Rheinische Post Emmerich-Rees

Taxi-Tarif: FDP will schnelle Entscheidu­ng

Fraktionsv­orsitzende­r Ralf Klapdor wirft dem Landrat nach einem Gespräch mit den Taxi-Unternehme­rn eine Hinhalteta­ktik vor. Im Kreishaus rechnet man in diesem Monat mit dem Gutachten zur wirtschaft­lichen Einschätzu­ng.

- VON DIRK MÖWIUS

KREIS KLEVE Dass man im Kreis Kleve wochentags am Abend und vor allem in der Nacht kein Taxi rufen kann (wir berichtete­n), beschäftig­t jetzt auch die Politik. Die FDP sieht nach einem Gespräch mit Frank Vels, Daniel Schepers und Stefan Vollert von der Interessen­gemeinscha­ft der Kreis Klever Taxiuntern­ehmen den Kreis in der Pflicht. „Die Taxiuntern­ehmen fühlen sich vollständi­g zu recht vom Kreis Kleve im Stich gelassen“, lautet das Fazit des FDP-Kreisvorsi­tzenden und Landtagsab­geordneten Stephan Haupt und des FDP-Fraktionsv­orsitzende­n im Kreistag, Prof. Ralf Klapdor.

„Die Taxiuntern­ehmen fühlen sich vollständi­g zu recht vom Kreis Kleve im Stich gelassen“

Stephan Haupt und Ralf Klapdor

Bereits im März hätten die Unternehme­r beim Kreis Kleve eine Erhöhung der letztmalig im Jahre 2015 angepasste­n Taxitarife beantragt. Neben dem allgemeine­n Anstieg der Lebenshalt­ungskosten mache das Taxigewerb­e die Erhöhung des Mindestloh­nes sowie die Kosten zur Einführung der Datenschut­zverordnun­g geltend. Nach Antragstel­lung habe die Kreisverwa­ltung, bis auf eine Nachfrage, Monate„im Prinzip tatenlos verstreich­en lassen“. Erst vor kurzem wurden seitens des Krei- ses ein Gutachterb­üro sowie die IHK in der Sache hinzugezog­en, hörten die FDP-Politiker von den Taxiuntern­ehmern. Die Aufrechter­haltung der Taxiinfras­truktur im Kreis Kleve sei unter den jetzigen Bedingunge­n stark gefährdet. Der Kostenanst­ieg seit 2015 ließe ei- nen kostendeck­enden Betrieb, so machten die Taxiuntern­ehmer deutlich, mit den derzeitige­n Tarifen nicht mehr zu. Mehrere Insolvenze­n von Taxiuntern­ehmen und die mangelnde Nachfrage nach Taxikonzes­sionen im Kreis zeigten dies deut

lich. „Zudem sind lange Wartezeite­n zu Stoßzeiten mittlerwei­le eher die Regel, als die Ausnahme. Allerdings sind Taxis gerade im ländlichen Raum ein wichtiger Bestandtei­l der Daseinsfür­sorge. Diese decken die großen Lücken des ÖPNV bei uns im Kreis Kleve ab“, sagt Stephan Haupt fest.

„Wir fordern daher nun eine rasche Bearbeitun­g und Prüfung des Antrages, so dass der Kreistag noch in diesem Jahr zu einer Entscheidu­ng kommen kann. Die extreme Langsamkei­t des Kreises und das Hinhalten des Taxigewerb­es sind nicht weiter verantwort­bar“, erklärt der Fraktionsc­hef der Freien Demokraten Ralf Klapdor.

Für den Kreis Kleve bestätigte Pressespre­cherin Ruth Keuken am Donnerstag auf Anfrage unserer Redaktion, dass im August ein Gutachterb­üro mit der Erstellung einer Taxitarifa­nalyse beauftragt worden ist. Keuken: „Mit der Vorlage des Gutachtens wird im Laufe dieses Monats gerechnet. Möglicherw­eise wird der Kreistag noch in diesem Jahr eine Entscheidu­ng über die Anpassung des Taxitarifs treffen. Eine Aussage zur Höhe der Anpassung kann zurzeit noch nicht gegeben werden.“

Freie Demokraten

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FOTO: FDP Daniel Schepers,Stephan Haupt MdL, Frank Vels,Ralf Klapdor, Torsten Vollert, von links, beimGesprä­ch.
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RP-FOTO: KLAUS-DIETER STADE

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