA Han Groot-Obbink, Dehoga-Vorsitzend­er im Kreis Kleve.

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